Fonds – Beratung durch einen Rechtsanwalt – Fonds werden ausschließlich von Investment- oder Fondsgesellschaften aufgelegt. Diese werden auch Kapitalanlagegesellschaften genannt. Die Fondsanteile können unter anderem bei Filial- und Direktbanken erworben werden. Fonds sind Bestandteile des Bank- und Kapitalmarktrechts.
Inhaltsverzeichnis
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- Fonds – Arten
- Fonds – Definition
2.1 Fonds: aktiv oder passiv gemanagt
2.2 Offene Fonds
2.3 Geschlossene Fonds
2.4 Ansprüche – geschlossene Fonds - Anlegerinteressen
- Finanzieller Verlust? Rat für betroffene Anleger
- Medienfonds
5.1 Struktur
5.2 Risiken - Ölfonds
6.1 Energiefonds: Ölfonds & Gasfonds
6.2 Ölfonds und Ölgesellschaften - Flugzeugfonds
7.1 Steuerliche Betrachtung
7.2 Flugzeugfonds – Risiken
7.3 A380 Flugzeugfonds
7.4 Anleger: Verlustrisiko - Energiefonds und Widerrufsrecht
- Unternehmen – Energiefonds
- Containerfonds
10.1 Unsichere Investition
10.2 Containerfonds: Prospektpflicht
10.3 Containerfonds & Risiken
10.4 Aufklärungspflichten
10.5 Schiffscontainer Investments Auflistung - Immobilienfonds
11.1 REIT – Real Estate Investment Trust
11.2 Search Funds: Ein innovativer Investmentansatz – aber wie steht es um Ihre Rechte? - 11.3 Immobilienfonds: Risiken
- Einlagensicherungsfond: Wie sicher ist Ihr Geld bei Banken?
- Investmentfonds
- Investmentfonds: Risiken
Fonds – Auflistung angebotener Produkte
Die Liste der angebotenen Produkte ist lang. Alleine in Deutschland existieren über 12.000 Publikums- und Spezialfonds.
- Aktienfonds
- Asienfonds
- Biogasfonds
- Biotechfonds
- Containerfonds
- Dachfonds – Investitionen werden in einzelne Fonds gestreut
- Denkmalfonds
- Energiefonds
- Flugzeugfonds
- Garantiefonds
- Geldmarktfonds
- Hedgefonds
- Immobilienfonds
- Infrastrukturfonds
- Indexfonds
- Medienfonds
- Mischfonds
- Ölfonds
- Patentfonds
- Private Equity Fonds
- Rentenfonds (festverzinsliche Wertpapiere wie z.B. Pfandbriefe, Anleihen und Kommunalobligationen)
- Rohstofffonds
- Schiffsfonds
- Solarfonds
- Umweltfonds
- Waldfonds
- Windparkfonds
- Windkraftfonds
- Weinfonds
- Zertifikatefonds
Fonds Definition
Publikumsfonds sind Investmentfonds, die für Privatanleger vorgesehen sind. Spezialfonds sind hingegen institutionellen Anlegern vorbehalten.
Die Idee eines Investmentfonds liegt in der Streuung des Risikos. Fonds sammeln meist Anlagen wie Aktien, Anleihen oder Immobilien und das Geld vieler Anleger um dieses zu investieren.
Anleger haben einen relativ geringen Zeitaufwand, da sich der Fondsmanager um das Management kümmert und den Markt beobachtet. Fonds haben auch kein Emittentenrisiko, da bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft die Anteilseigner Anspruch auf ihr Vermögen haben. Sie werden durch den Verkauf der Anlageobjekte finanziell befriedigt.
Fonds bieten auch im Vergleich zum Sparbuch höhere Renditen. Allerdings sind sie auch riskanter und stellen eine relativ teure Geldanlage dar.
Ausschüttende Fonds zahlen die Dividenden und Zinsen regelmäßig aus. Thesaurierende Fonds reinvestieren hingegen die erzielten Gewinne, so dass ein Anleger vom Effekt des Zinseszinses profitieren kann.
Fonds – aktiv oder passiv gemanagt
Bei aktiv gemanagten Fonds ist der Fondsmanager für die Analyse und Auswahl der Branchen und Wertpapiere verantwortlich. Er verwaltet das Vermögen des Fonds gemäß seiner Erwartung der weiteren Entwicklung des Marktes und seiner Risiken.
Da es sich hier aber um Spekulation handelt, überrascht es nicht, dass weniger als die Hälfte aller Fondsmanager den Aktien- oder Rentenindex übertreffen. In den meisten Fällen könnten sich also Anleger die Managementgebühren sparen und gleich auf den Index setzen. Es gilt die Erkenntnis , dass niemand langfristig klüger als der Markt ist.
Dies können Sie über passiv gemanagte Fonds tun. Passiv gemanagte Fonds bilden computergesteuert 1:1 den gewählten Index ab. So besteht z.B. ein DAX-Fonds aus den Aktien der 30 Unternehmen des Leitindex. Die Verwaltungsgebühren betragen meist nicht mehr als 0,5% und sind im Vergleich eher gering.
Ein Investmentfonds ist ein von einer Investmentgesellschaft verwaltetes Sondervermögen. Man unterscheidet zwischen offenen und geschlossenen Fonds.
Offene Fonds
Bei offenen Fonds können Anteile jederzeit erworben und auch wieder an den Emittenten zurückgegeben werden.
Geschlossene Fonds
Geschlossene Fonds sind unternehmerische Beteiligungen mit begrenzter Laufzeit. Anteile können nicht zurückgegeben und nach Abschluss der Kapitalanlage nicht weiter aufgestockt werden. Ein geschlossener Fonds ist nichts anderes als eine Beteiligung an einem Unternehmen inklusive der möglichen wirtschaftlichen Risiken.
Geschlossene Fonds sind immer noch vergleichsweise wenig reguliert. Auch führen Provisionen, die in das Vertriebsnetz fließen, zu vermehrter Kritik. In einem Bericht des Handelsblattes wird sogar von der „schlechtesten Geldanlage der Welt“ gesprochen.
Hinzu kommt, dass sich viele Anleger nicht über das Wesen Ihrer Beteiligung im Klaren sind. Auch sind Rechte und Möglichkeiten bei geschlossenen Fonds für betroffene Anleger meist nicht bekannt.
Anlageobjekte für geschlossene Fonds
- Gewerbliche Immobilien im In- und Ausland, Immobilienfonds
- Handelsschiffe, z. B. Container- und Spezialschiffe oder Tanker (Schiffsfonds)
- Anlagen für regenerative Energien: Windkraftwerk, Photovoltaik, Biomasse, Geothermie-Projekte
- Kapitallebensversicherungen
- Unternehmensbeteiligungen, Venture-Capital, Private-Equity
- Infrastrukturprojekte
- Medienfonds, Filmfonds
- Wälder
- Flugzeugfonds
Geschlossene Fonds bedeuten unternehmerische Beteiligung
Die Anteile an geschlossenen Fonds stellen eine unternehmerische Beteiligung dar. Ein Fonds wird aufgelegt, indem für ein vorher festgelegtes Vorhaben Kapital gesammelt wird. Dabei wird auch das Volumen des Fonds entsprechend definiert.
Wenn das platzierte Fondsvolumen dann erreicht wird, und damit vollständig gezeichnet wird, wird der Fonds geschlossen. Weitere Zeichnungen sind dann nicht mehr zulässig.
In der Regel sind geschlossene Fonds in der Form von Personengesellschaften gestaltet. Die Gesellschaft nutzt zum eingesammelten Eigenkapital meist auch Fremdkapital, um die versprochene Eigenkapitalrendite zu erreichen.
Die Nachteile von geschlossenen Fonds im Vergleich zu offenen Fonds liegen darin, dass die Anteile nur auf wenigen Marktplätzen gehandelt werden können.
In einigen Fällen bleibt nur die Option des Zweitmarktes. Dort können Anteile vorzeitig verkauft werden. Meist bedeutet dies aber einen relativ hohen Verlust im Vergleich mit dem Ursprungswert. Auch haben geschlossene Fonds Investoren keinen Anspruch darauf, dass der Emittent die Anteile während der Laufzeit zurücknimmt.
Aufgrund der Art und Struktur eines geschlossenen Fonds trägt der Investor auch das unternehmerische Risiko. Nicht selten kommt dieses auch zu tragen. Zu den Risiken gehören:
- Insolvenz des Fonds mit möglichem Totalverlust
- Nachschusspflichten
- Fehlende Informationen zur Werthaltigkeit des Anlageobjektes
- Wertverlust
- Steuernachzahlungen
- Fehlinvestitionen durch das Management
- Begrenzte Möglichkeiten zur Einflussnahme für geschlossene Fonds Anleger
- Rechtliche Risiken
Welche Ansprüche können Anleger bei geschlossenen Fonds geltend machen?
Grundsätzlichen können geschlossene Fonds Investoren viele Beteiligte haftbar gemacht werden. Dazu gehören die wirtschaftlichen Initiatoren, Gründungsgesellschafter, Anlageberater- und Vermittler, Prospektprüfer, Kontrolleure der Mittelverwendung und in einigen Fällen die finanzierenden Banken. (Bankrecht)
Neben den rechtlichen Möglichkeiten sind aber auch die wirtschaftlichen Überlegungen auschlaggebend. Nur dort wo Mittel vorhanden sind, macht es für Anleger Sinn, weitere Mittel für die Geltendmachung von Ansprüchen zu verwenden. Bei den rechtlichen Optionen ist regelmäßig die Frage der Verjährung zu prüfen.
Anleger müssen über die Risiken umfassend aufgeklärt werden. Eine Haftung kann sich ergeben, wenn der Prospekt nicht rechtzeitig vor Unterzeichnung des geschlossene Fonds Vertrages übergeben wurde. Auch muss dieser in wesentlichen Punkten richtige Informationen enthalten. Ist dies nicht der Fall kann sich eine Haftung der Initiatoren, Gründungsgesellschafter und Anlagevermittler ergeben.
Die Anlegerinteressen stehen nicht immer an erster Stelle
Die Anleger wissen wohl, dass die Initiatoren eines Fonds zunächst an Ihren eigenen Verdienst denken. In den Fällen in denen Banken das Kapital der Anleger ergänzen, sind auch hier Zahlungen fällig. Die Anlageberater und Vermittler schließlich sind für den Vertrieb der Produkte zuständig. Schon aus reinen Eigeninteressen nimmt es da mancher nicht so genau mit einer anlegergerechten Beratung.
Addiert man diese Kosten bleibe oft nur 70% der Investitionen für das eigentliche Investitionsziel übrig. 30% landen in den Taschen der Initiatoren, Mitarbeiter, Vermittler und Banken. Es ist dann kein Wunder wenn die zugesagte Rendite nicht erreicht werden kann.
Etliche Fonds sind in einer Art und Weise verschachtelt konstruiert, dass ein Anleger keinen vollständigen Überblick erhalten kann, an welchen Unternehmungen er nun am Ende beteiligt ist.
Hinzu kommt, dass der Anleger meist das volle Risiko bis hin zum Totalverlust trägt. Nicht nur in Zeiten wirtschaftlicher Krisen kommt es zu erheblichen Verlusten. Neben der Erkenntnis, dass oft eine Nachschusspflicht für Anleger besteht, sind in den letzten Jahren viele Betrugsfälle bekannt geworden. Die Herfurtner Rechtsanwaltsgesellschaft mbH informiert Sie regelmäßig über Warnungen zu Investitionen.
Fonds: Verluste? Das können betroffene Anleger tun
Anleger sollten sich in jedem Falle Ihrer rechtlichen Möglichkeiten bewusst werden und diese im Sinne des Anlegerschutzes anwaltlich prüfen lassen. In vielen Fällen bestehen Schadensersatzansprüche aufgrund einer Falschberatung oder gegebenenfalls ein außerordentliches Kündigungsrecht. Bei einigen Fonds können auch die Initiatoren belangt und haftbar gemacht werden.
Ein weiterer Ansatzpunkt liegt in den Provisionszahlungen. Banken haben ihre Kunden häufig nicht über die Rückvergütungen, sog. Kick-Backs, aufgeklärt, die sie von den Fondsinitiatoren erhielten.
Geschlossene Medienfonds
Ein für Anleger wichtiger Aspekt lag darin, dass Investitionen in einen Medienfonds gleich im ersten Jahr als Totalverlust geltend gemacht werden konnten. Wohl über 60.000 Anleger haben daraufhin hunderte Millionen EURO investiert in geschlossene Filmfonds investiert. Über die Jahre hat sich herauskristallisiert, dass es verhältnismäßig wenig Filmprojekte gab, welche die gewünschte Rendite erwirtschaften konnten.
Medienfonds Struktur
In der Regel beteiligen sich Anleger als Kommanditist oder über einen Treuhänder. Dieser kauft die Rechte an einem noch nicht produzierten Film-Projekt. Im Anschluss wird meist durch einen Dienstleister die Film-Produktion umgesetzt.
Der Fonds hat die Möglichkeit über Weisungs- und Kontrollrechte Einfluss auf die Filmproduktion zu nehmen. Über einen Lizenzvertrag werden dann die Filmrechte für einen fixierten Zeitraum auf Lizenznehmer und/der Verwertungsgesellschaften übertragen. Am Ende der Laufzeit steht dann meist eine sog. Schlusszahlung.
Auch eine Option zum Erwerb der Filmrechte durch die Verwertungsgesellschaft ist nicht unüblich, da diese für alle Beteiligten die Verwertungskette schließt.
geschlossene Medienfonds & Risiken
Neben den wirtschaftlichen Risiken bis hin zum Totalverlust sind insbesondere mögliche Steuernachzahlungen zu nennen. Zu den nicht versteuerten Beträge kommen dann auch noch die entsprechenden Zinszahlungen hinzu.
Fonds mit Schuldübernahme- oder Defeasance-Strukturen sind besonders betroffen, da sich hier Lizenznehmer verpflichtet, einen Schuldübernahmevertrag mit einer Bank abzuschließen, aufgrund dessen diese die fälligen Lizenzgebühren und die Abschlusszahlung zu leisten hat und auf Einreden verzichtet.
Dieser Risikominimierung hinsichtlich der zu zahlenden Steuer steht aber das höhere wirtschaftliche Risiko gegenüber. Neben den üblichen Marktrisiken kommen oft Produktions-Verzögerungen, eine verspätete Verwertung, Währungsrisiken und Bonitätsrisiken der Lizenznehmer.
Insbesondere hängt die Rendite natürlich davon ab, ob der Film zu einem Kassenschlager wird oder einfach floppt.
Ölfonds
Ölfonds und ähnliche Beteiligungen stellen erhebliche Risiken für private Ölinvestoren dar – Anleger sollten Schadensersatzansprüche prüfen lassen.
Durch die stark fallenden Ölpreise drohen Anlegern erhebliche Verluste. Ölabenteuer können für Kleinanleger und institutionelle Anleger schiefgehen. Beiden drohen die gleichen Risiken von Ölinvestments im grauen Kapitalmarkt. Die Anzeichen sind alarmierend.
Viele Tausend Privatanleger haben ihre Ersparnisse in Ölfonds und Gasprojekte investiert. Die Fondsinitiatoren Texxol, Proven Oil, ECI, Nordic Oil, und New Capital Invest haben über geschlossene Fonds, Anleihen und stille Beteiligungen ca. 900 Millionen Euro eingesammelt.
Ölfonds sind geschlossene Fonds. Anlegergelder werden eingesammelt um in Unternehmen zu investieren, die als Geschäftsmodell die Förderung von Öl haben. Geschlossene Fonds basieren auf dem Prinzip, das die Initiatoren der Fonds für ein bestimmtes Investitionsziel das nötige Startkapital bei Anlegern einnehmen.
So können Emittenten die Risiken für Schiffsfonds, Immobilienfonds, Energiefonds usw. an die Anleger weitergeben. Im Idealfall werden fließen die Renditen über jährliche Ausschüttungen an die Anleger.
Energiefonds: Ölfonds und Gasfonds
Ölfonds gehören wie Gasfonds zu den Energiefonds, da sie in Energiequellen investieren. Es werden Ölquellen und die dazugehörigen Gebiete gekauft und erschlossen. Der geförderte Rohstoff Erdöl wird dann verkauft. Die Fondsgesellschaft kümmert sich also nicht nur um den Kauf des Investitionsobjektes, sondern auch um den anschließenden dauerhaften Betrieb.
Investitionen in das „schwarze Gold“ schienen bis vor Kurzem noch lukrativ. So hängt die Weltwirtschaft an diesem Rohstoff und der China-Boom wäre ohne Öl nicht denkbar gewesen. So klangen Ölfelder und Ölbohrungen meist nach Profit. Auch der Ölpreis war lange Zeit stabil und kannte nur eine Richtung. Privatanleger konnten also leicht überzeugt werden, in geschlossene Öl-Fonds zu investieren.
Allerdings gibt es keine langfristig fest kalkulierbaren Einnahmen, da diese stets von der aktuellen Entwicklung des Ölpreises abhängen. Sehr viele Öl exportierende Länder sind auf hohe Preise für Rohöl angewiesen. Steigende Preise sind vorerst aber nicht in Sicht und die Nachfrage bleibt schwach. Das Angebot auf den Weltmärkten dürfte weiterhin hoch ausfallen, da viele Staatshaushalte auf die Einnahmen aus Ölgeschäften angewiesen sind.
Ölfonds und Ölgesellschaften
Da Anleger zu Kommanditisten der Gesellschaft werden, sind Sie dem Risiko des Totalverlustes ausgesetzt. Ölfonds waren also nie für konservative Anleger geeignet. Anleger, die über Namensschuldverschreibungen und stille Beteiligungen in die geschlossenen Fonds investiert haben, besitzen keinerlei Mitspracherechte.
- Proven Oil Canada
- Proven Oil Asia
- Nordic Oil
- Nordic Oil USA 1
- Nordic Oil USA 2
- Nasco Energie und Rohstoff AG
- Deutsche Oel & Gas
- Furie Operating Alaska
- Ölfonds Norwegen
- TEXXOL AG
- KSH Energy Fund
- KSH Capital Partners AG
- New Capital Invest
- Furie Petroleum LLC
- Energy Capital Invest (ECI)
- Namensschuldverschreibung „US Öl und Gas NSV 6“Pylon Performance Fonds – geschlossener Fonds, Unternehmensgegenstand Erdgas- und Erdölförderung – Ende 2014 wurde das vorläufige Insolvenzverfahren über die Fondsgesellschaft eröffnet.
Flugzeugfonds
Bei einem Flugzeugfonds wird mit den Geldern von Privatanlegern ein Flugzeug gekauft. Dieses wird dann an eine Fluggesellschaft vermietet bzw. geleast. Privatanleger stellen also Ihr Eigenkapital zur Verfügung und investieren ihr Geld in eine Fondsgesellschaft.
Dieses Kapital wird sodann, meistens in Verbindung mit einem weiteren Bankdarlehen, für den Kauf eines Flugzeugs oder mehrerer Flugzeuge genutzt. Das Flugzeug wird dann in der Regel grob zehn Jahre an die Fluggesellschaft geleast.
Anleger profitieren von einem feststehenden Betrag, welcher jährlich ausgeschüttet wird. Der Kredit wird zudem mit den Einkünften aus dem Leasingvertrag bedient. Am Ende der Laufzeit wird das Flugzeug an das Unternehmen (meist eine GmbH & Co. KG) zurückgegeben. Das Flugzeug wird sodann an eine Fluggesellschaft verkauft. Durch diesen Erlös wird das restliche Darlehen getilgt und der Rest wird an die Anleger ausgeschüttet.
Der Anreiz der Privatanleger liegt also in den jährlichen Ausschüttungen sowie der Endausschüttung.
Ausschüttungen während der Fondslaufzeit und die Endausschüttung abzüglich der anfänglichen Einlage ergeben somit die Rendite für die Anleger. Das Risiko für den Anleger erscheint zudem gering: ein wirtschaftlicher Ausfall sowie die Wartungs- und Betriebskosten werden durch die Fluggesellschaft übernommen.
Flugzeugfonds – Steuerliche Betrachtung
Renditen werden oftmals als Erträge aus Vermietung und Verpachtung behandelt. Je nach Gestaltung des Fondskonzepts können im Einzelfall aber auch Einkünfte aus Kapitalvermögen oder aus Gewerbebetrieb vorliegen.
Um die steuerliche Handhabung abschließend beurteilen zu können, ist es daher stets erforderlich, die einzelfallspezifische Gestaltung des jeweiligen Fonds aus dem entsprechenden Prospekt zu entnehmen.
Risiken von Flugzeugfonds
Wie eingangs beschrieben handelt es sich bei Flugzeugfonds vermeintlich um eher sichere und renditeträchtige Investitionen. Dies gilt insbesondere im Vergleich zu anderen geschlossenen Fondsbeteiligungen, wie z.B. Immobilien- oder Schiffsfonds.
Risiken bestehen vor allem durch das Anschlussleasing und beim Verkauf des Flugzeugs.
Die Laufzeit des Leasings ist immer festgelegt. Allerdings lassen sich nicht immer geeignete Interessenten finden, die ein gebrauchtes Flugzeug leasen oder kaufen möchten. Entscheidend ist sicherlich, wie modern das Flugzeug ist. Je moderner, desto höher die Chancen, dass das Flugzeug nach Ablauf der Vertragszeit gekauft oder erneut geleast wird.
Grundsätzlich besteht im Luftverkehrsmarkt ein Rückschlagrisiko. Terroranschläge, wie im Jahr 2001, oder Naturkatastrophen können erhebliche Auswirkungen auf den weltweiten Bedarf an Flugzeugen haben. Gegenwärtiges Beispiel ist das Corona-Virus: Im Moment befinden sich quasi alle Flugzeuge auf dem Boden. Fluglinien streichen alle ihre Flüge um die Ausbreitung des Virus zu vermeiden.
Zu berücksichtigen sind zudem weitergehende Haftungsrisiken bei ausländischen Vertragspartnern. Viele rechtliche Regelungen sind im Ausland anders als in Deutschland. Hier kann es zu Problemen kommen. Auch bestehen bei ausländischen Vertragspartnern Währungsrisiken.
Mittlerweile haben viele Anleger die Kehrseite der Vorteile, also die Nachteile, erlebt. Über diese Risiken wurden viele Anleger nie ordnungsgemäß aufgeklärt und belehrt:
A380 Flugzeugfonds
Im Februar 2019 wurde verkündet, dass die Produktion des A380 eingestellt wird, da die Nachfrage am größten Passagierflugzeug der Welt stark gesunken ist. Das letzte Flugzeug des Typs soll im Jahr 2021 gefertigt werden.
Immer mehr Fluggesellschaften möchten nach Ablauf des Leasingvertrags das Flugzeug zurückgeben. An einem anschließenden Kauf der Maschine besteht bei immer weniger Airlines ein Interesse. Zudem warten bereits jetzt schon diverse gebrauchte und nicht übernommene A380 auf potentielle Abnehmer. Andere Flugzeuge wurden bereits in ihre Einzelteile zerlegt, da es keine Kauf- oder Leasinginteressenten gibt.
Privatanleger haben etwa 1,6 Milliarden Euro in 21 Flugzeuge des Typs A38 investiert.
Aufgrund der geringen Nachfrage sind die Prognosen der Fonds kaum zu halten. Ohne Verlängerungsoptionen oder Abnehmer nach Ablauf der Leasingverträge werden die vorgegebenen Ziele der Fonds nicht zu realisieren sein.
Anleger müssen um ihr Geld bangen
Kann das Flugzeug nach Ablauf der Leasingzeit nicht verkauft werden oder bleibt der Veräußerungserlös im Falle eines Verkaufs deutlich unter den prognostizierten Erwartungen, steigt das Risiko, auf hohen Verlusten sitzen zu bleibe. Dies gilt ebenso für den Fall, dass die leasende Airline in Zahlungsschwierigkeiten kommt.
Wie oben angeschnitten, befinden sich die meisten Fluggesellschaften aufgrund des derzeitigen Corona-Virus in einer finanziellen Schieflage. An einen Kauf eines gebrauchten Flugzeugs denkt im Moment keine einzige Airline. Ganz im Gegenteil wird versucht, im Eigentum stehende Flugzeuge zu verkaufen oder zu vermieten.
Das bisher als stets unrealistisch eingestufte Risiko trifft nun die Anleger hart:
- Jährliche Ausschüttungen bleiben aus.
- Darlehen der Fondsgesellschaft können nicht beglichen werden, da die Flugzeuge am Ende der Vertragslaufzeit nicht gekauft werden.
- Eine Endausschüttung bleibt aus.
- Zudem droht Anlegern eine steuerrechtliche Konsequenz, wenn der Anleger erzielte Gewinne zwischenzeitlich versteuert hat. Dies kann zur Rückzahlung der bis dato erlangten Steuervergünstigungen führen.
Energiefonds – Widerrufsrecht nutzen
Energiefonds sind für viele Anleger zu einem Verlustgeschäft geworden.
Der Verfall des Ölpreises hat Energie-Fonds, die in Aktien der Energiebranche investiert haben, abgestraft.
Dieser drückt insbesondere auf das Geschäft von Energieproduzenten und Zulieferern. Die Performance-Ergebnisse von Energiefonds zeigen, dass es für Anleger riskant ist in Produkte im Energiesegment zu investieren.
Viele Anleger haben die Möglichkeit durch einen Widerruf aus Ihrem unrentablen Energiefonds-Vertrag auszusteigen. Einige Anbieter von Fondsbeteiligungen vertreiben Ihre Produkte über Fernabsatzkanäle oder auf das klassische Haustürgeschäft.
Prüfung auf Widerrufsrecht
Hier sollte die Möglichkeit eines Widerrufes nach dem Haustürwiderrufsrecht oder dem Fernabsatzrecht geprüft werden. Sollte die Widerrufsbelehrung nicht entsprechen den gesetzlichen Regelungen gestaltet sein, steht den Anlegern auch nach Ablauf der 14-tägigen Frist das Recht zum Widerruf zu.
Falls es im Einzelfall für den Anleger keine andere Möglichkeit zum Ausstieg gibt, bietet diese Option zumindest die Chance die Verluste zu begrenzen. Die Verluste die bis zur Erklärung des Widerrufes angefallen sind, können über den Weg des Widerrufes nicht zurückgefordert werden.
Solarfonds investieren die Gelder Ihrer Anleger in den Bau und Betrieb Photovoltaik-Anlagen, um aus der Energie der Sonne Strom zu gewinnen. Solarfonds sind auf viele Jahre angelegt. Die staatlich garantierte Einspeisung ist ein wichtiger Bestandteil der Gesamtkalkulation. Die Anleger werden zu Mitunternehmern und tragen das Risiko des Totalausfalles der Investition.
Energiefonds – Energieunternehmen
Energiefonds Saarpfalz GmbH & Co. KG
MPC Bio Energie Brasilien GmbH & Co. KG
Stuttgarter Energiefonds
Chorus Clean Energy AG
ConTrust Energie Fonds
JB EF Energy Transition
GAM-Energiefonds
Threadneedle Global Energy
Candriam Eqs B Global Energy
Guinness Global Energy
JB EF Energy Transition
KBC Equity Oil
Mediolanum Ch Energy Equity
MFS Meridian Global Energy
NN (L) Energy P Cap
SSgA Energy Index Equity Fund
Swisscanto (LU) Equity Global Energy
Threadneedle(Lux) Global Energy Eqs
Windenergiefonds / Windenergie
Leonidas Associates XIII – Windfonds Frankreich
Leonidas Associates XIV Wind GmbH & Co. KG
PROKON Regenerative Energien GmbH
Solarfonds
DCM Energy Solar 1
DCM Solarfonds 4
GSI Solarfonds Deutschland 3
SolEs 21
SolEs 22
SolEs 23
PT Energiefonds SolarInvest GmH & Co. KG
Sonnenstrom alpha GmbH & Co. KG
MPC Solarpark
Ölfonds
POC Proven Oil Kanada
MPC Deepsea Oil Explorer
MPC Deepsea Oil Explorer GmbH & Co. KG
Erdgasfonds
DEF Deutscher Erdgasfonds I GmbH & Co. KG („DEF I“)
DEF Deutscher Erdgasfonds II GmbH & Co. KG („DEF II“)
Containerfonds
Containerfonds & Container Investment – Lange galten Container Investments als Investitionen in einen stark wachsenden Markt, der hohe Renditen garantiert. Seit der 2008 dauernden Krise der Schiffsfonds sind nun auch Containerfonds betroffen.
Die vermeintliche Sicherheit der letzten Jahre ist nun vorbei. Container Investments galten als relative sichere Anlageform, da die Container an Reedereien meist über einen fixen und langfristigen Zeitraum vermietet werden. Seit der Finanzkrise werden die Risiken von Containerfonds deutlich.
Anleger sind am unternehmerischen Risiko beteiligt (BGH, Urteil vom 08.07.2010, Az. III ZR 249/09) und fürchten nun erhebliche Verluste und müssen teilweise auch mit einem Totalausfall bei Containerfonds rechnen.
Überkapazitäten und sinkende Charterraten führen zum Verfall des Marktwertes von Containern. Oft wurden Containerfonds als renditestark und risikoarm beworben. Das Gegenteil ist nun der Fall.
Keine sichere Investition
Container-Investments & Containerfonds sind eben keine sicheren und renditestarken Investitionen, die auch für Privatanleger bestens geeignet sind.
Das Manager-Magazin schreibt, dass „Anleger kaum richtig beurteilen können, wie das Chancen-Risiko-Verhältnis im Einzelfall aussieht.“ Im Jahr 2015 gab es über 38 Millionen Container. Davon wurden mehr als 45 % von Schifffahrtsgesellschaften und Reedereien im Containerleasing gemietet.
Wie Schiffsbeteiligungen bieten auch geschlossene Beteiligungen hohes Renditepotenzial bei hohem Risiko. Ca. 1,2 Milliarden Euro haben Anleger bereits im Jahr 2013 in Containerfonds investiert. Der größte Anbieter in diesem Bereich spricht von über 62.000 Kunden – Handelsblatt.
Die Gestaltungsmöglichkeiten im Bereich von Containerfonds sind sehr unterschiedlich. Oft beteiligen sich die Zeichner als Kommanditist oder indirekt über einen Treuhänder. Als Gesellschaftsform wird dann eine GmbH & Co. KG gewählt.
Containerfonds – Prospektpflicht für alle Container-Direktinvestments
Nach dem Entwurf für das Finanzmarktnovellierungsgesetz fallen Container-Direktinvestments künftig auch dann unter das Vermögensanlagengesetz, wenn sie keine Rücknahmeverpflichtung vorsehen.
Durch die Korrektur zum Kleinanlegerschutzgesetz soll sichergestellt werden, dass auch Direktinvestments in Sachgütern & Containerfonds (z.B. Beteiligungen an dem Erwerb einzelner Container), bei welchen der Rückerwerb der Anlage von dem Willen des Anbieters oder eines Dritten abhängt, von dem Tatbestand erfasst werden. Das Gesetz soll Anfang 2017 in Kraft treten.
Risiken von Containerfonds
Für Containerfonds bestehen im Grundsatz die gleichen Risiken wie bei allen geschlossenen Fonds. Neben einer langfristigen Bindung des angelegten Kapitals besteht ein relativ hohes Verlustrisiko bei einer nicht erwarteten ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklung. Abhängig von der Gesellschaftsform der Gesellschaft, dem Risikoprofil und Herkunft des Fremdkapitals können weitere Verluste nicht ausgeschlossen werden.
Die spezifischen Risiken bei Container Investments verstärken sich durch eine schwächelnde Entwicklung der Welt-Konjunktur oder bei Störungen des Warenaustausches im Falle von Unruhen oder Kriegen.
Die Mietpreise geraten dann unter Druck und die erwarteten Erträge des Containerfonds können nicht mehr erzielt werden. Auch sich erhöhende Versicherungsprämien können einer schlechteren Rendite führen.
Zu den weiteren Risiken von Containerfonds gehören:
- erhöhte Anschaffungspreise von Containern, die vom aktuellen Stahlpreis abhängen
- Insolvenz der Abnehmer
- sinkende Mieteinnahmen durch Marktveränderungen
- Schwankungen bei kurzfristigen Mietverträgen
- Nicht genau kalkulierbarer Wiederverkaufspreis von Containern am Schluss der Laufzeit des Fonds
- Währungsrisiken (insbesondere bei Fremdwährungskrediten)
Containerfonds – Aufklärungspflichten
Anleger müssen von Anlageberatern über die erheblichen Risiken Ihrer jeweiligen Beteiligung umfassend aufgeklärt werden. Zu den Risiken über die aufgeklärt werden muss gehören in Einzelnen:
- das Totalverlustrisiko der Container Investments
- das Währungsrisiko bei Fremdwährungskrediten
- die hohe Vertriebskosten (bei einigen Fonds mehr als 30%)
- unsichere Marktlage wegen fehlendem Zweitmarkt
- Möglichkeit der Rückforderung der Ausschüttungen nach § 172 Abs. 4 HGB (Kommanditistenhaftung)
- Kick-Back-Zahlungen (Provisionen) an Banken und Vermittler
Auch muss das Investment zu den Anlagezielen des Anlegers passen. Dies ist immer dann nicht gegeben, wenn vom Anleger eine sichere Anlageform gewünscht wird.
Bei fehlerhaften Emissionsprospekten können über die Prospekthaftung Ansprüche gegenüber Initiatoren, Gründungsgesellschaftern und Anlagevermittlern in Frage kommen.
Liste Schiffscontainer Investments
Magellan Container Investment
Buss Capital
Buss Capital Exklusiv Container 1
Buss Container Fonds 3
Buss Container Fonds 4
Buss Container Fonds 5
Buss Container Fonds 6
Buss Global Container Fonds 1
Buss Global Container Fonds 2
Buss Global Container Fonds 3
Buss Global Container Fonds 4
Buss Global Container Fonds 5
Buss Global Container Fonds 6
Buss Global Container Fonds 7
Buss Global Container Fonds 8
Buss Global Container Fonds 9
Buss Logistics Container Fonds 1
Buss Logistics Container Fonds 2
ConRendit 1
ConRendit 2
ConRendit 4
ConRendit 5
ConRendit 6
ConRendit 7
ConRendit 8
ConRendit 9
ConRendit 10
ConRendit 11
ConRendit 12
ConRendit 13
ConRendit Navigare 1
ConRendit 16 Tankcontainerfonds
Deutsche Bank DB Containerfonds
DCM Deutscher Containerfonds Madeira
DCM Deutscher Containerfonds Madeira 2
DCM Deutscher Containerfonds Madeira 3
IGB Container One
IGB Container 2
IGB Container 3
IGB Container 4
IGB Container 5
P&R Container Insolvenz
Schroeder & Co. Container Fonds Österreich 3
Schroeder Logistik Investment Fonds 1 und 2
Einlagensicherungsfond: Wie sicher ist Ihr Geld bei Banken?
Einlagensicherungsfond – ein Begriff, der für den Laien oftmals eine abstrakte Bedeutung hat und zugleich Fragen aufwirft: Wie sicher ist mein Geld auf der Bank? Was passiert im Falle einer Bankenpleite? Wo liegt der Unterschied zwischen den verschiedenen Sicherungsfonds? Ähnliche Fragen erreichen uns immer wieder in der Anwaltskanzlei. In diesem Beitrag möchten wir diesen komplexen rechtlichen Bereich detailliert darstellen und der Einlagensicherungsfonds-Frage auf den Grund gehen.
Das Fundament: Was ist ein Einlagensicherungsfonds?
Beginnen wir zunächst mit der Terminologie: Der Einlagensicherungsfonds ist eine gesetzliche oder private Institution, die darauf abzielt, die Einlagen der Kunden bei Kreditinstituten, also entweder bei Banken oder bei Sparkassen, abzusichern. Im Falle einer Insolvenz des Instituts sichert dieser Fond Ihre Einlagen und erhält so Ihr sauer verdientes Geld. Die Existenz von Einlagensicherungsfonds ist ein elementarer Bestandteil des Banken- und Sparkassensystems.
National vs. EU-weit: Unterscheidung der Sicherungsfonds
Bei der Betrachtung der Einlagensicherungsfonds gibt es zwei Hauptakteure zu unterscheiden – die nationalen und die EU-weiten Sicherungsfonds.
- Die nationalen Einlagensicherungsfonds bestehen aus der Gesetzlichen Einlagensicherung und dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken (BdB).
- Die EU-weite Einlagensicherung (EDIS – European Deposit Insurance Scheme) ist erst in der Planungsphase und noch nicht verwirklicht.
Gesetzliche Einlagensicherung: Der gesetzliche Schutz
Die gesetzliche Einlagensicherung ist der grundlegende Schutz für alle Einleger einer Bank. Sie wird von der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken GmbH (EdB) durchgeführt. Die Höhe der gesetzlichen Einlagensicherung ist auf 100.000 Euro pro Kunde und Bank begrenzt und gilt für alle EU-Mitgliedstaaten.
Einlagensicherungsfonds des BdB: Freiwillige zusätzliche Sicherheit
Für zusätzliche Sicherheit sorgt der Einlagensicherungsfonds des BdB. Dieser funktioniert als privater Sicherungsfonds und schützt die Einleger über die gesetzliche Einlagensicherung hinaus. Die Höhe des Schutzes ist abhängig vom Eigenkapital der jeweiligen Bank.
Europäische Einlagensicherung EDIS: Ein Zukunftsprojekt
Das europäische Projekt für eine einheitliche Einlagensicherung (EDIS) befindet sich aktuell noch in der Planungsphase. Es verfolgt das Ziel, ein EU-weites Sicherungsnetz für alle Einleger zu etablieren und so das Vertrauen in das Bankenwesen zu stärken.
Ein Fall aus der Praxis: So funktioniert die Einlagensicherung
Im Jahr 2014 musste die Düsseldorfer Hypothekenbank AG Insolvenz anmelden. Dank der gesetzlichen Einlagensicherung und dem Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes deutscher Banken waren die Einlagen der Kunden dennoch sicher. So konnten insgesamt über sechs Milliarden Euro an die Kunden zurückgeführt werden.
Immobilienfonds
Immobilienfonds Anwalt – Bei Immobilienfonds wird Kapital mehrerer Anleger gebündelt und in Immobilien investiert. Es gibt drei unterschiedlichen Konstruktionsarten.
Geschlossene Immobilienfonds
In den meisten Fälle geht es hierbei um die Finanzierung eines einzelnen Objekts. Sobald das für das Projekt benötigte Kapital vollständig einbezahlt wird, wird der Fonds für andere Anleger geschlossen. Ein- und Auszahlungen sind ab diesem Zeitpunkt nur mehr unter bestimmten Voraussetzungen möglich.
Offene Immobilienfonds (OIF)
Meist besteht ein offener Immobilienfonds überwiegend aus Immobilienbesitz. Der offene Immobilienfonds ist rechtlich identifizierbares Sondervermögen. Hierbei können Investitionen jederzeit getätigt werden und einbezahltes Kapital auf ohne Weiteres wieder entnommen werden.
Aus diesem Grund haben diese Fonds eine große Anzahl von Anteilseignern und viele Immobilien-Objekte. Publikumsfonds sind für Privatanleger ausgelegt. Immobilien-Spezialfonds hingegen sind für institutionelle Anleger konzipiert.
REIT – Real-Estate-Investment-Trust
Ein Real-Estate-Investment-Trust ist eine in der Regel börsennotierte Kapitalgesellschaft zur Investition in Immobilien-Objekte. Ein REIT unterliegt besonderen Besteuerung- und Aufsichtsregeln.
Immobilienfonds und Risiken
Der wirtschaftliche Erfolg eines geschlossenen Fonds hängt im Kern davon ab, ob die Immobilie vermietet werden kann. Oft wird Anlegern versprochen, dass von einem anderen Unternehmen die Miete garantiert wird.
Es kann sich aber herausstellen, dass dieses Unternehmen nicht über ausreichende finanzielle Mittel verfügt. Wenn nun dieser sog. Garant zahlungsunfähig wird, können oft die für den Fonds notwendigen Mieteinnahmen nicht erzielt werden. Auf dem freien Markt lassen sich meist die relativ hohen Mieten nicht erreichen. Damit verliert der Immobilienfonds insgesamt an Wert.
Gibt es Objekte, die nicht vermieten werden können, droht die Insolvenz des Fonds und ein Verlust der gesamten Einlagen ist möglich. Läuft die Kapitalanlage weiter und ist der Anteil der Fremdfinanzierung hoch, können die Kreditraten zu großen finanziellen Einbußen bei Anlegern führen. Auch Währungsrisiken bei Fondsobjekten im Ausland können zu weiteren, nicht unerheblichen Verlusten führen.
Immobilienfonds – Hohe Verluste bei der Abwicklung
In den letzten Jahren gab es Pleiten und Verurteilung einzelner Gründer wegen Anlagebetrug. Anleger können also herbe Verluste bei meist als risikolos angebotenen Produkten erleiden. Bei Investitionen in einen geschlossenen Immobilienfonds kann am Ende ein Totalverlust und oder eine hohe Verschuldung stehen.
Search Funds: Ein innovativer Investmentansatz – aber wie steht es um Ihre Rechte?
Search Funds – Merken Sie sich diesen Begriff, denn er könnte eine neue Ära der Investitionsstrategie markieren. Ausgehend von den USA erobern sie seit einiger Zeit auch Europa und stellen eine attraktive Alternative für die Generationsnachfolge von KMUs dar. Zugleich bergen sie jedoch auch rechtliche Herausforderungen, die es zu meistern gilt.
Search Funds: Was sie sind und wie sie funktionieren
Das Modell des Search Funds, zu Deutsch auch Suchfonds, wurde erstmals in den 1980er Jahren an der Stanford University vorgestellt und hat sich seitdem vor allem in den USA zu einem etablierten Finanzierungsmodell entwickelt. Dabei handelt es sich um institutionelle Anleger, die in qualifizierte junge Nachfolger, oftmals MBA-Absolventen, investieren und ihnen im Gegenzug eine Beteiligung am zu übernehmenden Unternehmen einräumen.
Im Kern läuft der Prozess auf den folgenden vier Teilschritten ab:
- Gründung des Search Funds: Hierbei firmiert in der Regel nur der entsprechende Sucher, erhält allerdings eine Finanzierung von den Investoren für die Suchphase, die in der Regel zwei Jahre beträgt.
- Suchphase: In diesem Zeitraum sucht der Manager nach geeigneten Übernahmekandidaten. Eine klare Fokussierung auf bestimmte Branchen oder Unternehmensgrößen ist dabei als Best Practice hervorzuheben.
- Investitionsphase: Nach Finden eines geeigneten Unternehmens folgt die Akquisition. Die Finanzierung hierzu wird größtenteils durch zusätzliches Kapital der bereits bestehenden Anleger oder ggf. neuen Investoren bereitgestellt.
- Managementphase: Nach erfolgreichem Kauf muss der Suchfonds-Gründer das Unternehmen erfolgreich führen. Gelingt ihm dies, kann er sich über einen hohen Gewinn freuen. Scheitert er, können hingegen erhebliche Verluste entstehen.
Die rechtlichen Dimensionen eines Search Funds
Auch wenn der Ansatz des Search Funds auf den ersten Blick einfach erscheint, birgt er doch eine Reihe rechtlicher Fallstricke. Gerade in der Such- und Investitionsphase stellen sich oft komplexe juristische Fragen, die es zu klären gilt.
Gestaltung des Suchfonds-Vertrages: Herausforderungen und Best Practices
Ein zentrales, rechtliches Feld im Prozessablauf eines Search Funds ist die Gestaltung des Suchfonds-Vertrages. Dieser regelt im Wesentlichen die Beziehungen zwischen dem Sucher und den Investoren und legt zudem die rechtlichen Rahmenbedingungen des Search Funds fest. Wesentliche Inhalte sind dabei:
- Sucher-Honorar: Wie hoch sollte es ausfallen und unter welchen Bedingungen wird es ausgezahlt?
- Höhe der Investorenteiligung: Wie hoch sollte die Beteiligung der Investoren an dem zu übernehmenden Unternehmen ausfallen?
- Ausstiegsrecht: Unter welchen Bedingungen können die Investoren aus dem Suchfonds wieder aussteigen?
Gerade von einem Anwalt, der im Bereich des Wirtschafts- oder Gesellschaftsrechts tätig ist, erfordert die Gestaltung des Suchfonds-Vertrags ein hohes Maß an Expertise und Know-How. Klarheit und Transparenz sind hier stets das oberste Gebot, um spätere Rechtsstreitigkeiten zu vermeiden.
Due Diligence: Was Sie beachten sollten
Ebenso wichtig wie die Vertragsgestaltung ist die Durchführung einer sorgfältigen Due Diligence an dem zu übernehmenden Unternehmen. Hierbei prüft der Sucher zusammen mit seinen Beratern, insbesondere Anwälten und Unternehmensberatern, das Zielunternehmen auf Herz und Nieren. Ziel dieses Prozesses ist es, eventuelle Risiken und Haftungsfallen zu identifizieren und im besten Fall zu eliminieren.
Search Funds als Chance und Herausforderung
Die oben genannte Darstellung verdeutlicht, dass das Modell des Search Funds sowohl für den Sucher als auch die Investoren eine attraktive Möglichkeit der Unternehmensnachfolge darstellt. Gleichzeitig zeigen aber auch die Untersuchungsergebnisse, dass der Prozess mit einer Vielzahl rechtlicher und betriebswirtschaftlicher Herausforderungen verbunden ist, die es zu meistern gilt.
Sind Sie sich des Rechtsgebiets bewusst und ziehen Sie im Zweifelsfall rechtlichen Rat hinzu. Ein erfahrener Rechtsanwalt wird Ihnen helfen können, rechtliche Fallstricke zu vermeiden und Ihnen eine maßgeschneiderte Lösung für Ihre individuelle Situation anzubieten. Nur so können Sie das volle Potenzial eines Search Funds ausschöpfen und langfristig erfolgreich sein.
Investmentfonds
Bei einem Investmentfonds wird das Geld der Anleger über eine Kapitalgesellschaft oder Investmentgesellschaft gebündelt und verwaltet.
Dieses Sondervermögen wird vom Fondsmanager in einem oder mehreren Bereichen investiert. In der Regel hat der Manager die vorgegebene Anlagestrategie zu berücksichtigen. Anleger erhalten für die eingezahlten Beträge Anteilsscheine.
Die die Anlage erfolgt meist in der Gestalt von Aktien, Anleihen, Derivaten, Immobilien oder Rohstoffen. Das Risiko soll durch eine Streuung in verschiedene Anlageklassen minimiert werden.
Das Sondervermögen verbleibt im Besitz der Anleger. Es wird vom übrigen Vermögen der Kapitalgesellschaft getrennt. Damit sollen Anleger im Falle einer Insolvenz geschützt werden. Erwirtschaftete Gewinne werden entweder an die Anleger ausgeschüttet oder reinvestiert. Letzteres erhöht den Wert der Anteilsscheine.
Investmentfonds: Risiken im Überblick
Das Gesamtrisiko des Investmentfonds setzt sich aus dem allgemeinen Kapitalmarktrisiko, dem Zinsänderungsrisiko, dem Risiko eines Totalverlustes und gegebenenfalls aus dem Währungsrisiko zusammen. Bei Aktien spielt insbesondere das unkalkulierbare unternehmerische Risiko eine herausragende Rolle.
Das allgemeine Kapitalmarktrisiko kann dazu führen, dass der Wert der Anteile unter den Einstandspreis fällt. Auch die Kurse von Aktien und verzinslichen Wertpapieren unterliegen erheblichen Schwankungsrisiken.
Die unternehmerische Beteiligung birgt das grundsätzliche Risiko des Totalverlustes. Steigt das Markt-Zinsniveau so sinken in der Regel verzinsliche Wertpapiere. Währungsrisiken sind immer dann zu berücksichtigen, wenn eine Anlage in einer Fremdwährung getätigt wird.
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Wolfgang Herfurtner | Rechtsanwalt | Geschäftsführer | Gesellschafter
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