ThomasLloyd bezeichnet die ThomasLloyd Group, ein Beratungs- und Investmentunternehmen, welches 2003 gegründet wurde.
Nach eigenen Angaben zählt das Unternehmen zu den weltweit führenden Impact Investoren und Klimafinanzierern mit aktuellen Vermögenswerten von über 3,7 Milliarden Euro für mehr als 60.000 private Anleger und institutionelle Investoren.
Die Hauptverwaltung befindet sich in Zürich, der Sitz der Konzernmuttergesellschaft der Gruppe ist London.
ThomasLloyd Erfahrungen von Anlegern
Die ThomasLloyd-Gruppe, ein Anbieter von Finanzdienstleistungen, hat in den letzten Jahren einige Kritik und negative Berichte erhalten. Die unabhängige Verbraucherschutzorganisation „Stiftung Warentest“ warnte beispielsweise bereits 2019 vor hohen Risiken verschiedener Fondsbeteiligungen und Anleihen der Gruppe.
Im Jahr 2022 berichtete sie erneut über hohe Verluste nahezu aller geschlossenen Fonds der Unternehmensgruppe, die im Jahr 2020 erhebliche Wertverluste erlitten hatten. Dies stellte die zukünftige Auszahlung der investierten Gelder in Frage1.
Stiftung Warentest nannte beispielhaft den Fonds „Fünfte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG (CTI 9 D)“, der zum Jahresende 2020 einen Verlust von 80,5 Millionen Euro auswies. Dies entsprach einer Netto-Rendite von minus 35 Prozent auf das durchschnittlich eingezahlte Kapital.
Bei der „Zweite Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG (CTI Vario D)“ betrug die entsprechende Netto-Rendite minus 27 Prozent, und der Verlust lag bei 12,4 Millionen Euro. Dieser Verlust hat die Ratenzahlungen der Anleger von 14,3 Millionen Euro für das Jahr 2020 größtenteils aufgefressen1.
Ein Hauptgrund für die schlechten Zahlen war, dass sich diese Fonds still an der ThomasLloyd Cleantech Infrastructure Holding GmbH (TLCIH) beteiligt hatten, die im Jahresabschluss 2020 bei einem Jahresfehlbetrag von enormen 132,1 Millionen Euro gelandet war.
ThomasLloyd Global Asset Management (Schweiz) AG teilte mit, dass die ausgewiesenen Verluste größtenteils auf nicht zahlungswirksame Wertminderungen der Beteiligungen zurückzuführen seien, die vor allem auf die Covid-19-Pandemie zurückzuführen seien1.
Stiftung Warentest kritisierte auch die Rendite-Prognosen der ThomasLloyd-Gruppe und bemerkte, dass sie in ihren Publikationen nur wenige aktuelle Vermögenswerte aus dem Bereich der Infrastruktur in Asien aufweisen könnten.
Außerdem wurde kritisiert, dass Anleger nach einer Kündigung ihrer Verträge keine Rückzahlungen erhalten würden. Ein weiterer Kritikpunkt war die ungewöhnliche Berechnung der Renditen und die Verwendung schwer verständlicher Kennzahlen1.
Es gab mehrere Gerichtsurteile gegen Unternehmen und Vermittler der ThomasLloyd-Gruppe. In einigen Fällen bestätigten Gerichte, dass Anleger ihre Beteiligungen im Falle einer fehlerhaften Aufklärung und Beratung vorzeitig aus wichtigem Grund kündigen durften und dass
ihnen aufgrund dieser Kündigung grundsätzlich ein Schadensersatzanspruch gegen die Emittenten der betreffenden Kapitalanlagen zustand. Einige dieser Gerichtsurteile sind inzwischen rechtskräftig geworden1.
In einem kürzlichen Urteil des Oberlandesgerichts Stuttgart vom 27. Februar 2023 wurde entschieden, dass die ThomasLloyd Global Asset Management (Schweiz) AG Anlegern Schadensersatz leisten muss, da sie diese unzureichend über die Risiken der Anlage aufgeklärt hatte. Das Gericht stellte fest, dass die Anleger nicht hinreichend über das Totalverlustrisiko informiert wurden, das mit der Investition in den Fonds verbunden war.
Darüber hinaus führte das Gericht aus, dass die Verwendung des Begriffs „Garantie“ in der Anlegerinformation irreführend war, da tatsächlich keine Garantie für die Rückzahlung der Anlage bestand2.
Insgesamt scheint es also, dass es in der Vergangenheit erhebliche Bedenken und Kritikpunkte im Zusammenhang mit den Finanzprodukten und -praktiken der ThomasLloyd-Gruppe gab. Dies schließt hohe Verluste in einigen ihrer Fonds, Kritik an ihren Rendite-Prognosen und Kennzahlen sowie eine Reihe von Gerichtsurteilen ein, die eine unzureichende Aufklärung und Beratung von Anlegern feststellten.
Es ist ratsam, bei der Überlegung einer Investition in die ThomasLloyd-Gruppe diese Informationen zu berücksichtigen und möglicherweise unabhängigen finanziellen Rat einzuholen.
ThomasLloyd Auszahlungen
Seit Oktober 2020 hat ThomasLloyd die monatlichen Auszahlungen gestoppt. Betroffen sind die geschlossenen Fonds
- CTI 20,
- CTI Vario D,
- CTI 5 D,
- und CTI 9 D
Bereits die Ausschüttungen für Juni, Juli und August 2020 erfolgten später als geplant. Betroffen waren dort Investoren der
- Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG.,
- Dritte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG.,
- und Fünfte Cleantech Infrastrukturgesellschaft mbH & Co. KG.
Begründet wurde die Entscheidung mit einem erhöhtem Geldbedarf, der durch die Beteiligung an drei Solarkraftwerken auf den Philippinen, die ThomasLloyd 2015 verkauft hatte, entstanden sei.
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ThomasLloyd Verbraucherschutz
Bereits 2019 machte ThomasLloyd negative Schlagzeilen. Stiftung Warentest setzte die geschlossenen Fonds CTI 5 D, CTI 9 D und CTI Vario D auf die Warnliste für Geldanlagegebote.
Begründet wurde die Entscheidung mit folgenden Argumenten:
- Die benannten Fonds wurden aufgelegt vor Inkrafttreten des strenge Kapitalanlagegesetzbuches im Juli 2013. Dabei wurden von ThomasLloyd keine konkreten Investitionen benannt. „Blind Pools“ sind jedoch gerade für Privatanleger ungeeignet.
- Privatanleger müssen sich über viele Jahre binden und ihnen droht der Totalverlust.
- Die Berechnung der Renditen ist unüblich und die Kennzahlen kaum verständlich.
- Zwar hat ThomasLloyd viel Geld von Anlegern eingesammelt, dem stehen jedoch nur wenige durchgeführte Projekte gegenüber.
ThomasLloyd Erfahrungen
ThomasLloyd war bei Anlegern mit Investitionen in Infrastrukturprojekte in Asien. Geworben wurde mit Anlagelösungen, die 100 % nachhaltig seien. Die Anlagen würden also zwingend immer auch ökologische und soziale Ziele verfolgen, sodass der Anleger sicher sein könne, dass sein Geld ausschließlich in nachhaltige Projekte fließe.
Die Renditeversprechen verfehlten scheinbar nicht ihr Ziel. Bereits 2018 zeichneten 50.000 Anleger insgesamt 147,8 Millionen Euro.
Kritik bereits 2013
2013 führte Stiftung Warentest einen Test zu Vermögensanlagen durch. Geprüft wurde dabei, ob die Angaben der Anbieter auf ihrem Vermögensanlagen-Informationsblatt (VIB) den gesetzlichen Vorgaben entsprechen.
Zu den Infrastrukturfonds CTI 8 und CTI 15 stellte ThomasLloyd zunächst kein Informationsblatt auf der Internetseite zur Verfügung. Begründet wurde dieser Umstand damit, dass nur eine „aktualisierte“ Fassung der Kurzinformationen zugänglich sein müsse. Da nur die ursprüngliche Fassung bestehe und keine „aktualisierte“, müsse diese auch nicht veröffentlicht werden.
Dies wurde jedoch zwischenzeitlich nachgeholt.
Rückzahlungsangebot über Null Euro
Auch 2019 folgten weitere ungewöhnliche Nachrichten rund um ThomasLloyd.
Anleger erhielten Post mit einer Frist bis Ende Februar. Hintergrund war eine Umstrukturierung des Unternehmens. Zwei ThomasLloyd-Firmen sollten zur CT Infrastructure Holding (CTIH) mit Sitz in London verschmelzen.
Die Genussrecht- und Genusschein-Inhaber, die bereits gekündigt hatten und auf die Auszahlung ihrer Gelder warteten, sollten innerhalb der Frist entscheiden, ob sie an der Kündigung festhalten wollen oder zu Aktionären ohne Stimmrecht werden.
Was nach einer Alternative klingt, dürfte sich angesichts des angebotenen Rückzahlungspreises nicht also solche dargestellt haben: Im Februar 2019 belief sich der Rückzahlungspreis auf 0,00 Euro.
ThomasLloyd – Was steckt dahinter?
Stiftung Warentest weist daraufhin, dass ThomasLloyd zwar sehr viel Geld eingesammelt hat, jedoch nur wenig hiervon in Projekte in Asien investiert hat. Das Unternehmen wiederum begründete dieses Missverhältnis mit gewinnunabhängigen Entnahmen, Ausschüttungen, Platzierungskosten und Zinsen.
Der größte Anteil des Kapitals sei in zwei in zwei südostasiatische Biomassekraftwerke investiert worden. Weitere Infrastrukturprojekte konnte Stiftung Warentest den veröffentlichten Unterlagen nicht entnehmen.
Die nunmehr gestoppten Ausschüttungen erwecken weitere Zweifel an dem Renditeversprechen von ThomasLloyd.
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