In-Game-Advertising: Trends und Praktiken im Spielmarketing

Die Welt der Werbung unterliegt einem ständigen Wandel, und eine der aktuellsten Entwicklungen ist der wachsende Stellenwert von In-Game-Advertising, also Werbemaßnahmen, die innerhalb von Videospielen umgesetzt werden. Warum diese Art der Werbung für Unternehmen und Anwälte gleichermaßen interessant ist, zeigen wir Ihnen in diesem umfangreichen Beitrag. Erfahren Sie mehr über die rechtlichen Rahmenbedingungen, sehen Sie praktische Beispiele und lernen Sie, wie Sie In-Game-Advertising für Ihren eigenen Erfolg nutzen können.

Der wachsende Markt von Mobile Gaming und seine Chancen für Werbetreibende

Ein wichtiger Grund für die zunehmende Bedeutung von In-Game-Advertising liegt in der rasanten Verbreitung von Smartphones und der wachsenden Marktanteile von Mobile Gaming. Immer mehr Menschen nutzen ihre mobilen Endgeräte zum Spielen und verbringen damit eine erhebliche Zeit in einer interaktiven digitalen Umgebung. Laut Statista ist der weltweite Umsatz mit Mobile Gaming von 22 Milliarden US-Dollar im Jahr 2012 auf 77 Milliarden US-Dollar im Jahr 2020 gestiegen. Das bedeutet für Unternehmen eine riesige potenzielle Zielgruppe, die durch gezielte In-Game-Werbung erreicht werden kann.

Die Vielfalt von In-Game-Advertising: Wie funktioniert Werbung im Spiel?

In-Game-Advertising kann auf verschiedene Arten implementiert werden, je nachdem, welche Art von Spiel und Plattform verwendet wird und welche Zielgruppe damit erreicht werden soll. Die folgenden Beispiele verdeutlichen die unterschiedlichen Werbeformen innerhalb von Videospielen:

• Product Placement: ähnlich wie in Filmen kann Werbung subtil ins Spiel integriert werden, beispielsweise durch Produktabbildungen und -logos.
• Branded Game: Firmen nutzen eigene Spiele als Werbeplattform, indem sie eigens entwickelte Spiele oder bestehende Spiele mit eigenem Branding versehen.
• Interstitials (Zwischenwerbung): Zwischendurch erscheinende Werbebotschaften werden in Form von kurzen statischen Bildern oder Videos eingeblendet.
• Rewarded Ads (Belohnungsanzeigen): Spieler erhalten die Möglichkeit, virtuelle Prämien oder zusätzlichen Inhalt freizuschalten, wenn sie sich Werbeanzeigen ansehen oder mit ihnen interagieren.
• Advergames: Spiele, die speziell entwickelt wurden, um ein Produkt oder eine Marke zu bewerben und den Spieler gezielt mit diesem in Kontakt zu bringen.
• Influencer-Marketing: die Integration von Werbung durch Meinungsbildner und Influencer, die ihre Follower dazu bringen können, ein Spiel zu spielen oder ein Produkt zu erwerben.

Rechtliche Grundlagen

Genau wie bei jeder anderen Werbeform müssen Unternehmen und Anwälte bei der Umsetzung von In-Game-Advertising auf verschiedene rechtliche Aspekte achten. Ein wichtiger Faktor ist die Einhaltung von Datenschutz und -sicherheit für Spieler:

• Einverständniserklärung: Spieler müssen vor der Datenerhebung und -verwertung in Kenntnis gesetzt und deren Zustimmung eingeholt werden.
• Datenschutzgesetze: Unternehmen müssen sicherstellen, dass sie nationale und internationale Datenschutzgesetze, wie z.B. die Datenschutzgrundverordnung der EU (DSGVO), einhalten.
• Verantwortung der Plattformbetreiber: Game-Entwickler und Plattformbetreiber tragen die Verantwortung, in angemessenem Maße dafür zu sorgen, dass ihre Partner und Werbetreibenden alle einschlägigen Gesetze einhalten.
• Transparenz: Die Werbemaßnahmen müssen klar als solche erkennbar sein und dürfen den Spieler nicht beeinträchtigen oder in die Irre führen.
• Jugendschutz: Bei Spielen, die sich an Minderjährige richten oder von diesen genutzt werden dürfen, müssen angemessene Sicherheitsvorkehrungen zum Schutz dieser Zielgruppe getroffen werden.

Vorteile für Unternehmen

Die Nutzung von In-Game-Advertising bietet für Unternehmen zahlreiche Vorteile gegenüber herkömmlichen Werbeformen:

• Zielgruppengenauigkeit: Mithilfe von In-Game-Advertising können Unternehmen ihre Zielgruppe besser eingrenzen und individualisierte Werbung entsprechend der Vorlieben und Interessen der Spieler erstellen.
• Hohe Aufmerksamkeitswerte: Spieler sind während des Spielens stärker in die mediale Umgebung eingebunden, was die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass sie sich aufmerksamer mit der Werbung auseinandersetzen.
• Positive Markenassoziationen: Durch die Assoziation eines Produkts oder einer Marke mit einer positiven Spielerfahrung können Unternehmen ihre Markenwahrnehmung beeinflussen und Kundenbindung fördern.
• Messbare Erfolge: Die Leistung von In-Game-Werbung kann einfacher gemessen und analysiert werden als bei traditionellen Medien, sodass Unternehmen schneller auf Veränderungen im Markt reagieren können.
• Kosten-Effizienz: In-Game-Advertising ermöglicht grundsätzlich auch kleinen Unternehmen oder Start-ups den Zugang zu einer breiten Zielgruppe zu einem vergleichsweise geringen Kostenaufwand.

Fallbeispiel 1: Coca-Cola und Farmville

Coca-Cola nutzte die Beliebtheit des Social-Media-Spiels Farmville, um seiner Marke und seinen Produkten mehr Sichtbarkeit zu verschaffen. Spielerinnen und Spieler hatten die Möglichkeit, eine virtuelle „Coca-Cola Happiness Factory“ in ihrem Spiel aufzubauen, um spezielle Belohnungen freizuschalten und exklusive Inhalte zu erleben. Durch diese Kooperation konnten beide Seiten von der hohen Spielerreichweite profitieren, und Coca-Cola erreichte eine massive Zielgruppe ohne das Gefühl aufdringlicher Werbung.

Fallbeispiel 2: Volvo Ocean Race und Virtual Regatta Inshore

Volvo entschied sich, die In-Game-Advertising-Strategie auf ein ganz neues Level zu heben, indem es im Jahr 2015 das Volvo Ocean Race in der eSport-Umgebung von Virtual Regatta Inshore integrierte. Durch die Kombination eines realen Sportereignisses mit einem populären eSport-Spiel konnten die Zuschauer nicht nur die Rennen verfolgen, sondern sich sogar aktiv an ihnen beteiligen und dabei Volvo-Boote steuern. Das sorgte für eine einzigartige Marketing-Erfahrung und schaffte starke Verbindungen zur Marke Volvo, indem es das Event immersiv und interaktiv gestaltete.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zum Thema

Untenstehend finden Sie eine Übersicht über die am meisten gestellten Fragen und deren Antworten.

Ist In-Game-Advertising für jedes Unternehmen geeignet?

Grundsätzlich können sich Unternehmen jeder Größe und Branche diese innovative Werbeform zunutze machen, um ihre Produkte und Dienstleistungen zu promoten. Die wichtigsten Faktoren sind eine gründliche Recherche, gutes Verständnis der rechtlichen Grundlagen und die Wahl der richtigen Spieleplattform bzw. des Spiels, das der Zielgruppe entspricht.

Welche Kosten sind mit In-Game-Advertising verbunden?

Die Kosten für In-Game-Advertising variieren je nach Umfang und Art der Anzeige sowie der vereinbarten Vertragsbedingungen zwischen Unternehmen und Spielhersteller. Die Preisgestaltung kann auf unterschiedlichen Modellen wie CPM (Cost per Mille) oder CPI (Cost per Install) basieren. Wichtig ist, dass das Unternehmen die Kosten- und Erfolgseffizienz der gewählten In-Game-Advertising-Strategie kontinuierlich analysiert und bewertet.

Wie wirkt sich In-Game-Advertising auf das Spielerlebnis aus?

In-Game-Advertising kann ein positives Spielerlebnis fördern, wenn es gut umgesetzt und in die Spielumgebung integriert wird, ohne die Spielfluss zu stören. Unternehmen sollten darauf achten, dass Werbeinhalte relevant und ansprechend sind und den Spieler nicht ablenken oder frustrieren. In manchen Fällen kann sogar der Aufbau einer sinnvollen Synergie zwischen Spiel und Produkt zu einer einzigartigen und bereichernden Spielerfahrung führen, die gleichzeitig die Marke nachhaltig stärkt.

In-Game-Advertising und die Zukunft des Marketings

Angesichts sich stetig weiterentwickelnder Technologien wie Virtual Reality (VR), Augmented Reality (AR) und Künstliche Intelligenz (KI) wird In-Game-Advertising in den kommenden Jahren voraussichtlich an Bedeutung gewinnen und sich weiterentwickeln. Die Chance besteht darin, das Werbeerlebnis noch immersiver und persönlicher zu gestalten und somit eine noch stärkere Verbindung zur Zielgruppe aufzubauen.

In-Game-Advertising erfolgreich umsetzen: Checkliste für Unternehmen

Wenn Sie überlegen, In-Game-Advertising für Ihr Unternehmen zu nutzen, sollten Sie die folgenden Aspekte berücksichtigen:

• Definieren Sie klar Ihre Zielgruppe und überlegen Sie, welche Spiele oder Plattformen für diese am relevantesten sind.
• Recherchieren Sie die rechtlichen Rahmenbedingungen und stellen Sie sicher, dass Ihre In-Game-Werbung alle gesetzlichen Anforderungen erfüllt.
• Entscheiden Sie, welche In-Game-Advertising-Form am besten zu Ihrem Produkt oder Ihrer Marke passt und wie Sie diese effektiv umsetzen können.
• Arbeiten Sie eng mit Spieleentwicklern und Plattformbetreibern zusammen, um Ihre In-Game-Werbung effektiv zu implementieren und ihr Potenzial voll auszuschöpfen.
• Analysieren Sie den Erfolg Ihrer In-Game-Werbung und das Feedback der Spieler, um Ihre Strategie kontinuierlich zu optimieren und künftige Kampagnen besser auszurichten.

Fazit: In-Game-Advertising als innovatives Marketinginstrument

In-Game-Advertising bietet Unternehmen und Anwälten vielversprechende Möglichkeiten, ihre Marketingstrategien an die Bedürfnisse der digitalen Welt anzupassen und von den Vorteilen der interaktiven Werbung zu profitieren. Mit einer gut durchdachten Vorgehensweise, die sich an den Bedürfnissen der Zielgruppe und den rechtlichen Vorschriften orientiert, kann In-Game-Advertising ein echter Game-Changer für die Werbebranche werden. Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Zusammenarbeit von Unternehmen, Spieleentwicklern und Plattformbetreibern, die Hand in Hand arbeiten, um Werbeinhalte zu schaffen, die Spieler ansprechen und sie stärker mit Marken und Produkten verbinden.

Wie kann eine Anwaltskanzlei beim Thema In-Game-Advertising unterstützen?

Wenn Sie als Unternehmen In-Game-Advertising nutzen möchten, kann die Expertise einer Anwaltskanzlei von großem Nutzen sein. Anwälte können Sie in Bezug auf die rechtlichen Rahmenbedingungen beraten, um sicherzustellen, dass Ihre Werbemaßnahmen den geltenden Gesetzen entsprechen. Sie können auch bei der Vertragsgestaltung zwischen Ihrem Unternehmen und Spieleentwicklern oder Plattformbetreibern helfen, um die bestmöglichen Vereinbarungen für die Umsetzung Ihrer In-Game-Werbemaßnahmen zu erzielen. Wenden Sie sich an unsere Kanzlei, um mehr über unsere Dienstleistungen im Bereich In-Game-Advertising zu erfahren und herauszufinden, wie wir Sie bei der erfolgreichen Umsetzung Ihrer Werbemaßnahmen unterstützen können.