Stellplatzmietvertrag – Ein entscheidender Bestandteil, wenn es darum geht, einen Parkplatz oder eine Garage sicher und rechtlich abgesichert zu mieten oder zu vermieten. In der heutigen Zeit, in der Parkraum in vielen Städten und Ballungsgebieten sehr knapp ist, spielt die rechtliche Absicherung von Stellplätzen eine wichtige Rolle.

In diesem Blogbeitrag zeigen wir Ihnen nicht nur, welche Elemente ein Stellplatzmietvertrag enthalten sollte, sondern auch, wie Sie sich als Mieter oder Vermieter optimal absichern können.

Inhaltsverzeichnis

  • Warum ein schriftlicher Stellplatzmietvertrag wichtig ist
  • Must-haves im Stellplatzmietvertrag
  • Mögliche Regelungen zur Nutzung des Stellplatzes
  • Kündigungsfristen und Kündigungsarten im Stellplatzmietvertrag
  • Preisgestaltung und Zahlungsmodalitäten im Stellplatzmietvertrag
  • Rechte und Pflichten bei Störungen durch den Stellplatz
  • Änderungen, Ergänzungen und rechtliche Anpassungen
  • FAQs zum Stellplatzmietvertrag
  • Praxisbeispiele und Fallstudien: Stellplatzmietverträge im Alltag
  • Checkliste: Was ein guter Stellplatzmietvertrag beinhalten sollte

Warum ein schriftlicher Stellplatzmietvertrag wichtig ist

Ein schriftlicher Stellplatzmietvertrag dient nicht nur dazu, die Vereinbarungen zwischen Mieter und Vermieter festzuhalten, sondern bietet auch rechtliche Sicherheit für beide Parteien. Denn auch wenn ein mündlicher Vertrag grundsätzlich rechtlich bindend ist, so kann es doch im Streitfall schwierig sein, die genauen Vereinbarungen nachzuweisen.

Durch einen schriftlichen Vertrag sind die Bedingungen der Mietvereinbarung klar definiert und können im Falle von Meinungsverschiedenheiten herangezogen werden, um für Klarheit zu sorgen.

Must-haves im Stellplatzmietvertrag

Ein rechtssicherer Stellplatzmietvertrag sollte mindestens folgende Punkte enthalten:

  • Name und Anschrift von Mieter und Vermieter
  • Eine genaue Bezeichnung und Lagebeschreibung des Parkplatzes oder der Garage
  • Einen Hinweis auf die ausschließliche Nutzung als Stellplatz für Kfz
  • Die vereinbarte Mietdauer und Beginn des Mietverhältnisses
  • Den Mietzins sowie die Zahlungs- und Anpassungsmodalitäten
  • Die Regelungen zur Kaution und deren Rückzahlung
  • Die Kündigungsfristen und -arten für beide Vertragsparteien
  • Die Haftungsbestimmungen für Mieter und Vermieter
  • Die Regelungen für das Sondereigentum und Gemeinschaftseigentum
  • Rechte und Pflichten bei Störungen des Mietgebrauchs
  • Einverständniserklärungen zur Verarbeitung personenbezogener Daten (DSGVO)
  • Übergabe- und Rückgabeprotokolle
  • Ein Hinweis auf eventuelle Nutzungsbeschränkungen

Mögliche Regelungen zur Nutzung des Stellplatzes

Da jeder Stellplatz individuelle Gegebenheiten aufweist, empfiehlt es sich, im Vertrag auch Regelungen zu treffen, um spätere Unklarheiten oder Streitigkeiten zu vermeiden. Dies können etwa folgende Aspekte sein:

  • Eine Liste von Fahrzeugen, die auf dem Stellplatz abgestellt werden dürfen (z. B. keine Wohnmobile, Anhänger oder gewerblich genutzte Fahrzeuge)
  • Regelungen zur Lagerung von Gegenständen auf oder in der Nähe des Stellplatzes
  • Regeln zur Instandhaltung und Pflege des Stellplatzes, etwa Schnee räumen oder Reinigung
  • Mögliche Nutzungsbeschränkungen, z. B. keine lauten Reparaturen oder motorbetriebene Geräte
  • Gegebenenfalls Regelungen zur gemeinschaftlichen Nutzung eines Stellplatzes durch mehrere Fahrzeuge

Kündigungsfristen und Kündigungsarten im Stellplatzmietvertrag

Die Kündigungsfristen für Stellplatzmietverträge unterliegen normalerweise den gesetzlichen Regelungen, es sei denn, die Vertragsparteien vereinbaren individuelle Fristen. Grundsätzlich ist eine ordentliche Kündigung eines unbefristeten Mietvertrags gemäß § 580a BGB mit einer Frist von drei Monaten zum nächsten Monatsende möglich. Eine Möglichkeit zur fristlosen Kündigung besteht dann, wenn ein wichtiger Grund vorliegt, etwa eine schwerwiegende Vertragsverletzung oder Zahlungsverzug des Mieters.

Im Stellplatzmietvertrag sollten die Kündigungsmöglichkeiten und -fristen klar festgehalten sein, um potenzielle Unklarheiten und Streitigkeiten im Vorfeld zu vermeiden.

Preisgestaltung und Zahlungsmodalitäten im Stellplatzmietvertrag

Der Mietzins ist ein wichtiger Bestandteil eines jeden Stellplatzmietvertrags. Beide Parteien sollten die Höhe der Miete sowie die Anpassungsmechanismen, etwa eine Mieterhöhung oder Indexierung, fair und sachgerecht vereinbaren. Dabei spielen sowohl Angebot und Nachfrage als auch örtliche Gegebenheiten eine Rolle. Der Zeitpunkt der Zahlung sowie die Modalitäten (z. B. Banküberweisung, PayPal, etc.) sollten im Vertrag festgehalten werden, um Missverständnisse zu vermeiden.

Rechte und Pflichten bei Störungen durch den Stellplatz

Störungen durch den Stellplatz können in verschiedenen Formen auftreten und sowohl den Mieter als auch den Vermieter betreffen. In solchen Fällen ist es wichtig, die Rechte und Pflichten beider Vertragsparteien im Stellplatzmietvertrag festzuhalten, um möglichen Konflikten vorzubeugen und eine einvernehmliche Lösung zu finden. Hier einige mögliche Störungen und die dazugehörigen Regelungen im Mietvertrag:

Störungen durch Dritte

Wenn ein Dritter den Stellplatz widerrechtlich nutzt oder blockiert, liegt die Pflicht beim Vermieter, den Stellplatz für den Mieter wieder zugänglich zu machen und den Dritten gegebenenfalls zur Verantwortung zu ziehen. Der Mieter sollte den Vermieter unverzüglich über diese Störung informieren, damit dieser entsprechend handeln kann.

Störungen durch Bauarbeiten oder Instandsetzungsmaßnahmen

Für Störungen, die durch notwendige Bauarbeiten oder Instandsetzungsmaßnahmen am Stellplatz oder in unmittelbarer Umgebung entstehen, sollte der Vermieter den Mieter rechtzeitig informieren, um mögliche Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten. Im Falle einer dauerhaften oder erheblichen Einschränkung der Nutzungsmöglichkeit des Stellplatzes kann der Mieter gegebenenfalls eine Mietminderung geltend machen, sofern dies im Mietvertrag vereinbart wurde.

Störungen durch höhere Gewalt oder Naturereignisse

Bei Störungen durch höhere Gewalt oder unvorhersehbare Naturereignisse, wie zum Beispiel Überschwemmungen oder Sturmschäden, sind beide Vertragsparteien angehalten, im bestmöglichen Rahmen zusammenzuarbeiten, um die Nutzung des Stellplatzes wiederherzustellen. Da in solchen Fällen keine der Vertragsparteien für die Störungen verantwortlich ist, können keine Ansprüche auf Schadensersatz oder Mietminderung geltend gemacht werden, es sei denn, dies wurde explizit im Vertrag festgehalten.

Haftung für Schäden am Fahrzeug

Grundsätzlich haftet der Stellplatzmieter selbst für Schäden an seinem Fahrzeug, die während der Mietdauer eintreten. Allerdings kann es auch Regelungen im Vertrag geben, die eine Haftungsübernahme des Vermieters in bestimmten Fällen vorsehen. Solche Regelungen sollten klar und unmissverständlich im Mietvertrag formuliert sein.

Ein gut durchdachter Stellplatzmietvertrag sollte die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien bei all diesen möglichen Störungen klar regeln, um Unklarheiten und Streitigkeiten im Nachhinein zu vermeiden. Sollten im Verlauf des Mietverhältnisses dennoch Unstimmigkeiten auftreten, ist es empfehlenswert, gemeinsam nach einer einvernehmlichen Lösung zu suchen und gegebenenfalls rechtlichen Beistand einzuholen.

Änderungen, Ergänzungen und rechtliche Anpassungen im Stellplatzmietvertrag

Im Laufe eines Mietverhältnisses kann es vorkommen, dass Anpassungen oder Änderungen am Stellplatzmietvertrag nötig werden. Sowohl Mieter als auch Vermieter sollten dabei auf eine transparente und rechtlich sichere Vorgehensweise achten. In diesem Abschnitt zeigen wir Ihnen, wie Sie bei Änderungen, Ergänzungen und rechtlichen Anpassungen im Stellplatzmietvertrag am besten vorgehen.

Schriftliche Änderungen und Ergänzungen

Grundsätzlich sollte bei allen Änderungen oder Ergänzungen am Stellplatzmietvertrag ein schriftlicher Zusatz oder eine Änderungsvereinbarung erstellt werden, um Missverständnisse oder Streitigkeiten zu verhindern. Dieser Zusatz sollte von beiden Vertragsparteien unterzeichnet und auf die ursprüngliche Vertragsurkunde verwiesen werden. Eine solche Nachtragsvereinbarung regelt beispielsweise:

  • Die Aufnahme zusätzlicher Regelungen zur Nutzung des Stellplatzes
  • Die Änderung der Mietdauer oder der Kündigungsfristen
  • Eine Anpassung des Mietzinses aufgrund örtlicher Veränderungen
  • Die Regelung zusätzlicher Rechte oder Pflichten beider Vertragsparteien

Durch eine schriftliche Vereinbarung bekommt der Vertrag seine Aktualität und Relevanz, und sowohl Mieter als auch Vermieter können auf der Basis der neu ausgehandelten Bedingungen agieren.

Rechtliche Anpassungen

Bei rechtlichen Änderungen oder Neuerungen, die Einfluss auf den Stellplatzmietvertrag haben, ist es notwendig, den Vertrag anzupassen, um weiterhin die Rechtskonformität aufrechtzuerhalten. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn sich:

  • Die gesetzlichen Regelungen zur Kündigungsfrist oder zum Mieterschutz ändern
  • Neue Vorschriften zur Nutzung von Stellplätzen erlassen werden
  • Sich datenschutzrechtliche Anforderungen (z. B. DSGVO) verändern

In einem solchen Fall sollten Vermieter und Mieter gemeinsam prüfen, welche Anpassungen am Vertrag notwendig sind und diese gegebenenfalls in einer Änderungsvereinbarung verankern. Bei Unsicherheiten oder rechtlichen Fragen sollte ein spezialisierter Rechtsanwalt konsultiert werden, um eine sachgerechte und rechtskonforme Anpassung des Vertrages sicherzustellen.

Indem Sie Änderungen, Ergänzungen und rechtliche Anpassungen im Stellplatzmietvertrag stets schriftlich festhalten und bei Bedarf rechtliche Expertise einholen, stellen Sie sicher, dass Ihr Mietverhältnis auch in Zukunft rechtssicher und ohne unnötige Konflikte bleibt.

FAQs zum Stellplatzmietvertrag

Im Folgenden beantworten wir einige häufig gestellte Fragen zum Stellplatzmietvertrag:

  • Kann ein Stellplatzmietvertrag auch mündlich abgeschlossen werden? Grundsätzlich ist auch ein mündlicher Vertrag rechtlich bindend, jedoch empfiehlt es sich aus Gründen der Beweissicherung und Klarheit, einen schriftlichen Vertrag abzuschließen.
  • Wie lange sind die Kündigungsfristen bei einem Stellplatzmietvertrag? In der Regel gelten die gesetzlichen Kündigungsfristen von drei Monaten zum nächsten Monatsende. Die Vertragsparteien können jedoch auch individuelle Fristen vereinbaren.
  • Kann ein Stellplatzmietvertrag befristet sein? Ja, die Parteien können einen befristeten Mietvertrag abschließen, wenn sie dies wünschen. Die Befristung muss jedoch begründet und im Vertrag festgehalten werden.
  • Wie sieht es mit der Haftung bei Schäden auf dem Stellplatz aus? Im Vertrag sollte geregelt sein, inwieweit der Mieter oder Vermieter für Schäden auf dem Stellplatz haften. Grundsätzlich gilt jedoch, dass bei Schäden, die durch Dritte verursacht wurden, der Schädiger selbst haftet. Mieter und Vermieter sollten den Schaden unverzüglich dokumentieren und gegebenenfalls die Polizei informieren.
  • Kann der Mittelpunkt des Stellplatzes für andere Zwecke genutzt werden? Der Stellplatz ist in erster Linie zur Abstellung eines Fahrzeugs gedacht. Sollte dies im Vertrag nicht ausdrücklich erlaubt oder untersagt sein, ist die Nutzung für andere Zwecke (wie beispielsweise Lagerung von Gegenständen) grundsätzlich nur nach Absprache mit dem Vermieter gestattet.

Praxisbeispiele und Fallstudien: Stellplatzmietverträge im Alltag

Um die Bedeutung eines gut durchdachten Stellplatzmietvertrags im Alltag zu verdeutlichen, haben wir Ihnen einige Praxisbeispiele und Fallstudien anonymisiert aufbereitet:

  1. Fallbeispiel 1: Ein Mieter hat einen Stellplatz für sein Auto gemietet, jedoch trifft er häufig dort weitere Gegenstände wie Fahrräder und Werkzeug an. Im Stellplatzmietvertrag wurde jedoch keine Regelung zur Nutzung des Stellplatzes für andere Zwecke getroffen. Da beide Vertragsparteien die Situation unterschiedlich bewerten, entsteht ein Streit, der aufgrund eines fehlenden Passus im Vertrag nur schwer beizulegen ist.
  2. Fallbeispiel 2: Ein Vermieter vermietet einen Stellplatz vor seinem Wohnhaus. Da er den Stellplatz regelmäßig unbefristet vermietet hat und der Mieter laut Mietvertrag die gesetzliche Kündigungsfrist von drei Monaten einhalten muss, sieht er sich durch die ständig wechselnden Mieter beeinträchtigt. Mit einer individuell verhandelten Kündigungsfrist hätte der Vermieter diesen Umständen besser Rechnung tragen können.
  3. Fallbeispiel 3: Ein Mieter hat einen Dauerparkplatz in einer Tiefgarage. Im Vertrag wurde zwar die Nutzung des Stellplatzes ausschließlich für ein Kfz geregelt, jedoch keinerlei Regelungen zu Störungen durch den Stellplatz getroffen. Als der Stellplatz durch Bauarbeiten nur eingeschränkt zugänglich ist, kommt es zwischen Mieter und Vermieter zu Unklarheiten über die Haftung und mögliche Mietminderungen.

Checkliste: Was ein guter Stellplatzmietvertrag beinhalten sollte

Abschließend möchten wir Ihnen eine übersichtliche Checkliste an die Hand geben, welche Punkte Sie bei einem Stellplatzmietvertrag beachten sollten, um für alle Beteiligten eine große Rechtssicherheit zu schaffen:

  • Generelle Must-haves im Stellplatzmietvertrag beachten (siehe oben)
  • Regelungen zur Nutzung des Stellplatzes klar formulieren
  • Kündigungsfristen und Kündigungsarten eindeutig festhalten
  • Preisgestaltung und Zahlungsmodalitäten klar definieren
  • Rechte und Pflichten bei Störungen im Vertrag verankern
  • Änderungen und Ergänzungen zum Vertrag schriftlich festhalten
  • Fragen und Bedenken der Vertragspartner offen diskutieren und gemeinsame Lösungen suchen

Fazit: Stellplatzmietvertrag für Sicherheit und Rechtsklarheit

Ein gut strukturierter und durchdachter Stellplatzmietvertrag trägt maßgeblich zur Sicherheit und Rechtsklarheit für beide Vertragsparteien bei. Er verhindert Missverständnisse und Streitigkeiten und sorgt dafür, dass Mieter und Vermieter ihre Rechte und Pflichten im Zusammenhang mit der Nutzung des Stellplatzes für ein Fahrzeug kennen.

Um als Mieter oder Vermieter auf der sicheren Seite zu stehen, sollten Sie die im Blogbeitrag genannten Must-haves sowie die individuellen Regelungen, wie Nutzung des Stellplatzes, Kündigungsfristen, Preisgestaltung und Störungshandhabung, in Ihrem Stellplatzmietvertrag berücksichtigen. Bei Bedarf können Sie sich auch anwaltlich beraten lassen, um sicherzustellen, dass der Vertrag alle rechtlichen Aspekte abdeckt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein umfassender und rechtssicherer Stellplatzmietvertrag eine wichtige Grundlage für ein problemloses Mietverhältnis darstellt und somit für alle Beteiligten von Vorteil ist.

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Wolfgang Herfurtner | Rechtsanwalt | Geschäftsführer | Gesellschafter

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