Private Equity (PE) bezieht sich auf die Art von Investitionen, die von institutionellen Anlegern und erfahrenen Finanzinvestoren getätigt werden, um Unternehmen und Unternehmensbeteiligungen zu erwerben oder zu finanzieren.

Im Gegensatz zu börsennotierten Unternehmen, die öffentlich gehandelt werden und deren Aktien an der Börse kaufen und verkaufen kann, sind private Unternehmen nicht börsennotiert und ihre Aktien werden nicht öffentlich gehandelt.

Private Equity ist besonders interessant für Investoren, die nach höheren Renditechancen suchen als die, die üblicherweise mit öffentlich gehandelten Unternehmen assoziiert werden.

Dies kann institutionelle Anleger wie Pensionsfonds, Versicherungen, Family Offices und andere große Investoren sowie erfahrene Finanzinvestoren wie High-Net-Worth-Individuen, private Vermögensverwalter und professionelle Investoren ansprechen.

Es ist auch für Unternehmer und Unternehmensführer interessant, die Finanzierungsoptionen und -unterstützung für ihr Unternehmen suchen.

Definition und Konzept Private Equity (PE)

Private Equity-Fonds sammeln Geld von institutionellen Anlegern und verwenden dieses Geld, um in private Unternehmen zu investieren. Es gibt verschiedene Arten von Private-Equity-Fonds, die sich auf unterschiedliche Phasen des Unternehmenslebenszyklus und Branchen spezialisiert haben.

Zum Beispiel gibt es Buyout-Fonds, die sich auf den Kauf von Mehrheitsbeteiligungen an bestehenden Unternehmen konzentrieren, und Venture-Capital-Fonds, die in junge, wachstumsorientierte Unternehmen investieren.

Ziel von Private-Equity-Fonds ist es, Unternehmen zu kaufen, sie zu restrukturieren oder zu erweitern, und sie dann mit Gewinn wieder zu verkaufen. Das kann durch organisches Wachstum, Akquisitionen, Einsparungen von Kosten oder durch die Optimierung von Finanzstrukturen erreicht werden.

PE-Fonds haben in der Regel einen längeren Anlagehorizont als öffentlich gehandelte Unternehmen, da sie mehrere Jahre brauchen, um ihre Ziele zu erreichen und die Unternehmen wieder zu verkaufen.

Als Privatunternehmen haben PE-Fonds in der Regel eine höhere Renditeerwartung als öffentlich gehandelte Unternehmen, da sie ein höheres Risiko eingehen. PE-Fonds gelten auch als geeignet für erfahrene Investoren, da ihre Investitionsmöglichkeiten und die damit verbundenen Risiken und Chancen sehr spezifisch sein können.

Wann und wie hat sich der PE-Markt entwickelt?

Der Private-Equity-Markt hat sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt. Ursprünglich begann die Private-Equity-Branche in den 1950er und 1960er Jahren mit einigen wenigen, großen Buyout-Fonds, die in Unternehmen investierten, die sich in der Nähe ihrer Hauptsitze befanden.

Diese frühen Private-Equity-Fonds waren in der Regel von erfahrenen Unternehmern und Finanzexperten geführt und hauptsächlich auf die Finanzierung von Unternehmenskäufen und -restrukturierungen ausgerichtet.

In den 1970er und 1980er Jahren begannen mehr Investoren, in Private-Equity-Fonds zu investieren, und es entstanden neue Arten von Fonds, wie zum Beispiel Venture-Capital-Fonds, die in junge, wachstumsorientierte Unternehmen investierten.

Diese Fonds waren in der Regel von erfahrenen Unternehmern und Technologieexperten geführt und konzentrierten sich auf die Finanzierung von Start-ups und frühen Wachstumsphasen von Unternehmen.

In den 1990er und 2000er Jahren erlebte der PE-Markt ein starkes Wachstum. Es kamen mehr und mehr Private-Equity-Fonds auf den Markt und die Art der Investitionsmöglichkeiten wurde breiter und diversifizierter.

Es gab auch eine Zunahme von Private-Equity-Fonds, die sich auf Schwellenländer, spezialisierte Branchen und spezielle Finanzierungsformen wie Mezzanine-Kapital spezialisiert haben.

In den letzten Jahren hat sich die Private-Equity-Branche weiter verändert. Einige PE-Fonds haben sich auf bestimmte Regionen und Branchen spezialisiert, während andere Fonds sich auf Impact Investing oder nachhaltige Investitionen konzentrieren.

Es gibt auch eine Zunahme von Direktinvestitionen durch große und erfahrene Investoren, die direkt in Unternehmen investieren, ohne die Hilfe von PE-Fonds.

Ein Faktor, der das Wachstum der PE-Branche beeinflusst hat, ist die Verfügbarkeit von Kapital für Investitionen, sowohl von institutionellen Anlegern als auch von High-Net-Worth-Individuen. Es gibt auch eine wachsende Akzeptanz von Private-Equity als wichtige Anlageklasse durch institutionelle Investoren wie Pensionsfonds und Versicherungen.

5 verschiedene Private-Equity-Modelle

Es gibt verschiedene Arten von Private-Equity-Modellen, die sich auf unterschiedliche Phasen des Unternehmenslebenszyklus und Branchen spezialisiert haben. Hier sind einige der wichtigsten:

  1. Buyout-Fonds: Diese Fonds kaufen Mehrheitsbeteiligungen an bestehenden Unternehmen, meist mit dem Ziel, das Unternehmen zu restrukturieren und dann mit Gewinn wieder zu verkaufen. Buyout-Fonds können in Unternehmen jeder Größe und Branche investieren, aber sie sind normalerweise am aktivsten in größeren Unternehmen mit etablierten Geschäftsmodellen.
  2. Venture-Capital-Fonds: Diese Fonds investieren in junge, wachstumsorientierte Unternehmen, die in der Regel in der frühen Wachstumsphase sind. Sie konzentrieren sich auf Technologie, Biotechnologie, Software, E-Commerce und andere hochinnovative Unternehmen. Venture-Capital-Fonds suchen Unternehmen, die schnell wachsen und potenziell viel Wert schaffen können.
  3. Mezzanine-Kapital-Fonds: Diese Fonds investieren in Unternehmen, die in einer späteren Wachstumsphase sind als die, die von Venture-Capital-Fonds investiert werden. Sie investieren normalerweise in Form von Hybridkapital, das sowohl Eigen- als auch Fremdkapital ist. Sie suchen nach Unternehmen mit etablierten Geschäftsmodellen und stabilen Cashflows, die jedoch noch weiterwachsen und in der Lage sind, ihre Schulden zurückzuzahlen.
  4. Distressed-Fonds: Diese Fonds investieren in Unternehmen, die in finanziellen Schwierigkeiten sind oder sich in einer Krise befinden. Sie suchen Unternehmen, die unterbewertet sind und durch Restrukturierung oder Sanierung wieder auf die Beine gestellt werden können.
  5. Secondaries-Fonds: Diese Fonds kaufen Beteiligungen an bestehenden Private-Equity-Fonds von Investoren, die ihre Beteiligungen vorzeitig verkaufen möchten. Sie ermöglichen es Investoren, ihre Beteiligungen an Private-Equity-Fonds vor dem Verkauf des Portfolio-Unternehmens zu liquidieren.

Es gibt auch noch weitere Arten von PE-Fonds wie Infrastructure-Fonds, Natural Resources-Fonds und Real-Assets-Fonds.

Investmentprozess in 7 Schritten erklärt

Hier ist eine allgemeine Übersicht des Investmentprozesses bei Private Equity.

  1. Fundraising: Der Private-Equity-Fonds beginnt damit, Kapital von institutionellen Anlegern und anderen Investoren zu sammeln. Das Kapital wird in Form von Kommanditbeteiligungen oder Limited-Partnerships aufgenommen.
  2. Sourcing von Investitionsmöglichkeiten: Sobald der Fonds genug Kapital hat, beginnt es, nach Investitionsmöglichkeiten zu suchen. Das kann durch Netzwerke, Branchenkontakte, Investoren-Roadshows, Datenbanken und andere Quellen geschehen.
  3. Due Diligence: Sobald der Fonds eine potenzielle Investitionsmöglichkeit identifiziert hat, führt es eine gründliche Prüfung des Unternehmens durch. Dieser Prozess wird als Due Diligence bezeichnet und umfasst die Überprüfung von Finanzen, Management, Marktpotential und Risiken.
  4. Investmententscheidung: Basierend auf den Ergebnissen der Due Diligence trifft der Fonds eine Entscheidung, ob es in das Unternehmen investieren möchte oder nicht. Wenn ja, wird ein Angebot unterbreitet und verhandelt.
  5. Investitionsstruktur: Sobald das Angebot akzeptiert wurde, wird die Investitionsstruktur festgelegt. Dies kann in Form von Aktienkauf, Schuldenaufnahme, Wandelanleihen oder anderen Finanzierungsinstrumenten erfolgen.
  6. Portfolio-Management: Nachdem die Investition abgeschlossen wurde, arbeitet der Fonds eng mit dem Unternehmen zusammen, um seine Ziele zu erreichen. Dies kann die Durchführung von Restrukturierungen, die Unterstützung bei Akquisitionen, die Finanzierung von Wachstumsprojekten und andere Maßnahmen umfassen.
  7. Exit: Der Fonds strebt danach, seine Investitionen mit Gewinn zu veräußern, entweder durch einen Verkauf an einen strategischen Käufer oder durch eine Börsennotierung des Unternehmens. Der Exit kann auch durch eine Management-Buyout, Refinanzierung oder andere Finanzierungsinstrumente erfolgen.

Es ist wichtig zu beachten, dass der genaue Prozess und die Schritte, die bei jeder Investition durchgeführt werden, je nach Fonds und Unternehmen unterschiedlich sein können.

Welche Risiken und Chancen bietet Private Equity?

Private Equity bietet sowohl Risiken als auch Chancen. Einige der Risiken, die mit derlei Investitionen verbunden sind, sind:

  1. Finanzielles Risiko: Private-Equity-Fonds sind in der Regel hochverschuldet und setzen auf eine erfolgreiche Restrukturierung und Wertsteigerung des Unternehmens, um ihre Investitionen zu refinanzieren und Gewinne zu erzielen. Wenn das Unternehmen nicht erfolgreich ist, besteht das Risiko, dass der Fonds Verluste erleidet.
  2. Unternehmensspezifisches Risiko: Private-Equity-Fonds sind in der Regel in ein einzelnes Unternehmen oder eine kleine Anzahl von Unternehmen investiert, was bedeutet, dass das Risiko sehr konzentriert ist. Wenn das Unternehmen in Schwierigkeiten gerät oder seine Geschäftsprognose nicht erfüllt, kann dies zu erheblichen Verlusten führen.
  3. Marktrisiko: Private-Equity-Fonds sind oft über einen längeren Zeitraum investiert und unterliegen daher dem Risiko von Veränderungen in der allgemeinen Wirtschaftslage oder in bestimmten Branchen.
  4. Management-Risiko: Private-Equity-Fonds investieren in Unternehmen, deren Management nicht immer erfolgreich sein wird, was dazu führen kann, dass ihre Investitionen nicht die erwarteten Ergebnisse erzielen.

Auf der anderen Seite bieten Private-Equity-Investitionen auch Chancen, wie zum Beispiel:

  1. Höhere Renditechancen: Private-Equity-Fonds bieten die Möglichkeit, von höheren Renditechancen zu profitieren als öffentlich gehandelte Unternehmen, da sie in der Regel in Unternehmen investieren, die unterbewertet sind und das Potenzial haben, ihren Wert deutlich zu steigern.
  2. Zugang zu privaten Unternehmen: PE-Fonds bieten Investoren die Möglichkeit, in private Unternehmen zu investieren, die normalerweise nicht öffentlich gehandelt werden und die daher nicht für die breite Öffentlichkeit zugänglich sind.
  3. Active Ownership: Private Equity Investoren üben aktives Eigentum aus und können mit den Unternehmen zusammenarbeiten um die Unternehmensstrategie, das Management und die Finanzierung zu verbessern und die Unternehmensperformance zu steigern.
  4. Diversifikation: Private-Equity-Fonds bieten die Möglichkeit, in eine breite Palette von Unternehmen und Branchen zu investieren, was dazu beiträgt, das Risiko zu diversifizieren.
  5. Langfristige Perspektive: PE-Fonds haben in der Regel längere Anlagedauern als öffentlich gehandelte Unternehmen und können daher in der Lage sein, langfristige Wertsteigerungen zu erzielen, die für Investoren attraktiver sein können.

Private Equity: Die wichtigsten Punkte zusammengefasst

Private Equity bezieht sich auf Investitionen in nicht-börsennotierte Unternehmen und Geschäftsbeteiligungen, die von institutionellen Investoren und anderen erfahrenen Investoren getätigt werden.

Es gibt verschiedene Arten von Private-Equity-Modellen, wie z.B. Buyout-Fonds, Venture-Capital-Fonds, Mezzanine-Kapital-Fonds, Distressed-Fonds und Secondaries-Fonds. Jeder von ihnen spezialisiert sich auf eine andere Phase des Unternehmenslebenszyklus und Branche.

Der Investmentprozess beinhaltet die Sammlung von Kapital von institutionellen Anlegern und anderen Investoren, die Suche nach Investitionsmöglichkeiten, Due Diligence, Entscheidung, Investitionsstruktur, Portfolio-Management und Exit.

Private Equity birgt sowohl Risiken als auch Chancen, Risiken sind zum Beispiel Finanzielle Risiken, Unternehmensspezifische Risiken, Marktrisiken und Managementrisiken. Chance sind zum Beispiel höhere Renditechancen, Zugang zu privaten Unternehmen, Active Ownership, Diversifikation und langfristige Perspektive.

Private Equity ist eine alternative Anlageklasse, die potenziell höhere Renditechancen als öffentlich gehandelte Unternehmen bietet und ermöglicht es Investoren, in private Unternehmen und Branchen zu investieren, die sonst nicht zugänglich wären. Es erfordert jedoch ein hohes Maß an Risikobereitschaft und Kenntnis der Branche und des Unternehmens, in das investiert wird.

Zukunftsausblick – wie wird sich Private Equity entwickeln?

Es ist schwierig, präzise Vorhersagen über die Zukunft von Private Equity zu treffen, da es von vielen Faktoren abhängt, wie z.B. den allgemeinen wirtschaftlichen und politischen Bedingungen, der Entwicklung der Unternehmen und Branchen, in die investiert wird und der Performance der Fonds.

Allerdings gibt es einige Trends und Entwicklungen, die in den letzten Jahren beobachtet wurden und die darauf hindeuten können, wie sich Private Equity in Zukunft entwickeln könnte:

  • Wachsende Nachfrage: Die Nachfrage nach Investitionen in diesem Bereich ist in den letzten Jahren gestiegen, sowohl von institutionellen Investoren als auch von Privatanlegern. Dies wird voraussichtlich anhalten, insbesondere da immer mehr Investoren erkennen, dass Private Equity eine Alternative zu traditionellen Anlageoptionen ist, die potenziell höhere Renditen bietet.
  • Internationalisierung: Private-Equity-Fonds haben in den letzten Jahren zunehmend in aufstrebende Märkte und Schwellenländer investiert. Es wird erwartet, dass dieser Trend weiter anhalten wird, da sich die Wirtschaft in Schwellenländern weiter entwickelt und die Nachfrage nach Investitionen in diesen Märkten wächst.
  • Technologischer Wandel: Der technologische Wandel hat Auswirkungen auf fast alle Branchen und wird auch die Private-Equity-Branche beeinflussen. Viele Fonds sehen die Möglichkeit, in Unternehmen zu investieren, die von den Auswirkungen des technologischen Wandels profitieren, und sie unterstützen dabei, digitale Transformationen durchzuführen.
  • ESG-Faktoren: Environmental, Social and Governance (ESG) -Faktoren, werden immer wichtiger für Investoren und Private Equity-Fonds werden sich daher zunehmend damit auseinandersetzen. Dies bedeutet, dass Unternehmen, die nachhaltige Geschäftspraktiken verfolgen, wahrscheinlicher von PE-Fonds unterstützt werden.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass diese Entwicklungen und Trends unvorhersehbare Änderungen unterworfen sind und die Zukunft von Private Equity ungewiss bleibt.