Ein Anwaltsvertrag ist ein Dienstvertrag, der zwischen einem Rechtsanwalt und seinem Mandanten abgeschlossen wird. Dieser Vertrag regelt die genauen Bedingungen, unter denen ein Anwalt für einen Mandanten tätig wird. Dabei kann es sich um verschiedene Rechtsangelegenheiten handeln. Der Vertrag bildet die Grundlage für die Zusammenarbeit zwischen Anwalt und Mandant und sollte sorgfältig aufgesetzt und besprochen werden, um Missverständnisse über die Erwartungen, Obligationen und Kosten zu vermeiden.

Inhalt eines Anwaltsvertrags

Ein Anwaltsvertrag sollte bestimmte Schlüsselinformationen enthalten. Hier einige davon:

  • Allgemeine Informationen wie Namen und Adressen der Parteien;
  • Art und Umfang der anwaltlichen Dienstleistungen;
  • Angaben zu den Kosten der anwaltlichen Dienstleistungen, einschließlich Honorar und Gebühren;
  • Zeitpunkt des Vertragsbeginns und gegebenenfalls des Vertragsendes;
  • Bestimmungen über die Kündigung des Vertrags;
  • und gegebenenfalls besondere Vereinbarungen bzw. Beschränkungen.

Was kostet ein Vertrag beim Anwalt?

Die Kosten eines Anwaltsvertrags variieren stark und hängen von vielen Faktoren ab. Die anwaltlichen Gebühren richten sich in Deutschland nach dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG), dabei variiert das Honorar je nach Umfang und Schwierigkeitsgrad der anwaltlichen Tätigkeit. Außerdem spielen die Materie und die Gegenstandswerte eine große Rolle bei der Berechnung des Anwaltshonorars.

Bedauerlicherweise führen diese Faktoren oft dazu, dass die Gebühren nicht direkt und einfach ersichtlich sind. Allerdings sollte ein Anwaltsvertrag immer eine klare Vereinbarung über die Kosten der anwaltlichen Dienstleistungen enthalten. Bei Unklarheiten ist es ratsam, sich vor der Unterzeichnung des Vertrages vom Anwalt erläutern zu lassen, wie die Kosten berechnet werden.

Wann kommt ein Vertrag mit einem Anwalt zustande?

Ein Anwaltsvertrag kommt dann zustande, wenn ein Mandant einen Anwalt mit einer rechtlichen Angelegenheit betraut und dieser das Mandat annimmt. Dieser Vertrag kann formlos, also mündlich oder durch schlüssiges Verhalten, wie zum Beispiel durch die Übergabe von Unterlagen, zustande kommen. Dennoch wird oft aus Beweisgründen ein schriftlicher Vertrag aufgesetzt.

Bitte beachten Sie, dass auch eine kostenlose Erstberatung grundsätzlich als Vertragsschluss gelten kann. Sollte es im Anschluss an die Erstberatung zu einer Vertretung durch den Anwalt kommen, treten die Regelungen des RVG in Kraft, was wiederum gebührenpflichtig ist.

Rechte und Pflichten aus dem Anwaltsvertrag

Der Anwaltsvertrag bringt sowohl für den Anwalt als auch für den Mandanten bestimmte Rechte und Pflichten mit sich.

Die Pflichten des Anwalts

  • Anwälte sind verpflichtet, die Angelegenheit ihres Mandanten sorgfältig und gewissenhaft zu bearbeiten. Sie müssen dabei alle wichtigen rechtlichen Aspekte beachten und den Mandanten über Risiken und Chancen aufklären.
  • Sie müssen die Interessen des Mandanten wahren und dürfen keine Interessenkonflikte eingehen.
  • Sie müssen absolute Vertraulichkeit wahren und dürfen Informationen über ihre Mandanten und deren Angelegenheiten nur mit ausdrücklicher Erlaubnis offenbaren.

Die Pflichten des Mandanten

  • Der Mandant ist dazu verpflichtet, die vereinbarten Kosten und Gebühren des Anwalts zu zahlen.
  • Er muss dem Anwalt alle für seinen Fall relevanten Informationen zur Verfügung stellen.
  • Er sollte sich an die Absprachen und Anweisungen des Anwalts halten und kooperativ sein.

Ein Anwaltsvertrag ist also mehr als nur ein Stück Papier; er ist das Fundament der Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Anwalt. Ein guter Anwaltsvertrag bietet Klarheit und Sicherheit für beide Parteien und ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer erfolgreichen juristischen Zusammenarbeit.

FAQs

Im Folgenden haben wir die am häufigsten gestellten Fragen für Sie zusammengestellt.

Kann ein Anwaltsvertrag gekündigt werden?

Ja, ein Anwaltsvertrag kann grundsätzlich von beiden Seiten jederzeit ohne Angabe von Gründen gekündigt werden. Eine Kündigung erfolgt in der Regel schriftlich. Beachten Sie jedoch, dass Sie trotz einer Kündigung die bis zur Kündigung entstandenen Anwaltskosten bezahlen müssen.

Gibt es eine gesetzliche Regelung für Anwaltsverträge?

Ja, in Deutschland sind Anwaltsverträge im Wesentlichen durch das Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) sowie das Bundesrechtsanwaltsordnung (BRAO) geregelt. Diese Gesetze setzen Standards für die anwaltliche Praxis und legen unter anderem die Vergütungsregelungen fest.

Ist ein Anwalt verpflichtet, einen schriftlichen Vertrag abzuschließen?

Nein, ein Anwalt ist nicht gesetzlich verpflichtet, einen schriftlichen Vertrag abzuschließen. Allerdings ist es sowohl für den Anwalt als auch für den Mandanten sinnvoll, einen schriftlichen Vertrag abzuschließen, um Klarheit über die Bedingungen der Zusammenarbeit zu schaffen und eventuelle Unstimmigkeiten zu verhindern.

Abschließende Worte

Ein Anwaltsvertrag ist letztendlich ein mächtiges Werkzeug in den Händen beider Parteien und sollte mit Bedacht und Verständnis behandelt werden. Wenn Sie weitere Fragen zum Anwaltsvertrag oder zu anwaltlichen Dienstleistungen allgemein haben, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren.

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