Überführungskosten – Ein Thema, das jeder früher oder später einmal betreffen wird. Kaum jemand beschäftigt sich gerne mit dem Gedanken an den Tod und die damit verbundenen finanziellen Fragestellungen. Doch gerade, wenn es um die Überführung der verstorbenen Person geht, ist es wichtig, gut informiert und vorbereitet zu sein.

In diesem Blog-Beitrag werden wir die verschiedensten Aspekte rund um das Thema Überführungskosten beleuchten, rechtliche Grundlagen erläutern und anhand von Fallbeispielen und Checklisten wichtige Informationen liefern, die für Betroffene und ihre Angehörigen von entscheidender Bedeutung sein können.

Inhaltsverzeichnis:

  • Was genau sind Überführungskosten?
  • Rechtliche Grundlagen zur Überführung Verstorbener
  • Inland: Kosten für Überführungen innerhalb Deutschlands
  • Ausland: Kostenaufstellung für internationale Überführungen
  • Welche Leistungen beinhalten die Überführungskosten?
  • Wer kommt für die Überführungskosten auf?
  • Überführungskosten und Bestattungsvorsorge: Was ist das und wie funktioniert es?
  • Mögliche finanzielle Unterstützung und Hilfestellungen
  • Checkliste: Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Organisation einer Überführung
  • FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Überführungskosten

Was genau sind Überführungskosten?

Überführungskosten sind die Kosten, die bei der Beförderung einer verstorbenen Person von einem Ort zum Bestattungsort anfallen. Die Höhe dieser Kosten kann je nach Entfernung, Transportmittel und zusätzlichen Leistungen variieren. Die Überführungskosten umfassen sowohl den Transport innerhalb Deutschlands als auch den Transport von oder in andere Länder. Im Weiteren werden wir genauer auf diese Kosten eingehen.

Rechtliche Grundlagen zur Überführung Verstorbener

Bevor wir uns mit den Kosten für die Überführung beschäftigen, ist es wichtig zu wissen, welche rechtlichen Vorgaben es in Deutschland gibt. Die Überführung Verstorbener ist sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene gesetzlich geregelt. Die zentrale Rechtsgrundlage ist das Bestattungsgesetz, das in jedem Bundesland in einer eigenen Fassung existiert.

Es legt unter anderem fest, welche Dokumente für die Überführung benötigt werden, dass Verstorbene grundsätzlich in Leichenhallen oder geeigneten Räumen aufbewahrt werden müssen und welche Fristen einzuhalten sind.

Zudem gibt es für die Überführung innerhalb der EU die sogenannte „Leichenpass-Verordnung“, die den Transport von Verstorbenen innerhalb der EU regelt. Bei einer Überführung aus oder in Nicht-EU-Staaten sind die jeweiligen länderspezifischen Regelungen zu beachten, die oft bilateral durch Konsularabkommen vereinbart sind.

Inland: Kosten für Überführungen innerhalb Deutschlands

Die Kosten für Überführungen innerhalb Deutschlands können je nach Transportdistanz und gewähltem Bestattungsinstitut variieren. Grundsätzlich beginnen die Kosten für eine Überführung bei etwa 250 Euro, jedoch können je nach Entfernung und individuellen Wünschen schnell Beträge im vierstelligen Bereich erreicht werden.

Außerdem ist es möglich, dass bei besonderen Umständen (z.B. einer Seuchenlage oder einer Obduktion) zusätzliche Kosten entstehen, die im Rahmen der Überführung zu tragen sind. Es ist daher ratsam, sich vorab bei verschiedenen Bestattungsunternehmen Angebote einzuholen und diese sorgfältig zu vergleichen.

Ausland: Kostenaufstellung für internationale Überführungen

Werden Verstorbene aus dem Ausland nach Deutschland oder von Deutschland in ein anderes Land überführt, fallen in der Regel höhere Kosten an als bei Überführungen innerhalb Deutschlands. Hier können die Preise je nach Zielland und Transportmittel beträchtlich variieren und bis zu mehreren Tausend Euro betragen.

Ein wichtiger Kostenfaktor ist die Wahl des Transportmittels: Eine Überführung per Flugzeug ist meist teurer als die Beförderung im Landweg, wie etwa per Bestattungswagen oder Bahn. Bei internationalen Überführungen müssen zudem die verschiedenen gesetzlichen Regelungen des jeweiligen Landes beachtet werden, was zusätzliche Bürokratie und Kosten verursachen kann.

Unter Umständen ist es auch notwendig, einen speziellen Sarg oder eine Zinkschutzhülle zu verwenden, die die Kosten ebenfalls in die Höhe treiben können.

Welche Leistungen beinhalten die Überführungskosten?

Die Überführung Verstorbener umfasst diverse Leistungen, die im Regelfall durch ein Bestattungsunternehmen erbracht werden. Dazu gehören unter anderem:

  • Abholung des Verstorbenen von zu Hause oder dem Sterbeort
  • Transport des Verstorbenen zum Bestattungsort (Friedhof oder Krematorium)
  • Bereitstellung der erforderlichen Ausrüstung (z.B. Sarg)
  • Organisation der Überführung und Koordination mit den zuständigen Stellen
  • Beantragung der notwendigen Dokumente und Genehmigungen

Bei internationalen Überführungen kommen u.U. weitere Leistungen hinzu, wie etwa die Übersetzung von Dokumenten, die Organisation des Flug- oder Bahntransports oder die Zusammenarbeit mit ausländischen Bestattungsinstituten.

Wer kommt für die Überführungskosten auf?

Grundsätzlich sind die nächsten Angehörigen des Verstorbenen für die Überführungskosten verantwortlich, sofern kein Testament oder eine Bestattungsvorsorge existiert, aus der sich andere Zahlungsverpflichtungen ergeben. Auch bei vorhandener Sterbegeldversicherung oder einer Lebensversicherung werden die Kosten für die Überführung in der Regel von diesen Versicherungen übernommen, wobei jedoch die Deckungssumme und die versicherten Leistungen je nach Vertrag variieren können.

Im Falle der gesetzlichen Betreuung oder einer Scheidung können besondere Regelungen zur Kostentragungspflicht gelten. Ist keine Person zur Kostentragung in der Lage oder nicht auffindbar, können die Kosten für die Überführung auch durch die jeweilige Gemeinde oder Stadt getragen werden. Dies ist jedoch eine Ausnahme und sollte im Vorfeld genau geklärt werden.

Überführungskosten und Bestattungsvorsorge: Was ist das und wie funktioniert es?

Die Bestattungsvorsorge ist eine Möglichkeit für Menschen, schon zu Lebzeiten ihre eigenen Bestattungswünsche zu regeln und finanziell abzusichern. Dabei können in einem Vorsorgevertrag beim Bestattungsunternehmen alle Leistungen festgelegt werden, die auch die Überführung betreffen.

Meist ist dabei auch eine Einzahlung auf ein sogenanntes Treuhandkonto oder der Abschluss einer Sterbegeldversicherung vorgesehen, um sicherzustellen, dass zum Zeitpunkt des Todes genügend Mittel vorhanden sind, um die Überführung und die Bestattung zu finanzieren.

So können die Kosten für die Überführung und den gesamten Bestattungsprozess bereits im Vorfeld bezahlt oder zumindest finanziell abgesichert werden – dies entlastet die Angehörigen in einer ohnehin belastenden Situation zusätzlich.

Mögliche finanzielle Unterstützung und Hilfestellungen

Es existieren verschiedene Möglichkeiten, um finanzielle Unterstützung bei Überführungskosten zu erhalten. So können unter bestimmten Voraussetzungen Sozialhilfeleistungen beantragt werden – beispielsweise bei einer eingeschränkten finanziellen Situation der Angehörigen.

Aus der Hinterbliebenenrente (Witwen-, Witwer- oder Waisenrente) können ebenfalls Mittel zur Finanzierung der Überführungskosten verwendet werden. Des Weiteren gibt es Berufs- und Branchenverbände, die ihren Mitgliedern finanzielle Hilfeleistungen oder Beihilfen bei Bestattungskosten gewähren.

Im Rahmen von gesetzlichen Unfallversicherungen (z.B. bei Arbeitsunfällen) oder privaten Versicherungen kann es ebenfalls Regelungen geben, die die Übernahme von Überführungskosten ermöglichen. Hierbei sollte man sich genau über die jeweiligen Vertragsbedingungen informieren.

Checkliste: Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Organisation einer Überführung

Um eine Überführung erfolgreich und stressfrei zu bewältigen, ist es empfehlenswert, diese Checkliste an die individuelle Situation anzupassen und systematisch abzuarbeiten:

  • Information des Bestattungsinstituts über den Todesfall und über die gewünschten Überführungsdienstleistungen (bitte darauf achten, ob ein Vorsorgevertrag existiert)
  • Ermittlung der Kosten für die Überführung durch Angebote von verschiedenen Bestattungsunternehmen und Prüfung möglicher finanzieller Hilfen und Leistungen aus Versicherungen
  • Auf Wunsch, Einholung von Angeboten für zusätzliche Leistungen (z.B. Trauerfeier, Blumenschmuck, Trauerredner etc.)
  • Absprache der Beförderungsdetails mit dem Bestattungsunternehmen (Datum, Uhrzeit, Transportmittel, -route)
  • Anforderung der notwendigen Dokumente und Genehmigungen (z.B. Sterbeurkunde, Todesbescheinigung, ggf. Leichenpass bei internationalen Überführungen)
  • Realisierung der Überführung durch das Bestattungsunternehmen

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema Überführungskosten

Untenstehend finden Sie eine Übersicht über die am meisten gestellten Fragen und deren Antworten.

Frage: Welche Faktoren beeinflussen die Höhe der Überführungskosten?

Antwort: Die Höhe der Überführungskosten hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Transportdistanz, dem Transportmittel, dem gewählten Bestattungsinstitut und den zusätzlichen Leistungen, die in Anspruch genommen werden.

Frage: Können Überführungskosten steuerlich abgesetzt werden?

Antwort: In der Regel können Überführungskosten als außergewöhnliche Belastungen im Rahmen der Einkommensteuererklärung abgesetzt werden, allerdings nur, wenn sie den individuellen zumutbaren Eigenanteil übersteigen. Es ist empfehlenswert, sich in dieser Angelegenheit beraten zu lassen, um die Möglichkeiten einer steuerlichen Absetzbarkeit zu prüfen.

Frage: Gibt es Möglichkeiten, die Überführungskosten zu minimieren?

Antwort: Um die Überführungskosten zu minimieren, empfiehlt es sich, verschiedene Bestattungsunternehmen miteinander zu vergleichen und auf unnötige Zusatzleistungen zu verzichten. Je nach Situation kann auch die Wahl des Transportmittels Einfluss auf die Kosten haben. Darüber hinaus sollte man sich über mögliche finanzielle Hilfen informieren, die zur Verfügung stehen.

Frage: Dürfen Angehörige die Überführung selbst durchführen?

Antwort: In einigen Bundesländern ist es gestattet, die Überführung eines Verstorbenen selbst zu organisieren und durchzuführen. Allerdings sind dabei zahlreiche gesetzliche Bestimmungen zu beachten, wie etwa die korrekte Ausstattung des Fahrzeugs und die Einhaltung von Fristen. Wenn man sich unsicher ist, empfiehlt es sich, auf die Dienstleistungen eines professionellen Bestattungsunternehmens zurückzugreifen.

Fazit

Das Thema Überführungskosten betrifft jeden Menschen, der mit dem Tod eines nahestehenden Menschen konfrontiert ist. Durch sorgfältige Recherche, den Vergleich von Angeboten und das Sammeln von Informationen über finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten können Betroffene und ihre Angehörigen gut vorbereitet sein und eventuell sogar Kosten einsparen.

Auch die rechtlichen Aspekte sind von großer Bedeutung, um bürokratische Hürden zu vermeiden und den Ablauf der Überführung reibungslos zu gestalten.

Die Organisation einer Überführung ist in jedem Fall eine Herausforderung und eine emotionale Belastung. Allerdings zeigt sich, dass eine strukturierte Herangehensweise und das Einholen von professioneller Hilfe in vielen Fällen hilfreich sind, um diesen schwierigen Prozess zu bewältigen und den letzten Weg eines geliebten Menschen so reibungslos und würdevoll wie möglich zu gestalten.

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Wolfgang Herfurtner | Rechtsanwalt | Geschäftsführer | Gesellschafter

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