
Recyclix scheint für Investoren am Ende zu sein. Ausbleibende Auszahlungen, ermittelnde Behörden und eingezogene Anteile lassen Betrug und Scam vermuten.
Recyclix News: Anwälte beraten betroffene Anleger
Recyclix wurde gegen Ende des Jahres 2015 gegründet und hatte es sich seither zum Ziel gesetzt, Müll in Geld zu verwandeln. Auf den ersten Blick mag dieses Konzept sympathisch erscheinen, weil es sich mit einem guten Zweck und nachhaltigem Umweltschutz verbinden lässt. Dabei können Anleger im Stile eines Crowdfunding in das Unternehmen investieren und erhalten anschließend eine stattliche Rendite. Die Firma ist ein sogenanntes MLM-Unternehmen. MLM steht für Multi-Level-Marketing, bei dem es neben dem Direktvertrieb auch um das Anwerben neuer Mitglieder und Investoren geht. Nicht selten verbindet man den Begriff MLM deshalb mit Schneeball-, Ponzi- und Pyramidensystemen.
Recyclix: Betrug, der mit einem guten Zweck verschleiert wird?
Ist es nun ein beispielhaftes Projekt, das unsere Umwelt entlastet oder die typische Abzocke, bei der Anleger mit lukrativen Renditen gelockt werden und schließlich doch mit leeren Händen dastehen? Meldungen aus den letzten Monaten, Erfahrungsberichte von Recyclix-Nutzern und Einschätzungen von Rechtsanwälten aus dem Bereich des Kapitalmarktrechts weisen klar darauf hin, dass Investoren einen Bogen um diesen Anbieter machen sollten. Polnische und russische Behörde ermitteln gegen das Unternehmen Recyclix.
Erfahrungen zu Recyclix: das Geschäftsmodell im Überblick
Recyclix bezeichnet sich als Pionierunternehmen, das nach eigenen Angaben auf Recycling setzt. Dabei wird Plastikmüll günstig aufgekauft, weiterverarbeitet und schließlich als Recycling-Granulat gewinnbringend weiterverkauft. Recyclix sei dabei auf Investoren angewiesen, die mit lukrativen Renditen gelockt werden. Anleger können sich kostenfrei anmelden und erhalten sogar einen 20-Euro-Startbonus, die Gewinnspanne sollte bei 4 % bis 16 % liegen. Ab einer bestimmten Investitionssumme können Anleger auch in „Maschinen-Anteile“ investieren. Die Investitionssummen und somit auch die Investitionsmöglichkeiten in weitere Recycling-Kapzitäten steigen je nach Art der Anlagen, beginnend beim „Stapler“ bis zum „Granulator“. Pro Jahr wäre somit ein ROI von mehr als 100% möglich, was völlig überzogen erscheint und Anleger sofort skeptisch werden lassen sollte. Obendrein bot Recyclix ein Partnerprogramm an, bei dem für das Anwerben neuer Investoren bis zu 12 % Provision versprochen wurde. Solche zusätzlichen Affiliate-System ist eine besonders markante Eigenschaft unlauterer Schneeball-Systeme.
Betrug und Scam? Italienische Finanzaufsicht geht gegen Recyclix vor
Produktionsstätten in Polen und Lettland, Ableger in Konstanz, Brasilien, Marokko: Was als wachsendes Unternehmensgeflecht beworben wird, scheint sich als faules Geschäftsmodell zu entpuppen. Die Besucher und Investoren des Unternehmens stammen hauptsächlich aus Russland und der Ukraine. Bei einer Betrachtung des Website-Traffics mit dem Internet-Dienst Alexa wurde deutlich, dass auch Besucher aus Italien und Deutschland mit jeweils 10% des Traffics einen hohen Anteil ausmachen. Es verwundert somit nicht, dass gerade die italienischen Behörden in den letzten Monaten des Jahres 2016 auf Recyclix aufmerksam wurden.
CONSOB, die italienische Finanzaufsichtsbehörde, warnte erstmals am 14. September 2016 vor dem Anbieter Recyclix. Einerseits wies man auf die dubios wirkenden Rendite-Versprechen von bis zu 50% hin, gleichermaßen lägen rechtliche Verstöße gegen italienische Gesetze vor. Öffentliche Investment-Angebote sind in Italien anmeldepflichtig – und genau dieser Maßgabe kam Recyclix nicht nach. Die Behörde forderte zudem Auskünfte über italienische Investoren an, worauf Recyclix nicht reagierte. Die CONSOB gab Recyclix schließlich 90 Tage Zeit, um diese fraglichen Punkte zu klären. Am 12. Dezember schritt die CONSOB schließlich ein und untersagte dem italienischen Ableger Recyclix SP. Z.O.O. jegliche Geschäftstätigkeit, die auf Finanz-Investments basieren. In der Folge wurde die Webseite www.recyclix.com in Italien vom Netz genommen.
Recyclix: Abzocke mit Kundenkonten?
Im Februar 2016 kam es in der Deponieanlage Brozek zu einem großen Brand. Laut dem Unternehmen wurden dabei eine unternehmenseigene Anlage und Lagerbestände zerstört. Diese „höhere Gewalt“ würde die Produktionskapazität derart beeinträchtigen, dass die Anleger selbst für die entstandenen Schäden aufkommen müssen, so das Unternehmen in einer Meldung. Die von Investoren gehaltenen Anteile würden demnach um einen bestimmten Prozentsatz reduziert – was nichts anderes als ein Verlust investierter Gelder bedeutet. Ob ein solches Vorgehen überhaupt rechtens ist, bleibt fraglich. Schadensfälle, bei denen es um einbehaltene Gelder oder nicht gezahlte Gewinne geht, sollten am besten von einem Anwalt überprüft werden, der in Themenfeldern wie Anlagebetrug oder Kapitalmarktrecht bewandert ist. Trotz des undurchsichtigen Unternehmensgeflechts und des Firmensitzes im Ausland können längst verloren geglaubte Anlagegelder mit fachkundiger Beratung durch einen Rechtsanwalt wieder eingeholt werden.
Verweigerte Auszahlungen?
Wenn ein Schneeball-System seinem Ende entgegensieht und sich unter Anlegern Skepsis verbreitet, werden sicher geglaubte Auszahlungen plötzlich zum Problem. Von solchen Erfahrungen berichten auch Recyclix-Investoren. Für eine Auszahlung müsse man sein Benutzerkonto verifizieren und ein Foto hochladen – ein Prozess, der mit einer unverhältnismäßigen Wartezeit einhergeht. Auf Nachfrage werden in solchen Fällen oft technische Probleme oder hohe Auslastungen aufgrund vieler Anfragen vorgeschoben. Bei ausbleibenden oder verweigerten Auszahlung empfiehlt sich die Betreuung durch eine Anwaltskanzlei, die Erfahrung mit Schneeball-Systemen oder Anlagebetrug im Allgemeinen besitzt. Die rechtlichen Grundlagen für Ansprüche auf Auszahlungen sind in Deutschland klar geregelt, bedürfen jedoch einer klaren Prüfung. Ansprüche müssen zudem geltend gemacht und durchgesetzt werden. Bei diesen komplizierten Prozessen ist die Betreuung durch eine Kanzlei umso wichtiger.
Recyclix: braucht man einen Anwalt?
Tschechien, Litauen, Polen, Großbritannien oder Russland: Die Firma muss mittlerweile in vielen Ländern mit rechtlichen Auseinandersetzungen kämpfen oder sieht sich mit Ermittlungen von Behörden konfrontiert. Die einstige Webseite rexyclix.com wurde gekapert, mittlerweile ist das Unternehmen unter ecorevolution.com zu finden. Im Internet liest man zudem von Vermutungen, nach denen die BaFin gegen Recyclix ermittelt. Vor diesem Hintergrund besteht vor allem für Affiliate-Partner die Gefahr rechtlicher Konsequenzen – auch diese sollten sich zur rechtlichen Absicherung an eine Kanzlei oder einen Anwalt wenden. Im Zusammenspiel mit zahlreichen Negativ-Erfahrungen von Anlegern kann man nach derzeitigem Stand von weiteren Investitionen in Recyclix dringend abraten.
Kanzlei Herfurtner: Rechtsberatung im Fall Recyclix
Betrug, unlautere Geschäftsbedingungen, verweigerte Auszahlungen oder gesperrte Konten: bei vermeintlichen Ponzi-Systemen können die finanziellen Verluste schnell fünfstellige Beträge oder mehr erreichen. Die Kanzlei Herfurtner betreut bereits Mandanten, deren Geschäftsbeziehung mit dem Anbieter unerfreulich enden. Mit einem Team aus Rechtsanwälten der Bereiche Bankrecht, Kapitalmarktrecht und Wirtschaftsrecht stehen wir mit individueller Betreuung von der ersten Beratung bis zur Durchsetzung rechtlicher Ansprüche zur Seite. Unsere Anwaltskanzlei betreut Mandanten in Deutschland, der Schweiz, den Benelux-Staaten und Österreich.
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„Unsere Kanzlei setzt auf Künstliche Intelligenz, um Ihnen hochwertige Rechtsberatung zu deutlich reduzierten Kosten anzubieten.
Mandanten profitieren in Einzelfällen von Kosteneinsparungen bis zu 90% – ohne Abstriche bei Qualität und individueller Betreuung.
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Wolfgang Herfurtner | Rechtsanwalt | Geschäftsführer | Gesellschafter
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