Geldwäschegesetz

Geldwäschegesetz 2023: umfangreiches Hintergrundwissen zu den neuesten Bestimmungen.

Das deutsche Geldwäschegesetz (GwG), auch bekannt als „Gesetz über das Aufspüren von Gewinnen aus schweren Straftaten“, trat ursprünglich am 26.06.2017 in Kraft. Es wurde auf der Grundlage der EU-Geldwäscherichtlinie aus dem Jahre 2015 ausgearbeitet und zuletzt am 31.05.2023 geändert, wobei die Neuerungen seit dem 02.07.2023 gelten.

Im Grunde zielt das Geldwäschegesetz darauf ab, eine wirksame strafrechtliche Verfolgung derjenigen zu gewährleisten , die Geldwäsche betreiben. Damit das gelingt, müssen sowohl Unternehmen als auch bestimmte Personen Melde-, Sorgfalts- und Dokumentationspflichten nachkommen.

Im folgenden Beitrag informieren wir Sie über die wichtigsten Änderungen des neuen Geldwäschegesetzes. Zudem erfahren Sie, was Sie beachten müssen, um nicht gegen das Geldwäschegesetz zu verstoßen.

Geldwäschegesetz 2023 – grundlegende Informationen

Bei Geldwäsche handelt es sich um einen Straftatbestand, durch welchen rechtswidrig erlangte Vermögenswerte geschützt werden sollen. Gemäß § 261 des Strafgesetzbuches macht sich jeder strafbar, wenn er unrechtmäßig erworbene Vermögenswerte verschleiert, nutzt oder verbirgt.

Wichtige Aktualisierungen im Gesetz gegen Geldwäsche für Einzelpersonen Finanzinstitute sind jetzt stärker dazu angehalten, potenziell verdächtige Überweisungen genauer zu überprüfen. Zusätzlich verfügen sie nun über erweiterte Rechte, um Bankkonten ihrer Kunden bei Anzeichen von Geldwäscheaktivitäten temporär zu blockieren. Dieser Text gibt einen kurzen Einblick in die signifikantesten Veränderungen und zeigt auf, welche Aspekte für Einzelpersonen von Bedeutung sind.

  1. Banken sind dazu angehalten, Anzeichen von Geldwäsche zu melden
  2. Konten dürfen bei Anzeichen von Geldwäsche vorübergehend blockiert werden

Diagramm: Änderungen im Geldwäschegesetz 2023 nach Gruppen

Geldwäschegesetz Diagramm

Das beigefügte Diagramm bietet einen anschaulichen Überblick über die wesentlichen Änderungen im Geldwäschegesetz 2023 und wie diese verschiedene Berufsgruppen und Branchen betreffen. Die Balken zeigen die Anzahl der signifikanten Änderungen, die für jede Gruppe relevant sind. Hierbei wird deutlich, dass einige Gruppen, wie Kreditinstitute und Rechtsanwälte/Notare, stärker von den Neuerungen betroffen sind, was sich in einer höheren Anzahl an Änderungen widerspiegelt. Das Diagramm dient dazu, die Komplexität der gesetzlichen Änderungen auf eine leicht verständliche Weise darzustellen und Ihnen zu helfen, die Auswirkungen des neuen Geldwäschegesetzes auf die verschiedenen Branchen besser zu erfassen.

Konsequenzen für Einzelpersonen bei Anzeichen von Geldwäsche

Die Beschaffung von Informationen von der Financial Intelligence Unit (FIU) bezüglich der Gründe für die Blockierung eines Kontos kann herausfordernd sein. Dies liegt daran, dass die FIU rechtlichen Bestimmungen und Datenschutzrichtlinien unterworfen ist, die es ihr nicht erlauben, Einzelheiten zu laufenden Untersuchungen preiszugeben. Weiterhin kooperiert die FIU eng mit den Rechtsdurchsetzungsbehörden, wodurch sicherzustellen ist, dass Details nur nach Untersuchungsende veröffentlicht werden. Zudem verbietet § 47 des überarbeiteten Geldwäschegesetzes die Weitergabe solcher Daten.

Das Blockieren eines Kontos kann Verwirrung stiften, vor allem, wenn der Grund unklar ist oder wenn man unsicher ist, wie man vorgehen sollte, um den Zugriff wiederherzustellen. In vielen Situationen kann es sinnvoll sein, rechtlichen Rat einzuholen, um den Grund der Blockierung zu klären und mögliche juristische Schritte zu evaluieren. Bei dem Verdacht auf Geldwäsche als Ursache könnte der angemessene Schritt die Anforderung einer vorläufigen gerichtlichen Anordnung sein, um den Zugang zum Konto wiederherzustellen. Es ist von Bedeutung, rasch zu agieren, um mögliche finanzielle Verluste durch eine unbegründete Kontoblockade zu vermeiden.

An wen richtet sich das Geldwäschegesetz?

Das Geldwäschegesetz schreibt vor, mit welchen Maßnahmen Geldwäsche präventiv verhindert und Straftaten aufgedeckt werden sollen. Sobald Verstöße geahndet werden, drohen empfindliche Geldbußen.

Das Geldwäschegesetz richtet sich insbesondere an:

  • Glücksspiel- und Kunstvermittler
  • Gewerbetreibende
  • Kreditinstitute und Finanzunternehmen
  • Rechtsanwälte und Notare
  • Versicherer
  • Immobilienmakler

Alle aufgezählten Gruppen müssen achtsam sein und den Fokus darauf richten, ob es bei Geschäftspartnern Hinweise auf Geldwäsche gibt.

Was gilt für Rechtsanwälte und Notare?

Sobald Rechtsanwälte und Notare geldwäscherelevante Geschäftsbeziehungen pflegen, müssen Sie den im Geldwäschegesetz vorgeschriebenen Pflichten nachkommen. Gemäß dem GwG ist dies der Fall, wenn sie:

  • Vermögenswerte verwalten,
  • Beratungen zu steuerrechtlichen Fragen anbieten,
  • Gesellschaften gründen, finanzieren oder verwalten
  • und an Immobilienkäufen oder -verkäufen beteiligt sind.

Bemerken Anwälte, dass Mandatsverhältnisse zur Terrorismusfinanzierung oder zur Geldwäsche in Anspruch genommen werden, müssen sie dies dem Bundeskriminalamt (BKA) melden. Denn in diesem Fall gilt die anwaltliche Schweigepflicht nicht.

Sei es als Unternehmer, Institution oder Privatperson: Grundsätzlich sollten Sie selbst bei geringstem Verdacht das BKA informieren. Dieser Fall tritt ein, wenn Sie beispielsweise wissen, dass eine Person in Besitz besonders vieler Bankkonten ist, öfters kleinere Geldbeträge überweist oder auffallend hohe Bareinzahlungen tätigt.

Wann ist ein Geldwäschebeauftragter notwendig?

Ob in Kreditinstituten, Spielbanken oder Finanzunternehmen: In allen genannten Bereichen ist es verpflichtend, einen Geldwäschebeauftragten einzusetzen.  Seine Aufgabe besteht vor allem darin zu prüfen, ob die im GwG festgelegten Vorschriften eingehalten und Maßnahmen angemessen umgesetzt werden. Seien Sie sich darüber bewusst, dass die Aufsichtsbehörde jederzeit und branchenübergreifend einen Geldwäschebeauftragten einsetzen kann.

Geldwäschegesetz Verpflichtete: Muss ich als Unternehmer tätig werden?

Die Definition der Geldwäschegesetz Verpflichteten ist im Gesetz selbst festgelegt. Dabei gibt es eine Reihe von Branchen, die besonders in den Fokus genommen werden, da sie anfälliger für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung sind. Zu diesen Branchen gehören unter anderem:

  • Kreditinstitute und Finanzdienstleister
  • Versicherungsunternehmen und -vermittler
  • Rechtsanwälte, Notare und Steuerberater
  • Buchprüfer und Wirtschaftsprüfer
  • Immobilienmakler und Bauträger
  • Unternehmer im Bereich der Edelmetalle und Edelsteine
  • Leasingunternehmen und Factoringgesellschaften
  • Glücksspielanbieter und -vermittler
  • Verschmelzungs- und Aufspaltungsverwalter sowie Insolvenzverwalter
  • Kunsthändler, Auktionshäuser und Galeristen

Wenn Ihr Unternehmen in einer der oben genannten Branchen tätig ist, sind Sie als Geldwäschegesetz Verpflichteter von den entsprechenden Sorgfaltspflichten und Regelungen betroffen.

Grundlegende Pflichten eines Geldwäschegesetz Verpflichteten

Als Geldwäschegesetz Verpflichteter sind Sie verpflichtet, verschiedene Maßnahmen im Bereich der Geldwäscheprävention zu treffen. Die grundlegenden Pflichten lassen sich in folgende Bereiche unterteilen:

  • Identifizierung und Verifikation von Geschäftspartnern
  • Risikobewertung von Geschäftsbeziehungen
  • Dokumentation und Aufbewahrungspflichten
  • Interne Sicherungsmaßnahmen und Schulungen
  • Kontrollmaßnahmen und Meldung von Verdachtsfällen

Im Folgenden gehen wir auf die einzelnen Pflichtenbereiche genauer ein und klären, welche konkreten Schritte Sie als Geldwäschegesetz Verpflichteter unternehmen müssen, um den Anforderungen des Gesetzes gerecht zu werden.

Identifizierung und Verifikation von Geschäftspartnern

Ein wesentlicher Aspekt der Geldwäscheprävention ist die Identifikation und Verifikation von Geschäftspartnern. Hierzu zählen nicht nur Kunden, sondern auch Lieferanten, Dienstleister und sonstige Geschäftsbeziehungen. Ziel ist es, die Identität der beteiligten Personen oder Unternehmen verlässlich festzustellen und durch geeignete Verfahren sicherzustellen, dass keine aktuellen oder potenziellen Geschäftsbeziehungen zu Personen mit Geldwäsche- oder Terrorismusfinanzierungshintergrund bestehen.

Die Identifikation und Verifikation erfolgt in der Regel durch die Überprüfung von Identifikationsdokumenten, wie Personalausweis oder Reisepass, sowie gegebenenfalls von Handelsregisterauszügen oder anderen offiziellen Dokumenten, die die Existenz und Identität eines Unternehmens belegen. Zudem sollten Sie prüfen, ob der Geschäftspartner auf Sanktionslisten steht, die von den Vereinten Nationen, der Europäischen Union oder anderen offiziellen Stellen geführt werden.

Die Identifizierungs- und Verifikationspflichten gelten nicht nur bei der Begründung einer Geschäftsbeziehung, sondern auch bei bestimmten Transaktionen, die ein höheres Risiko für Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung mit sich bringen.

Risikobewertung von Geschäftsbeziehungen

Neben der Identifizierung und Verifikation von Geschäftspartnern müssen Sie als Geldwäschegesetz Verpflichteter auch eine Risikobewertung der jeweiligen Geschäftsbeziehung vornehmen. Dies bedeutet, dass Sie einschätzen müssen, inwieweit diese Geschäftsbeziehung ein erhöhtes Geldwäsche- oder Terrorismusfinanzierungsrisiko darstellt.

Bei der Risikobewertung sollten Sie verschiedene Faktoren berücksichtigen, wie zum Beispiel:

  • Art und Umfang der Geschäftsbeziehung
  • Geografische Herkunft der Geschäftspartner
  • Transparenz der Geschäftsstrukturen und -abläufe
  • Produkte und Dienstleistungen, die im Rahmen der Geschäftsbeziehung angeboten oder in Anspruch genommen werden
  • Vorhandene Informationen über mögliche Geldwäsche- oder Terrorismusfinanzierungshintergründe der Geschäftspartner

Abhängig von der Risikobewertung müssen Sie gegebenenfalls vertiefte Sorgfaltspflichten erfüllen, wie zum Beispiel die Einholung zusätzlicher Informationen oder die Durchführung einer verstärkten Kontrolle der Geschäftsbeziehung und der damit verbundenen Transaktionen.

Geldwäschegesetz: wie Sie Ihrer Sorgfaltspflicht nachkommen

Der dritte Abschnitt des GwG besagt, dass Sorgfaltspflichten gegenüber Geschäftspartnern nicht vernachlässigt werden dürfen. Deshalb müssen Verpflichtete ihre Kunden beispielsweise identifizieren, wenn Transaktionen einen Geldbetrag von 15.000 € übersteigen. Erfolgt die Zahlung in bar, müssen sie der Identifizierungs-Pflicht bereits ab 10.000 € nachkommen.

Für die Identifizierung juristischer Personen benötigen Verpflichtete Auskunft über:

  • den Firmensitz,
  • die jeweilige Rechtsform,
  • die Namen der gesetzlichen Vertreter
  • und die Registriernummer.

Falls Sie natürliche Personen identifizieren, notieren Sie sich deren:

  • Wohnanschrift,
  • Vor- und Nachnamen,
  • Geburtsdatum und -ort
  • und Staatsangehörigkeit.

Bei juristischen Personen reicht entweder ein Gründungsdokument oder ein Registerauszug aus. Natürliche Personen weisen ihre Identität hingegen mit einem Personalausweis nach. Für alle vorgezeigten Dokumente fertigen Sie entweder Kopien an oder digitalisieren diese zu Aufbewahrungszwecken. Dies gilt nicht nur für die Identifizierung, sondern beispielsweise auch für Banküberweisungen. Denn bevor Sie alle Daten vernichten, müssen Sie diese fünf Jahre lang aufbewahren.

Geldwäschegesetz – 6 Änderungen auf einen Blick

Zur besseren Übersicht informieren wir Sie nun darüber, welche sechs Änderungen durch das neue Geldwäschegesetz in Kraft getreten sind.

  • Bei Transaktionen ist es notwendig, dass Empfänger und Auftraggeber ermittelt werden.
  • Mit dem neuen Gesetz soll nicht nur Geldwäsche, sondern auch die Finanzierung von Terrorismus bekämpft werden.
  • Das maximal mögliche Bußgeld wurde von 100.000 € auf bis zu 5 Millionen € erhöht.
  • Finanzdienstleister sind dazu verpflichtet, Geldtransfers ab einer Höhe von 1.000 € zu prüfen.
  • Bargeldzahlungen ab 10.000 € müssen grundsätzlich von allen Unternehmen, Personen und Institutionen einer Überprüfung unterzogen werden. Bei Geldtransfers, die bargeldlos erfolgen, ist eine Prüfung erst ab einem Geldbetrag von 15.000 € notwendig.
  • Ein Transparenzregister sorgt für Klarheit, da in ihm alle wirtschaftlich Berechtigten aufgelistet sind. Ausländischer Staatsbürger, die in Deutschland eine Immobilie erwerben möchten, müssen seit 2020 auch im Transparenzregister eingetragen werden.

Bedenken Sie jedoch, dass Sie sich nicht allein auf die im Transparenzregister enthaltenen Daten verlassen können. Alle Daten müssen Sie vor jeder Transaktion gesondert prüfen.

Warum werden Konten bei Verdacht auf Geldwäsche gesperrt?

Wenn das Konto eines Kunden gesperrt wird, weil die Bank Geldwäsche vermutet, kann der Kunde sein Konto nicht nutzen, bis die Untersuchung abgeschlossen ist. In der Regel benachrichtigt die Bank den Verbraucher über die Kontosperre und fordert Unterlagen und Informationen an, um die Ermittlungen abzuschließen.

Wenn die Untersuchung ergibt, dass keine Geldwäsche vorliegt, wird die Kontosperrung aufgehoben, so dass der Verbraucher sein Konto wieder normal nutzen kann. Die Bank kann jedoch rechtliche Schritte einleiten, wenn sich herausstellt, dass Geldwäschetransaktionen stattgefunden haben.

Geldwäsche ist ein schweres Verbrechen. Um zu gewährleisten, dass sie ihren gesetzlichen Verpflichtungen nachkommen und mögliche Geldwäscheoperationen unterbinden, müssen Banken und andere Finanzdienstleister bei Verdacht auf Geldwäsche Kontensperrungen verhängen.

Die Kunden müssen sich daher darüber im Klaren sein, wie wichtig die Vorsicht der Banken ist, und sie müssen verstehen, warum bei einem Verdacht auf Geldwäsche Kontensperrungen vorgenommen werden.

Wenn Grund zu der Annahme besteht, dass ein Konto für etwas Unrechtmäßiges, wie Geldwäsche, verwendet wird, wird es gesperrt. Das Gesetz zur Bekämpfung der Geldwäsche, das Kriminelle daran hindern soll, ihre illegalen Gelder auf Konten zu deponieren oder zu verschieben, sieht unter anderem die Sperrung vor.

Kontosperrungen Geldwäscheverdacht: Das Gesetz verpflichtet Banken und andere Finanzinstitute, alle Kontobewegungen zu überwachen und alle fragwürdigen Fälle zu melden, um Geldwäsche zu verhindern. Um Geldwäsche zu verhindern, werden Konten, bei denen ein solcher Verdacht besteht, sofort gesperrt.

Kontosperrungen Geldwäscheverdacht: Welche Auswirkungen hat das auf den Kunden?

Die Sperrung eines Kundenkontos kann negative Auswirkungen haben, die weit über den Faktor der Belästigung hinausgehen. In erster Linie hindert die Kontosperrung den Kunden daran, Einzahlungen oder Abhebungen von seinem Konto vorzunehmen.

Die Kontosperrung wirkt sich häufig auf laufende Finanzdienstleistungen wie Kreditkartenzahlungen, Zahlungsaufträge, Käufe und Überweisungen aus. Die Kontosperrung kann möglicherweise den Zugang zu anderen Dienstleistungen, die mit dem Konto verbunden sind, stören oder beeinträchtigen.

Als Risikosignal kann sich eine Kontosperrung auch negativ auf die Kreditwürdigkeit des Kunden auswirken. Kunden, die von einer Kontosperre betroffen sind, sollten sich unbedingt mit ihrer Bank in Verbindung setzen, um die Einzelheiten der Sperre zu erfahren und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, damit diese aufgehoben wird.

Wie kann die Rechtmäßigkeit von Kontosperrungen gewährleistet werden?

Um die Rechtmäßigkeit von Kontosperrungen zu gewährleisten, ist ein geeigneter rechtlicher Rahmen erforderlich. Hier sollten die Gründe für eine Kontosperrung, die entsprechenden Schritte und die Rechte des Kontoinhabers im Falle einer Kontosperrung festgelegt werden.

Kontosperrungen Geldwäscheverdacht: Es ist von entscheidender Bedeutung, dass Kontosperrungen nur aus legitimen Gründen erfolgen. Wenn ein Kontoinhaber beispielsweise gegen die Nutzungsbedingungen des Kontos verstößt, kann eine Kontosperrung gerechtfertigt sein. Es ist notwendig, die Einhaltung dieser rechtlichen Kriterien zu gewährleisten.

Das Verfahren für die Kontosperrung sollte auch explizit gemacht werden. Der Kontoinhaber muss über die Gründe für die Kontosperrung informiert werden, bevor diese durchgeführt werden kann. Der Kontoinhaber sollte auch die Möglichkeit haben, die Kontosperrung anzufechten und für sich selbst zu argumentieren.

Schließlich ist es wichtig, die Rechte des Kontoinhabers für den Fall einer Kontosperrung festzulegen. Dazu gehören das Recht auf vollständige Offenlegung der Gründe und Schritte, die zur Kontosperrung geführt haben, die Möglichkeit, die Kontosperrung anzufechten, und das Recht auf Wiederherstellung des Kontos nach Aufhebung der Kontosperrung.

Die Gültigkeit von Kontosperrungen kann durch die Einhaltung dieser grundlegenden Regeln sichergestellt werden.

Kontosperrungen Geldwäscheverdacht – was ist ungerechtfertigte Kontosperrung?

Eine ungerechtfertigte Kontosperrung wird von einer Finanzorganisation ohne ausreichende Begründung oder Informationen verhängt. Ein Betrugsverdacht, ein Systemfehler oder ein internes Problem sind nur einige der Gründe für eine solche Sperrung.

Unter bestimmten Umständen kann ein Bankinstitut ein Konto ohne Grund und ohne vorherige Benachrichtigung des Kunden sperren. Wenn das Konto eines Kunden eingefroren ist, kann er wichtige Transaktionen nicht durchführen, und es könnte schwierig sein, die Sperrung seines Kontos aufzuheben.

Kontosperrungen Geldwäscheverdacht: Um zu erfahren, warum ihr Konto gesperrt wurde und was zu tun ist, um es wieder freizugeben, sollten die Nutzer ihre Bank aufsuchen.

Wie werden Kontosperrungen wegen Geldwäscheverdacht reguliert?

Die Richtlinien zur Bekämpfung der Geldwäsche und der Finanzierung des Terrorismus (AML/CFT) legen die Richtlinien für Kontosperrungen bei Verdacht auf Geldwäsche fest. In den meisten Ländern wurden diese Vorschriften in die nationale Gesetzgebung aufgenommen und werden von der zuständigen Finanzaufsichtsbehörde kontrolliert.

Kontosperrungen Geldwäscheverdacht: Die Finanzinstitute sind nach den AML/CFT-Leitlinien verpflichtet, alle Konten auf potenzielle Geldwäscheaktivitäten zu überprüfen und Konten zu sperren, wenn ein solcher Verdacht besteht.

Je nach Grad des Verdachts kann das Einfrieren entweder dauerhaft oder vorübergehend sein. Ergibt die Untersuchung des Verdächtigen, dass keine Geldwäscheaktivitäten vorliegen, kann die Sperrung ebenfalls aufgehoben werden.

Wenn Finanzinstitute einen Verdacht auf Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung haben, müssen sie dies ebenfalls bei der zuständigen Behörde melden. Nach Prüfung des Verdachts leiten die Behörden die notwendigen Schritte ein.

Die Finanzinstitute müssen sich strikt an die AML/CFT-Vorschriften halten, um eine Strafverfolgung zu vermeiden.

Wie entsteht der Verdacht auf Geldwäsche?

Es gibt eine Reihe von Umständen, die den Verdacht auf Geldwäsche begründen können. Ein mögliches Indiz für Geldwäsche ist eine merkwürdige Transaktionshistorie, unerwartet hohe Geldsummen, unerklärliche Überweisungen oder andere merkwürdige Bankaktivitäten.

Der Verdacht auf Geldwäsche kann auch durch internationale Finanztransaktionen geweckt werden, die nicht den Erwartungen an eine legale Geschäftsbeziehung entsprechen.

Eine Person kann auch in der Lage sein, wahrscheinliche Geldwäsche zu erkennen, indem sie bestimmte Verhaltensmuster beobachtet, wie z. B. das Abheben großer Bargeldbeträge, die Nutzung vieler Bankkonten oder die Verwendung mehrerer Kreditkarten.

Im folgenden skizzieren wir Ihnen zwei typische Betrugsmethoden, bei denen die Täter verschiedene Betrügereien miteinander verbinden und das Betrugsopfer, ohne sein Wissen, schnell zum Mittäter gemacht wird.

Online Trading Betrug und Geldwäscheverdacht

Geldwäsche und Online-Handelsbetrug sind miteinander verwandt, da die Betrüger häufig versuchen, ihr illegal erworbenes Geld durch den Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Finanzinstrumenten zu „waschen“, um die Herkunft der Gelder zu verschleiern und ihre Nachverfolgung zu erschweren.

In diesem Fall handelt es sich um Geldwäsche. Ponzi-Schemata und andere betrügerische Investitionsmöglichkeiten sind zwei Beispiele für Online Trading Betrug, die direkt zu Geldwäsche führen können, indem das Geld der Anleger zur Finanzierung des Betrugs verwendet wird.

Um die Gefahr von Betrug und Geldwäsche zu verringern, ist es wichtig, vorsichtig zu sein und sich gut zu informieren, bevor man sich an Online-Handelsmöglichkeiten beteiligt.

Romance Scam und Verdacht auf Geldwäsche

Geldwäsche und Liebesbetrug sind eng miteinander verbunden, da die Betrüger das Geld, das sie ihren Opfern abgenommen haben, häufig in echte Unternehmen investieren, um ihre wahre Herkunft zu verschleiern. Sie können die Gelder zum Kauf von Häusern, Autos oder sogar anderen Unternehmen verwenden.

Um die Nachverfolgung zu erschweren, können sie das Geld sogar in andere Länder überweisen und es dort verwenden.

Lesen Sie für weitere detaillierte Informationen zu diesem Thema unseren Blogbeitrag Romance Scam: Geldwäsche, gestohlene Kryptos und Geld zurück Strategien.

Die Durchführung einer Gefährdungsanalyse zur Geldwäsche: Schritte und Methodik

Für eine effektive und aussagekräftige Gefährdungsanalyse zur Geldwäsche sollten verschiedene Schritte und Methoden zum Einsatz kommen. Im Folgenden finden Sie eine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die Ihnen bei der Durchführung Ihrer Analyse helfen kann:

1. Identifikation geldwäschegefährdeter Geschäftsbereiche und Aktivitäten: Überprüfen Sie Ihre Geschäftsprozesse, Produkte und Dienstleistungen auf potenzielle Risiken und Schwachstellen.
2. Bewertung der identifizierten Risiken: Schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit und die potenzielle Auswirkung der identifizierten Risiken ein. Dies kann durch eine Kategorisierung in „niedriges“, „mittleres“ und „hohes“ Risiko erfolgen.
3. Analyse der internen und externen Präventionsmaßnahmen: Untersuchen Sie, welche vorhandenen Maßnahmen zur Vermeidung oder Minderung der Risiken bereits getroffen wurden und ob diese ausreichend sind.
4. Ableitung von Handlungsempfehlungen: Entwickeln Sie konkrete Maßnahmen zur Verbesserung Ihres Geldwäsche-Risikomanagements, basierend auf den Ergebnissen Ihrer Analyse.
5. Integration der Maßnahmen in Ihre Geschäftsprozesse: Setzen Sie die entwickelten Maßnahmen um und integrieren Sie sie fest in Ihre Abläufe, um eine nachhaltige Risikominimierung zu gewährleisten.
6. Regelmäßige Aktualisierung Ihrer Analyse: Aktualisieren Sie Ihre Gefährdungsanalyse regelmäßig, um auf neue oder veränderte Gegebenheiten schnell reagieren zu können.

Beispiele für potenzielle Geldwäscherisiken und -aktivitäten

Mögliche Risiken und Aktivitäten im Zusammenhang mit Geldwäsche können sehr vielfältig sein und sind stark abhängig von der jeweiligen Branche und den Geschäftsprozessen eines Unternehmens. Einige Beispiele für potenzielle Geldwäscherisiken sind:

  • Große Mengen von Bargeld oder häufige Bargeldtransaktionen
  • Beteiligung an Offshore-Geschäften oder Geschäftsbeziehungen mit Unternehmen aus Hochrisikoländern
  • Intransparente und undurchsichtige Unternehmensstrukturen
  • Anonyme Geschäftsbeziehungen oder Transaktionen
  • Verdächtige oder auffällige Transaktionsmuster
  • Ungewöhnlich hohe Vermögenswerte oder Transaktionsvolumen

Es ist wichtig, diese und andere Geldwäscherisiken im Rahmen Ihrer Gefährdungsanalyse zu identifizieren und angemessene Präventionsmaßnahmen zu ergreifen, um Ihrem Unternehmen und Ihren Geschäftspartnern größtmöglichen Schutz vor Geldwäsche zu bieten.

Internes Risikomanagement im Unternehmen

Grundsätzlich ist es notwendig, dass Verpflichtete ein angemessenes Risikomanagement etablieren (§ 4 Abs. 1 GwG). Welche zwei Schritte Unternehmen dabei beachten müssen, erläutern wir Ihnen in diesem Abschnitt.

1. Durchführung einer Risikoanalyse

Zunächst führen Sie eine Risikoanalyse durch. Diese hilft Ihnen dabei herauszufinden, ob und in welchem Ausmaß unternehmensrelevante Geschäfte von Terrorismusfinanzierung oder Geldwäsche betroffen sein könnten. Um besser einschätzen zu können, wie hoch die Risiken sind, werfen Sie einen Blick auf die Anlagen 1 und 2 des Geldwäschegesetzes. Die darin aufgelisteten Faktoren geben Aufschluss darüber, wann beispielsweise ein höheres oder eher ein niedrigeres Risiko vorliegt.

Achten Sie darauf die Risikoanalyse regelmäßig zu aktualisieren, zu dokumentieren und zu prüfen. Dabei behalten Sie im Hinterkopf, dass die Aufsichtsbehörde jederzeit Einsicht in die aktuelle Fassung der Risikoanalyse verlangen darf.

2. Maßnahmen in die Wege leiten

Die zuvor erstellte Risikoanlayse ist die Basis für die erfolgreiche Umsetzung von sogenannten internen Sicherungsmaßnahmen. Diese zielen darauf ab, Risiken der Terrorismusfinanzierung und der Geldwäsche wirkungsvoll zu reduzieren. Damit das gelingt, werden beispielsweise:

  • Geschäftspartner identifiziert,
  • ein Geldwäschebeauftragter bestellt,
  • Daten für Behörden aufbereitet
  • und Mitarbeiter über bestimmte Methoden der Geldwäsche aufgeklärt.

Sie planen eine Risikoanalyse in Ihrem Unternehmen durchführen zu lassen und benötigen Unterstützung? Dann wenden Sie sich an die Anwälte der Kanzlei Herfurtner. Diese behandeln Ihre Anliegen vertraulich und beraten Sie.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Geldwäschegesetz 2023

Im Folgenden finden Sie eine Auswahl an häufig gestellten Fragen, die uns in unserer Arbeit rund um das Geldwäschegesetz 2023 begegnen:

Wann muss mein Unternehmen mit geldwäscherechtlichen Anforderungen rechnen?

Grundsätzlich müssen alle Unternehmen, die in dem oben genannten Anwendungsbereich des Geldwäschegesetzes fallen, entsprechende Anforderungen beachten. Dies umfasst unter anderem Finanzdienstleister, Immobilienmakler, Rechtsanwälte und Steuerberater. Selbst wenn Ihr Unternehmen zunächst nicht davon betroffen ist, sollten Sie aufgrund der stetigen Entwicklung des Geldwäschegesetzes und der Internationalisierung der Geldwäscherei- und Terrorismusprävention dennoch Veränderungen im Blick behalten.

Bedeutet die Implementierung eines Geldwäschepräventionsprogramms einen hohen Verwaltungsaufwand für mein Unternehmen?

Die Umsetzung eines wirksamen Geldwäschepräventionsprogramms erfordert eine gewisse Investition in personelle, organisatorische und technische Ressourcen. Allerdings zahlt sich dieser Aufwand in der Regel langfristig aus – sowohl in Bezug auf den Schutz vor Sanktionen und Reputationsschäden als auch durch die Einhaltung gesetzlicher Vorschriften. Professionelle Beratung und Unterstützung, zum Beispiel durch unsere Kanzlei, können Ihnen dabei helfen, den Aufwand zu minimieren und effektive Lösungen zu implementieren.

Welche Sanktionen drohen meinem Unternehmen bei Verstößen gegen das Geldwäschegesetz 2023?

Bei Verstößen gegen das Geldwäschegesetz können sowohl zivil- als auch strafrechtliche und verwaltungsrechtliche Sanktionen drohen. Dazu gehören Bußgelder, Unternehmensstrafrecht, zivilrechtliche Schadenersatzansprüche und Reputationsschäden. In besonders schweren Fällen können sogar Berufsverbote oder der Entzug von Zulassungen die Folge sein. Um solche Sanktionen zu vermeiden, ist es essenziell, die geldwäscherechtlichen Anforderungen in Ihrem Unternehmen umfassend und effektiv umzusetzen und fortlaufend zu kontrollieren.

Kontaktieren Sie unsere Anwälte, wenn Sie eine Rechtsberatung zum Thema Geldwäschegesetz 2023 wünschen.

Unsere Rechtsanwälte stehen Ihnen bundesweit und im deutschsprachigen Ausland zur Verfügung.

Anwalt Wolfgang Herfurtner Hamburg - Wirtschaftsrecht

Wolfgang Herfurtner | Rechtsanwalt | Geschäftsführer | Gesellschafter

Philipp Franz Rechtsanwalt

Philipp Franz | Rechtsanwalt | Associate

Rechtsanwalt Arthur Wilms - Kanzlei Herfurtner

Arthur Wilms | Rechtsanwalt | Associate

Kundenbewertungen & Erfahrungen zu Herfurtner Rechtsanwälte. Mehr Infos anzeigen.

Aktuelle Beiträge aus dem Rechtsgebiet Betrug