Bestattungsbetrug – ein Thema, das durch seine Brisanz sowohl die Gefühle als auch die Existenz der Betroffenen berührt. Die Klärung von Betrugsvorwürfen im Bereich Bestattungsdienstleistungen ist nicht nur rechtlich wichtig, sondern auch persönlich und emotional für alle Beteiligten. In diesem Blogbeitrag möchten wir Ihnen daher nicht nur die rechtlichen Aspekte näherbringen, sondern auch auf emotionaler Ebene informieren, aufklären und ein Gefühl der Sicherheit vermitteln.

Der emotionale und finanzielle Schmerz, wenn ein geliebter Mensch Opfer von Bestattungsbetrug wird

Bestattungsbetrug ist zweifellos eines der schmerzhaftesten Themen im Zusammenhang mit einem Todesfall. Denn dieses Szenario trifft die Angehörigen in doppelter Hinsicht: Einerseits verlieren sie einen nahestehenden Menschen, andererseits erfahren sie, dass Betrüger sich an diesem Verlust bereichern wollen. Die Trauer um den Verstorbenen und der finanzielle Verlust durch Betrug lasten in diesen Fällen schwer auf der emotionalen Verfassung der Geschädigten.

Um Ihnen bestmögliche Unterstützung zu bieten, ist es zunächst wichtig, die verschiedenen Formen des Bestattungsbetruges zu kennen und entsprechende Maßnahmen bei einem Betrugsverdacht zu ergreifen.

Formen des Bestattungsbetruges

Bestattungsbetrug ist kein Einzelfall, sondern zeigt sich in unterschiedlichen Varianten. Die häufigsten Formen sind:

1. Verkauf von minderwertigen Produkten zu überhöhten Preisen

Einige Bestattungsunternehmen bieten ihren Kunden überteuerte Särge oder Urnen an, die nicht der Qualität entsprechen, die sie versprechen. Häufig stellen die Betroffenen erst im Nachhinein fest, dass sie für ein minderwertiges Produkt bezahlt haben, das den Verlust des Angehörigen noch einmal versinnbildlicht.

2. Falsche Abrechnungen

Abrechnungsbetrug ist eine weitere Form des Bestattungsbetruges, bei dem zusätzliche Leistungen berechnet werden, die nicht in Anspruch genommen wurden. Eine besonders perfide Variante ist die Erstellung von „Phantomrechnungen“ für Leichen, die gar nicht existieren und für die dennoch ein Bestattungsdienstleister angeblich tätig wurde.

3. Unterschlagung von Grabstellengebühren

Einige unseriöse Bestatter verlangen von den Hinterbliebenen Geld für Grabstellen, die sie angeblich für die Bestattung des Verstorbenen reserviert haben. In Wirklichkeit werden die Grabstellen jedoch nicht oder nur teilweise bezahlt, und das Geld verbleibt in der Tasche des Bestatters.

4. Nichterfüllung von Bestattungswünschen

Trauernde legen häufig großen Wert darauf, dass die Bestattung des Verstorbenen seinen Wünschen und Vorstellungen entspricht. Unseriöse Bestatter nehmen diese Erwartungen zum Anlass, hohe Zusatzkosten für bestimmte Leistungen zu verlangen – zum Beispiel für eine bestimmte Art der Bestattung, die Durchführung einer Trauerfeier oder die Gestaltung eines individuellen Grabmals. Werden solche Wünsche nicht oder nachweislich schlecht erfüllt, kann dies ebenfalls ein Indiz für Bestattungsbetrug sein.

Maßnahmen bei Verdacht auf Bestattungsbetrug

Wenn der Verdacht auf Bestattungsbetrug besteht, sind verschiedene rechtliche und persönliche Schritte zu unternehmen, um weder den Trauerprozess noch die finanzielle Stabilität der Betroffenen zu gefährden.

Sprechen Sie mit dem Bestatter

Der erste Schritt sollte immer das Gespräch mit dem Bestatter sein. Klären Sie offene Fragen und Unklarheiten, bevor Sie rechtliche Schritte einleiten. Häufig handelt es sich um Missverständnisse oder vertragliche Gegebenheiten, die einer Aufklärung bedürfen.

Sammeln Sie Beweise für den Betrug

Sollten Sie weiterhin den Verdacht haben, dass es sich um Betrug handelt, ist es wichtig, Beweise zu sammeln. Dokumentieren Sie Schriftverkehr, Aufzeichnungen von Telefonaten, Fotos oder andere Belege, die Ihren Verdacht untermauern.

Beanstanden Sie unberechtigte Forderungen

Klären Sie mit Ihrem Rechtsbeistand, ob es sich bei den Forderungen des Bestatters um unberechtigte Ansprüche handelt. Fordern Sie den Bestatter ggf. schriftlich dazu auf, diese Forderungen zurückzunehmen oder entsprechend abzuändern.

Suchen Sie rechtlichen Beistand

Wenden Sie sich bei einem konkreten Betrugsverdacht an eine Anwaltskanzlei wie unsere. Wir unterstützen Sie nicht nur bei der Klärung der Sachlage, sondern auch dabei, unberechtigte Forderungen abzuwehren und ggf. Schadenersatz durchzusetzen.

Melden Sie den Betrug bei der zuständigen Berufsgenossenschaft

Berichten Sie der zuständigen Berufsgenossenschaft oder dem Verband, in dem der Bestatter Mitglied ist, von Ihrem Verdacht. So kann weiteren potenziellen Betroffenen geholfen werden und der Betrug eingedämmt werden.

Bereiten Sie sich auf eine mögliche gerichtliche Auseinandersetzung vor

In manchen Fällen ist es unumgänglich, vor Gericht zu ziehen, um unberechtigte Forderungen abzuwehren oder Schadenersatz durchzusetzen. Machen Sie sich darauf gefasst, dass dies Zeit und Nerven kosten kann – aber schlussendlich der eigenen finanziellen und emotionalen Sicherheit dient.

Schutz vor Bestattungsbetrug

Um gar nicht erst in die Situation zu kommen, von Bestattungsbetrug betroffen zu werden, empfehlen wir folgende vorbeugende Maßnahmen:

Vergleichen Sie verschiedene Bestatter

Informieren Sie sich im Vorfeld über mehrere Bestatter, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden. Lesen Sie Bewertungen und führen Sie persönliche Gespräche, um ein Gefühl für die Seriosität und Zuverlässigkeit des jeweiligen Dienstleisters zu bekommen. Achten Sie auf Referenzen und Mitgliedschaften in Berufsverbänden.

Überprüfen Sie transparente Kostenstrukturen

Erkundigen Sie sich bereits im Vorfeld genau über die Kostenstrukturen der verschiedenen Bestattungsdienstleister. Seriöse Unternehmen sollten Ihnen transparente Informationen über ihre Preise und Leistungen zur Verfügung stellen.

Bilden Sie sich weiter

Informieren Sie sich über die verschiedenen Möglichkeiten der Bestattung, damit Sie fundierte Entscheidungen treffen können. Lesen Sie Fachliteratur, besuchen Sie Informationsveranstaltungen oder scheuen Sie nicht davor zurück, sich bei offenen Fragen an Anwälte zu wenden.

Sprechen Sie offen über Ihre Wünsche und Vorstellungen

Kommunizieren Sie klar mit dem Bestatter, wie Sie sich die Bestattung vorstellen und was Ihnen wichtig ist. So können Missverständnisse und unangenehme Überraschungen von vornherein vermieden werden.

Schließen Sie einen Bestattungsvorsorgevertrag ab

Ein Bestattungsvorsorgevertrag ist eine sinnvolle Möglichkeit, um schon zu Lebzeiten die eigene Bestattung und die damit verbundenen finanziellen Fragen zu regeln. So haben Angehörige im Todesfall nicht nur klare Vorgaben und Entscheidungshilfen, sondern sind auch vor unseriösen Bestattern geschützt.

Ziehen Sie im Zweifelsfall eine zweite Meinung hinzu

Sollten Sie sich unsicher sein, ob die angebotenen Leistungen und Preise angemessen sind, scheuen Sie sich nicht, eine zweite Meinung einzuholen. Sprechen Sie mit anderen Bestattern oder kontaktieren Sie einen Anwalt.

Fazit

Bestattungsbetrug ist ein emotionales und komplexes Thema, das sowohl rechtliches Wissen als auch Einfühlungsvermögen erfordert. In dieser schwierigen Situation ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen und sich auf die eigenen Rechte zu besinnen.

Unsere Anwaltskanzlei steht Ihnen in dieser schwierigen Zeit zur Seite und unterstützt Sie bei der Aufklärung von Betrugsvorwürfen sowie der Durchsetzung Ihrer Ansprüche. Wir sind Ihr starker Partner, wenn es darum geht, Ihrem geliebten Menschen eine würdige Bestattung zu ermöglichen und Sie vor finanziellen und emotionalen Schäden zu bewahren.

Informieren Sie sich daher umfassend über die verschiedenen Möglichkeiten der Bestattung, vergleichen Sie verschiedene Bestatter und legen Sie großen Wert auf Transparenz bei Kosten und Leistungen. Sollten Sie dennoch von Bestattungsbetrug betroffen sein, zögern Sie nicht, sich an uns zu wenden. Gemeinsam werden wir für Ihr Recht und das Andenken Ihrer verstorbenen Angehörigen kämpfen.

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