Unzulässige Werbung Abmahnung – Ein leidiges Thema, dem sich viele Unternehmer und Selbständige gegenübersehen. Die Gründe und Folgen unzulässiger Werbung sind vielfältig und können zu kostspieligen Abmahnungen führen. In diesem ausführlichen Blog-Beitrag erfahren Sie, wie Sie auf eine solche Abmahnung richtig reagieren und was Sie tun sollten, um wieder rechtlich auf der sicheren Seite zu stehen. Wir geben Ihnen praxisnahe Tipps und zeigen Ihnen, wie Sie mögliche Fallstricke umgehen können.

Inhalt:

  • Unzulässige Werbung: Was ist das und welche Folgen drohen?
  • Abmahnung erhalten: Wie sollten Sie vorgehen?
  • Verteidigung gegen eine Abmahnung: Strategien und Tipps
  • Fristen und Kosten bei einer Abmahnung um unzulässige Werbung
  • Umgang mit der Unterlassungserklärung: Dos and Don’ts
  • Das Wettbewerbsrecht und die unlauteren Wettbewerbshandlungen
  • Lehren aus anonymisierten Mandantengeschichten
  • Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema unzulässige Werbung Abmahnung

Unzulässige Werbung: Was ist das und welche Folgen drohen?

Unzulässige Werbung beschreibt jegliche Werbemaßnahmen, die gegen die rechtlichen Vorgaben verstoßen. Solche Verstöße können beispielsweise das Wettbewerbsrecht, das Urheberrecht, das Datenschutzrecht oder branchenspezifische Regelungen betreffen. Oft resultiert unzulässige Werbung aus Unwissenheit oder mangelnder Sorgfalt, kann jedoch auch vorsätzlich begangen werden.

Die Folgen einer unzulässigen Werbung können weitreichend sein: Neben Imageschäden drohen Abmahnungen durch Wettbewerber oder Verbraucherschutzverbände. Diese fordern in der Regel, die beanstandete Werbung nicht weiter zu verwenden und eine strafbewehrte Unterlassungserklärung abzugeben. Zudem können hohe Kosten für Anwälte und Gerichtsverfahren entstehen.

Abmahnung erhalten: Wie sollten Sie vorgehen?

Wenn Sie eine Abmahnung wegen unzulässiger Werbung erhalten, gilt es, zunächst einen kühlen Kopf zu bewahren. Der erste Schritt sollte immer sein, die Abmahnung eingehend zu prüfen und sich einen Überblick zu verschaffen:

  • Wer ist der Abmahnende und was genau wird Ihnen vorgeworfen?
  • Welche Fristen sind gesetzt und welche Ansprüche werden geltend gemacht?
  • Wie hoch sind die geforderten Kosten für Anwalt und Schadensersatz?

Es empfiehlt sich dringend, die Abmahnung durch einen erfahrenen Rechtsanwalt prüfen zu lassen, der auf das jeweilige Rechtsgebiet spezialisiert ist. So können Sie sicherstellen, dass die Abmahnung berechtigt ist und Sie nicht unnötig auf unberechtigte Forderungen eingehen.

Verteidigung gegen eine Abmahnung: Strategien und Tipps

Je nach Einzelfall gibt es unterschiedliche Strategien, um sich gegen eine Abmahnung wegen unzulässiger Werbung zu verteidigen. Ein erfahrener Rechtsanwalt sollte zunächst prüfen, ob die Abmahnung selbst formelle oder materielle Mängel aufweist. Ist dies der Fall, kann die Abmahnung bereits aus diesem Grund zurückgewiesen oder eingeschränkt werden.

Als nächsten Schritt sollte geprüft werden, ob die in der Abmahnung gerügten Verstöße tatsächlich begangen wurden und ob diese rechtswidrig sind. Dabei kann es sinnvoll sein, eine sogenannte „negative Feststellungsklage“ zu erheben, um gerichtlich überprüfen zu lassen, ob die geltend gemachten Ansprüche berechtigt sind.

Zudem sollte Ihr Rechtsanwalt prüfen, ob der Abmahnende selbst unzulässige Werbemaßnahmen vornimmt, die zu einer Gegenabmahnung führen können. Diese Strategie kann dazu dienen, den Abmahnenden von seiner eigenen Forderung abzubringen oder zumindest eine günstige Verhandlungsposition zu erreichen.

Fristen und Kosten bei einer Abmahnung um unzulässige Werbung

Die in einer Abmahnung gesetzten Fristen sind in der Regel sehr kurz, um dem Schutz der Interessen des Abmahnenden Rechnung zu tragen. Die Länge der Frist ist jedoch abhängig von der Dringlichkeit des Falles, sodass unterschiedliche Fristen möglich sind.

Grundsätzlich sollten Sie bei einer Abmahnung die gesetzten Fristen ernst nehmen und nicht untätig bleiben, da ansonsten ein gerichtliches Eilverfahren drohen kann. Im Zweifel sollten Sie versuchen, Fristverlängerungen zu erreichen, um genug Zeit für eine sorgfältige Prüfung und Verteidigung zu haben.

Die in der Abmahnung geforderten Kosten setzen sich im Regelfall aus den Anwaltsgebühren für die Abmahnung und möglichen Schadensersatzforderungen zusammen. Die genaue Höhe richtet sich nach dem Gegenstandswert der Abmahnung, kann jedoch im Einzelfall variieren.

Umgang mit der Unterlassungserklärung: Dos and Don’ts

Die Unterlassungserklärung ist zentraler Bestandteil einer Abmahnung. Hiermit verpflichten Sie sich, die beanstandete Werbung nicht mehr zu verwenden und bei Zuwiderhandlung eine Vertragsstrafe zu zahlen. Folgende Punkte sollten Sie beachten, wenn Sie mit einer Unterlassungserklärung konfrontiert werden:

  • Unterschreiben Sie niemals voreilig die beigefügte Unterlassungserklärung, ohne sie von einem Anwalt prüfen zu lassen.
  • Prüfen Sie genau, ob die Unterlassungserklärung angemessen und rechtlich korrekt formuliert ist.
  • Wenn Sie die Unterlassungserklärung abgeben, sollten Sie sie in der Regel abändern, um Ihre eigenen Interessen zu wahren. Dabei sollten Sie jedoch darauf achten, dass die abgeänderte Unterlassungserklärung noch den gesetzlichen Anforderungen entspricht.
  • Geben Sie keine Unterlassungserklärung ab, ehe Sie sich nicht genau über die Konsequenzen im Klaren sind.

Das Wettbewerbsrecht und die unlauteren Wettbewerbshandlungen

Unzulässige Werbung fällt häufig in den Bereich des Wettbewerbsrechts, genauer gesagt in den Bereich der unlauteren Wettbewerbshandlungen, die im Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb (UWG) geregelt sind.

Das UWG unterscheidet zwischen absoluten Rechtsverletzungen (§ 3 UWG) und relativen Rechtsverletzungen (§§ 4-7 UWG). Absolute Rechtsverletzungen liegen vor, wenn die Werbemaßnahme generell gegen geltendes Recht verstößt, zum Beispiel gegen das Datenschutzrecht, das Urheberrecht oder das Markenrecht. Relative Rechtsverletzungen sind dagegen nur in Bezug auf ein bestimmtes Verhalten oder einen bestimmten Wettbewerber unzulässig, zum Beispiel Irreführung, Schleichwerbung, Vorsprung durch Rechtsbruch oder aggressive Geschäftspraktiken.

Lehren aus anonymisierten Mandantengeschichten

Nachfolgend finden Sie einige anonymisierte Geschichten aus der Praxis, die verdeutlichen, welche Hürden und Fallstricke bei der Thematik der unzulässigen Werbung und den damit verbundenen Abmahnungen lauern:

  • Fall 1: Ein Unternehmer erhielt eine Abmahnung wegen vermeintlicher Urheberrechtsverletzungen durch die Verwendung von Bildern auf seiner Website. In der Abmahnung wurde eine fünfstellige Summe gefordert. Auf Empfehlung seines Anwalts prüfte er die Berechtigung der Abmahnung kritisch und entdeckte, dass er tatsächlich eine gültige Lizenz für die Verwendung der Bilder besaß. Durch die Einschaltung des Rechtsanwaltes konnte die Abmahnung erfolgreich abgewehrt werden.
  • Fall 2: Ein Online-Händler wurde von einem Wettbewerber abgemahnt, da er in seinen Verkaufsanzeigen unvollständige oder falsche Informationen zur Verfügung gestellt hatte, was eine Irreführung der Verbraucher darstellt. Auf Anraten seines Anwalts änderte er seine Anzeigen umgehend, um weitere Verstöße zu vermeiden, und verhandelte mit dem Abmahnenden eine verbindliche Regelung zur Streitbeilegung.
  • Fall 3: Eine Marketingfirma gestaltete eine Plakatkampagne für einen ihrer Kunden, die unter anderem Schutzmarken eines anderen Unternehmens enthielt. Eine Abmahnung folgte. Der Rechtsanwalt des Marketingunternehmens konnte jedoch eine einvernehmliche Lösung mit dem abmahnenden Unternehmen erzielen, indem er den Abschluss eines Lizenzvertrages zur Nutzung der Schutzmarken vorschlug und so eine teure gerichtliche Auseinandersetzung verhinderte.

Die anonymisierten Mandantengeschichten zeigen, wie wichtig es ist, auf eine Abmahnung angemessen und durchdacht zu reagieren und die Unterstützung von qualifizierten Rechtsanwälten in Anspruch zu nehmen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ) zum Thema unzulässige Werbung Abmahnung

Untenstehend finden Sie eine Übersicht über die am meisten gestellten Fragen und deren Antworten.

Muss ich auf jede Abmahnung reagieren?

Ja, grundsätzlich sollten Sie auf jede Abmahnung reagieren und die Sachlage prüfen lassen, um möglichen Folgen wie weiteren Abmahnungen, Mahnbescheiden oder einer gerichtlichen Auseinandersetzung vorzubeugen.

Wie finde ich einen guten Anwalt zur Unterstützung?

Suchen Sie einen Anwalt, der Erfahrung in dem betroffenen Rechtsgebiet hat, z. B. im Wettbewerbsrecht oder Urheberrecht. Empfehlungen von Kollegen, Recherche im Internet oder eine Beratung bei der Rechtsanwaltskammer können hierbei hilfreich sein.

Was passiert, wenn ich die Abmahnung ignoriere?

Falls Sie die Abmahnung ignorieren, können weitere Abmahnungen oder ein gerichtliches Verfahren folgen, das hohe Kosten und eine negativere Entscheidung zur Folge haben kann. Zudem bleiben die Ansprüche des Abmahnenden bestehen, und bei einer Unterlassungserklärung kann die Vertragsstrafe weiterhin gefordert werden.

Wie kann ich unzulässige Werbung vermeiden?

Um unzulässige Werbung zu vermeiden, sollten Sie sich mit den rechtlichen Vorgaben vertraut machen und sich regelmäßig über Änderungen informieren. Bei Unsicherheiten kann es sinnvoll sein, die geplanten Werbemaßnahmen vorab juristisch prüfen zu lassen.

Welche Kosten können bei einer Abmahnung auf mich zukommen?

Die Kosten einer Abmahnung sind abhängig von der konkreten Sachlage und dem Gegenstandswert. Sie setzen sich in der Regel aus den Anwaltsgebühren für die Abmahnung und möglichen Schadensersatzforderungen zusammen. Im Falle eines gerichtlichen Verfahrens können zusätzlich Gerichts- und Anwaltskosten entstehen.

Fazit: Unzulässige Werbung Abmahnung richtig angehen und vermeiden

Abschließend ist festzuhalten, dass der Umgang mit unzulässiger Werbung Abmahnungen eine große Bedeutung für Unternehmer und Selbständige hat. Ein proaktives Vorgehen und das Befolgen der rechtlichen Grundlagen können helfen, solche Abmahnungen von vornherein zu vermeiden. Sollte dennoch eine Abmahnung ins Haus flattern, ist es entscheidend, besonnen zu agieren, sich professionelle Hilfe zu suchen und die rechtlichen Möglichkeiten zur Verteidigung auszuschöpfen.

Die Kenntnis der unterschiedlichen Strategien, die Beachtung von Fristen und die sorgfältige Prüfung von Unterlassungserklärungen sind wichtige Aspekte im Umgang mit Abmahnungen wegen unzulässiger Werbung. Zudem bietet der Austausch mit anderen Betroffenen und das Lernen aus anonymisierten Mandantengeschichten wertvolle Einblicke.

Letztendlich ist es unerlässlich, sich als Unternehmer stets über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und neuesten Entwicklungen im Bereich der Werbung zu informieren, um möglichen Abmahnungen vorzubeugen und damit einen reibungslosen Geschäftsbetrieb gewährleisten zu können.

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Wolfgang Herfurtner | Rechtsanwalt | Geschäftsführer | Gesellschafter

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