Cloud-Computing hat in den letzten Jahren zunehmend an Bedeutung gewonnen und ist aus der modernen Geschäftswelt kaum mehr wegzudenken. Immer mehr Unternehmen und Organisationen verlagern ihre IT-Infrastrukturen in die Cloud, um von den zahlreichen Vorteilen zu profitieren, die diese Technologie bietet, wie z. B. Kosteneinsparungen, Flexibilität und Skalierbarkeit.

In diesem Zusammenhang sind Cloud-Computing Verträge ein wesentlicher Bestandteil der Zusammenarbeit zwischen Cloud-Anbietern und Kunden. In diesem umfassenden Artikel werden wir die wichtigsten rechtlichen Aspekte und Best Practices bei der Gestaltung solcher Verträge erörtern, um sicherzustellen, dass Ihre Organisation rechtlich abgesichert ist.

Inhaltsverzeichnis

Datenschutz und Datensicherheit

Ein zentrales Anliegen bei der Nutzung von Cloud-Computing Diensten ist der Schutz der übertragenen und gespeicherten Daten. Die folgenden Abschnitte beleuchten die rechtlichen Rahmenbedingungen und Best Practices im Zusammenhang mit Datenschutz und Datensicherheit in Cloud-Computing Verträgen.

Rechtliche Rahmenbedingungen

Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ist das zentrale Regelwerk für den Datenschutz in der Europäischen Union. Sie legt den Schutz personenbezogener Daten in den Fokus und gilt auch für Cloud-Anbieter, die personenbezogene Daten im Auftrag ihrer Kunden verarbeiten. Hierbei müssen sowohl der Cloud-Kunde (Verantwortlicher) als auch der Cloud-Anbieter (Auftragsverarbeiter) die Anforderungen der DSGVO erfüllen.

Einige wichtige Aspekte der DSGVO im Hinblick auf Cloud-Computing Verträge sind:

  • Die Pflicht zur Absicherung der Verarbeitung (Art. 32 DSGVO): Cloud-Anbieter und Cloud-Kunden sind verpflichtet, geeignete technische und organisatorische Maßnahmen zu treffen, um ein dem Risiko angemessenes Schutzniveau zu gewährleisten.
  • Die Pflicht zur Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung (Art. 28 DSGVO): Cloud-Kunden und Cloud-Anbieter müssen eine schriftliche Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung abschließen, die die wesentlichen Datenschutzanforderungen regelt.
  • Die Pflicht zur Meldung von Datenschutzverletzungen (Art. 33, 34 DSGVO): Sowohl Cloud-Kunden als auch Cloud-Anbieter müssen Datenschutzverletzungen unverzüglich an die zuständige Datenschutzbehörde und gegebenenfalls an die betroffenen Personen melden.

Abgesehen von der DSGVO können weitere nationale und internationale Datenschutzbestimmungen relevant sein, je nachdem, in welchen Ländern die Cloud-Dienste angeboten und genutzt werden.

Best Practices

Um die Einhaltung der Datenschutzanforderungen in Cloud-Computing Verträgen sicherzustellen, sollten die folgenden Best Practices beachtet werden:

  • Wählen Sie einen Cloud-Anbieter, der einen hohen Datenschutzstandard bietet und sich zur Einhaltung der DSGVO und anderer relevanter Datenschutzbestimmungen verpflichtet.
  • Schließen Sie eine ausführliche und präzise Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung ab, die die Verantwortlichkeiten und Pflichten beider Vertragsparteien im Hinblick auf den Datenschutz klar regelt.
  • Achten Sie darauf, dass der Cloud-Anbieter regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen und -audits durchführt, die die Einhaltung der Datenschutzanforderungen gewährleisten.
  • Stellen Sie sicher, dass der Cloud-Anbieter über angemessene Backup- und Wiederherstellungsverfahren verfügt, um im Falle von Datenverlust oder -beschädigung den Schutz der personenbezogenen Daten zu gewährleisten.

Haftungsfragen

Bei der Nutzung von Cloud-Computing Diensten können verschiedene Haftungsrisiken bestehen, die sowohl den Cloud-Kunden als auch den Cloud-Anbieter betreffen. Im Folgenden werden die Haftungsfragen in Cloud-Computing Verträgen beleuchtet.

Haftung des Cloud-Anbieters

Der Cloud-Anbieter kann in verschiedenen Bereichen haftbar gemacht werden, etwa bei:

  • Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen, die zu Bußgeldern oder Schadensersatzforderungen führen können.
  • Nichterfüllung der vertraglich vereinbarten Leistungen, wie z. B. Service-Level-Agreements (SLAs) bezüglich der Verfügbarkeit oder Leistung der Cloud-Dienste.
  • Verlust oder Beschädigung von Daten, die im Rahmen der Cloud-Dienste gespeichert und verarbeitet werden.
  • Verletzung von geistigem Eigentum, z. B. durch den Einsatz von nicht lizenzierten Softwarekomponenten oder die unberechtigte Nutzung von geschützten Inhalten.

Um Haftungsrisiken zu minimieren, sollten Cloud-Anbieter geeignete technische und organisatorische Maßnahmen treffen, um die Sicherheit und Verfügbarkeit der Cloud-Dienste zu gewährleisten, und vertragliche Regelungen zur Haftungsbeschränkung und -ausschlüssen vereinbaren.

Haftung des Cloud-Kunden

Auch Cloud-Kunden können im Zusammenhang mit der Nutzung von Cloud-Diensten haftbar gemacht werden, z. B. bei:

  • Verstößen gegen Datenschutzbestimmungen, die zu Bußgeldern oder Schadensersatzforderungen führen können.
  • Nichtbeachtung von Compliance-Anforderungen, z. B. aufgrund von unzureichenden Kontrollen und Überwachung der Cloud-Dienste.
  • Verletzung von geistigem Eigentum, z. B. durch die unberechtigte Nutzung von geschützten Inhalten oder die Verarbeitung von Daten ohne entsprechende Rechte.

Um Haftungsrisiken zu minimieren, sollten Cloud-Kunden sorgfältig prüfen, welche Cloud-Dienste und Cloud-Anbieter sie nutzen, und sicherstellen, dass die vertraglichen Regelungen ausreichenden Schutz und Rechtssicherheit bieten. Zudem sollten Cloud-Kunden ihre Compliance-Anforderungen ermitteln und geeignete Kontrollen und Überwachungsmaßnahmen implementieren.

Vertragsgestaltung und Best Practices

Die Vertragsgestaltung ist ein entscheidender Faktor für die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Cloud-Kunden und Cloud-Anbietern. Im Folgenden werden wichtige Aspekte und Best Practices bei der Gestaltung von Cloud-Computing Verträgen erörtert.

Wichtige Vertragsbestandteile

Ein Cloud-Computing Vertrag sollte die folgenden wesentlichen Bestandteile enthalten:

  • Leistungsbeschreibung: Eine detaillierte Beschreibung der angebotenen Cloud-Dienste, einschließlich der technischen Spezifikationen, Funktionen und Leistungskennzahlen.
  • Service-Level-Agreements (SLAs): Vereinbarungen über die Qualität und Verfügbarkeit der Cloud-Dienste, z. B. in Bezug auf Reaktions- und Wiederherstellungszeiten, Performance und Support.
  • Datenschutz und Datensicherheit: Vertragliche Regelungen zur Einhaltung der Datenschutzbestimmungen, einschließlich der Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung und der Verpflichtung zur Implementierung geeigneter Sicherheitsmaßnahmen.
  • Haftungsregelungen: Festlegungen zur Haftung der Vertragsparteien, z. B. in Bezug auf Schadensersatzansprüche, Haftungsbeschränkungen und Haftungsausschlüsse.
  • Laufzeit und Kündigung: Regelungen zur Vertragslaufzeit und Kündigungsfristen, einschließlich der Möglichkeit zur außerordentlichen Kündigung bei schwerwiegenden Vertragsverletzungen.
  • Geistiges Eigentum: Regelungen zum Schutz der geistigen Eigentumsrechte der Vertragsparteien, z. B. im Zusammenhang mit der Nutzung von Software, Daten und geschützten Inhalten.
  • Anwendbares Recht und Gerichtsstand: Festlegung des anwendbaren Rechts und des zuständigen Gerichtsstands für Streitigkeiten im Zusammenhang mit dem Vertrag.

Best Practices

Bei der Gestaltung von Cloud-Computing Verträgen sollten die folgenden Best Practices beachtet werden:

  • Sorgfältige Auswahl des Cloud-Anbieters: Prüfen Sie die Reputation, die Erfahrung und die technische Kompetenz des Cloud-Anbieters, um sicherzustellen, dass er den Anforderungen Ihrer Organisation gerecht wird.
  • Vertragsverhandlungen: Verhandeln Sie aktiv über die Vertragsbedingungen, um ein ausgewogenes Verhältnis zwischen den Interessen der Vertragsparteien zu erreichen und Risiken zu minimieren.
  • Einbindung von Rechtsexperten: Beziehen Sie bei der Vertragsgestaltung erfahrene Rechtsanwälte ein, um sicherzustellen, dass alle rechtlichen Aspekte angemessen berücksichtigt werden.
  • Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Achten Sie darauf, dass der Vertrag genügend Spielraum für Veränderungen und Anpassungen bietet, um auf technologische Entwicklungen und veränderte Geschäftsanforderungen reagieren zu können.
  • Laufende Überwachung und Kontrolle: Implementieren Sie geeignete Kontroll- und Überwachungsmechanismen, um die Einhaltung der Vertragsbedingungen und die Qualität der Cloud-Dienste sicherzustellen.

Cloud Banking: Rechtssicherheit in der digitalen Finanzwelt

Im Zeitalter der Digitalisierung, wo technologische Fortschritte in jedem Bereich unseres Lebens stattfinden, hat das Bankwesen keine Ausnahme gemacht. Cloud-Banking ist dabei zu einem Buzzword geworden, das uns in eine neue Ära der Bankgeschäfte führt. Doch trotz der zahlreichen Vorteile von Cloud-Banking gibt es auch rechtliche Herausforderungen, denen sowohl Banken als auch Kunden gegenüberstehen.

Eintauchen in die Welt des Cloud-Banking: Ein Überblick

Betrachten wir zunächst, was Cloud-Banking eigentlich bedeutet. Cloud-Banking ist ein System, bei dem Bankdienstleistungen über Cloud-Server anstatt über lokale Server bereitgestellt werden. Dies ermöglicht es den Banken, ihre Dienstleistungen effizient und flexibel zu gestalten und dabei Kosten zu senken.

Rechtsrahmen für Cloud-Banking: Ein Labyrinth aus Vorschriften

Das Recht auf Cloud-Banking ist in einer Vielzahl von Gesetzen und Vorschriften festgehalten. Diese reichen vom Bundesdatenschutzgesetz (BDSG), über die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), bis hin zu bankenspezifischen Vorschriften wie der Bankenverordnung (BAV) und den Leitlinien der Europäischen Bankenaufsichtsbehörde (EBA).

  • Die Betreiber von Cloud-Diensten für Banken müssen strengste Sicherheitsanforderungen erfüllen, um einen vertraulichen Umgang mit sensiblen Kundendaten zu gewährleisten.
  • Sie sollten auch die Vorschriften zum Schutz von Verbraucherdaten kennen und einhalten, wie sie in der DSGVO und dem BDSG festgelegt sind.
  • Zudem sollten Banken, die Cloud-Dienste nutzen, sicherstellen, dass sie im Einklang mit BAV und den EBA-Leitlinien stehen.

Die Datenschutzfrage: Wem gehören die Daten in der Cloud?

Eine der größten Herausforderungen im Cloud-Banking ist der Datenschutz. Die Frage, wem die Daten in der Cloud gehören, ist oft unklar und führt zu rechtlichen Grauzonen. Dabei sind vor allem drei Szenarien zu beleuchten:

  • Banken legen ihre Daten auf Cloud-Server und sind der Meinung, dass sie immer noch die Kontrolle über ihre Daten haben.
  • Cloud-Dienstleister vertreten oft den Standpunkt, dass sie lediglich Hüter der Daten sind und keinen Zugriff darauf haben.
  • Aufsichtsbehörden und Regulierer stellen jedoch klar, dass die Verantwortung für die Datensicherheit beim Anbieter der Bankdienstleistungen, d.h. der Bank selbst, liegt.

Prüfung der Cloud-Anbieter: Ein Muss für alle Banken

Es ist wichtig, dass Banken, die Cloud-Dienste nutzen möchten, ihre Anbieter sorgfältig prüfen. Sie sollten sicherstellen, dass der Anbieter über die notwendige Expertise verfügt und ein robustes Sicherheitssystem hat, um die Daten zu schützen. Auch die Einhaltung der regulatorischen Anforderungen, insbesondere im Hinblick auf Datenschutz und Datensicherheit, sollte geprüft werden.

Aktuelle Gerichtsurteile

Die Rechtsprechung zu Cloud-Computing Verträgen ist ständig im Wandel. Im Folgenden werden einige aktuelle Gerichtsurteile vorgestellt, die für die Gestaltung und Interpretation von Cloud-Computing Verträgen von Bedeutung sind:

  • EuGH-Urteil „Schrems II“ (C-311/18): In diesem wegweisenden Urteil hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) das Datenschutzabkommen „Privacy Shield“ zwischen der EU und den USA für ungültig erklärt. Das Urteil hat weitreichende Folgen für den internationalen Datenverkehr und insbesondere für Cloud-Anbieter, die Daten in den USA oder anderen Drittländern verarbeiten. Unternehmen müssen nun sicherstellen, dass sie geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen, um den Datenschutz bei der Verarbeitung personenbezogener Daten außerhalb der EU zu gewährleisten.
  • OLG Frankfurt am Main (6 U 219/19): In diesem Urteil hat das Oberlandesgericht Frankfurt am Main entschieden, dass ein Cloud-Anbieter nicht verpflichtet ist, seinen Kunden vorab über geplante Wartungsarbeiten zu informieren, wenn dies nicht ausdrücklich im Vertrag vereinbart wurde. Das Urteil unterstreicht die Bedeutung klarer vertraglicher Regelungen in Bezug auf Service-Level-Agreements und Kommunikationspflichten.
  • LG München I (37 O 6902/19): Das Landgericht München I hat in diesem Fall entschieden, dass ein Cloud-Anbieter nicht automatisch für urheberrechtliche Verletzungen haftet, die von seinen Kunden begangen werden, wenn er keine Kenntnis von den rechtswidrigen Handlungen hat und keine Prüfpflichten verletzt. Das Urteil zeigt, dass Cloud-Anbieter ihre Haftung in Bezug auf geistiges Eigentum begrenzen können, indem sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um rechtswidrige Inhalte und Handlungen zu verhindern oder zu unterbinden.

FAQs

Hier finden Sie die meistgestellten Fragen auf einen Blick zusammengefasst.

Was ist ein Cloud-Computing Vertrag?

Ein Cloud-Computing Vertrag ist eine rechtliche Vereinbarung zwischen einem Cloud-Anbieter und einem Kunden, die die Bereitstellung und Nutzung von Cloud-Diensten regelt. Der Vertrag legt die Rechte und Pflichten der Vertragsparteien fest und umfasst Regelungen zu Leistungsumfang, Datenschutz, Haftung und anderen relevanten Aspekten.

Welche rechtlichen Herausforderungen bestehen bei Cloud-Computing Verträgen?

Bei Cloud-Computing Verträgen bestehen verschiedene rechtliche Herausforderungen, wie z. B. die Einhaltung von Datenschutzbestimmungen, die Regelung der Haftung der Vertragsparteien, die Sicherstellung der Qualität und Verfügbarkeit der Cloud-Dienste, der Schutz geistigen Eigentums und die Anpassung an sich ändernde technologische und regulatorische Rahmenbedingungen.

Wie können Datenschutz und Datensicherheit in Cloud-Computing Verträgen gewährleistet werden?

Um Datenschutz und Datensicherheit in Cloud-Computing Verträgen zu gewährleisten, sollten die Vertragsparteien eine ausführliche Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung abschließen, die die Datenschutzanforderungen und Sicherheitsmaßnahmen regelt. Zudem sollten Cloud-Anbieter und Cloud-Kunden geeignete technische und organisatorische Maßnahmen treffen, um ein angemessenes Schutzniveau für die verarbeiteten Daten zu gewährleisten.

Wie kann die Haftung der Vertragsparteien in Cloud-Computing Verträgen geregelt werden?

Die Haftung der Vertragsparteien in Cloud-Computing Verträgen kann durch vertragliche Regelungen, wie z. B. Haftungsbeschränkungen, Haftungsausschlüsse und Schadensersatzvereinbarungen, geregelt werden. Um Haftungsrisiken zu minimieren, sollten die Vertragsparteien sorgfältig prüfen, welche Cloud-Dienste und Cloud-Anbieter sie nutzen, und sicherstellen, dass die vertraglichen Regelungen ausreichenden Schutz und Rechtssicherheit bieten.

Welche Best Practices sollten bei der Gestaltung von Cloud-Computing Verträgen beachtet werden?

Bei der Gestaltung von Cloud-Computing Verträgen sollten die folgenden Best Practices beachtet werden: sorgfältige Auswahl des Cloud-Anbieters, aktive Vertragsverhandlungen, Einbindung von Rechtsexperten, Flexibilität und Anpassungsfähigkeit sowie laufende Überwachung und Kontrolle der Cloud-Dienste.

Wie wirken sich aktuelle Gerichtsurteile auf Cloud-Computing Verträge aus?

Aktuelle Gerichtsurteile können die Interpretation und Gestaltung von Cloud-Computing Verträgen beeinflussen, indem sie neue Anforderungen und Rechtsprechungstendenzen aufzeigen. Unternehmen und Cloud-Anbieter sollten sich über aktuelle Urteile informieren und ihre Verträge gegebenenfalls anpassen, um den rechtlichen Anforderungen und Risiken gerecht zu werden.

Welche Rolle spielen Service-Level-Agreements (SLAs) in Cloud-Computing Verträgen?

Service-Level-Agreements (SLAs) sind ein wichtiger Bestandteil von Cloud-Computing Verträgen, da sie die Qualität und Verfügbarkeit der Cloud-Dienste definieren. SLAs legen Leistungskennzahlen fest, wie z. B. Reaktions- und Wiederherstellungszeiten, Performance und Support, und können als Grundlage für Schadensersatzansprüche oder Vertragsstrafen dienen, wenn die vereinbarten Leistungsziele nicht erreicht werden.

Wie kann ich sicherstellen, dass mein Cloud-Computing Vertrag alle wichtigen rechtlichen Aspekte abdeckt?

Um sicherzustellen, dass Ihr Cloud-Computing Vertrag alle wichtigen rechtlichen Aspekte abdeckt, sollten Sie die Vertragsgestaltung sorgfältig planen, die relevanten Datenschutz- und Haftungsbestimmungen berücksichtigen und die Vertragsbedingungen aktiv verhandeln. Zudem empfiehlt es sich, erfahrene Rechtsanwälte oder Datenschutzexperten einzubeziehen, um die Einhaltung der rechtlichen Anforderungen und Best Practices sicherzustellen.

Warum ist die Wahl des anwendbaren Rechts und des Gerichtsstands wichtig in Cloud-Computing Verträgen?

Die Wahl des anwendbaren Rechts und des Gerichtsstands ist wichtig in Cloud-Computing Verträgen, da sie bestimmt, welche Gesetze auf den Vertrag angewendet werden und vor welchem Gericht mögliche Streitigkeiten verhandelt werden. Durch die Festlegung von anwendbarem Recht und Gerichtsstand können die Vertragsparteien Rechtssicherheit schaffen und das Risiko von Rechtsstreitigkeiten in verschiedenen Ländern und unter unterschiedlichen Rechtssystemen minimieren.

Wie können Cloud-Anbieter ihre Haftung für Urheberrechtsverletzungen begrenzen?

Cloud-Anbieter können ihre Haftung für Urheberrechtsverletzungen begrenzen, indem sie geeignete Maßnahmen ergreifen, um rechtswidrige Inhalte und Handlungen zu verhindern oder zu unterbinden. Dazu gehören zum Beispiel die Implementierung von Monitoring- und Filtermechanismen, die Überprüfung von Kundeninhalten auf mögliche Verstöße und die Einrichtung von Beschwerdeverfahren für Rechteinhaber. Zudem sollte der Cloud-Computing Vertrag klarstellen, dass der Cloud-Kunde für die Einhaltung der Urheberrechtsbestimmungen verantwortlich ist und den Cloud-Anbieter von möglichen Haftungsansprüchen Dritter freistellt.

Wie können Cloud-Kunden ihre Haftung für Datenschutzverstöße minimieren?

Um ihre Haftung für Datenschutzverstöße zu minimieren, sollten Cloud-Kunden sorgfältig prüfen, welche Cloud-Dienste und Cloud-Anbieter sie nutzen und sicherstellen, dass sie die Anforderungen der Datenschutzgesetze, insbesondere der DSGVO, erfüllen. Dazu gehört die Abschluss einer ausführlichen Vereinbarung zur Auftragsverarbeitung, die Implementierung geeigneter technischer und organisatorischer Sicherheitsmaßnahmen und die regelmäßige Überwachung und Kontrolle der Cloud-Dienste, um Datenschutzverletzungen zu verhindern oder rechtzeitig zu erkennen.

Wie sollten Cloud-Anbieter und Cloud-Kunden bei einem Datenverlust oder einer Datenschutzverletzung vorgehen?

Bei einem Datenverlust oder einer Datenschutzverletzung sollten Cloud-Anbieter und Cloud-Kunden schnell und koordiniert handeln, um möglichen Schäden entgegenzuwirken und die Einhaltung der gesetzlichen Meldepflichten sicherzustellen. Die folgenden Schritte sollten in Betracht gezogen werden:

  • Benachrichtigung der beteiligten Parteien: Der Cloud-Anbieter sollte den Cloud-Kunden unverzüglich über den Datenverlust oder die Datenschutzverletzung informieren und alle relevanten Informationen zur Verfügung stellen.
  • Sicherung und Wiederherstellung der Daten: Der Cloud-Anbieter sollte alle erforderlichen Maßnahmen ergreifen, um die betroffenen Daten zu sichern, mögliche Ursachen der Datenschutzverletzung zu identifizieren und die Daten, falls möglich, wiederherzustellen.
  • Meldung an die Datenschutzbehörde: Der Cloud-Kunde sollte die Datenschutzverletzung gemäß den gesetzlichen Anforderungen, z. B. der DSGVO, an die zuständige Datenschutzbehörde melden. In der EU müssen solche Meldungen in der Regel innerhalb von 72 Stunden nach Kenntnisnahme der Datenschutzverletzung erfolgen.
  • Benachrichtigung der betroffenen Personen: Der Cloud-Kunde sollte, falls erforderlich, die betroffenen Personen über die Datenschutzverletzung informieren und ihnen entsprechende Empfehlungen zum Schutz ihrer Daten und Rechte geben.
  • Überprüfung und Anpassung der Sicherheitsmaßnahmen: Cloud-Anbieter und Cloud-Kunden sollten die Sicherheitsmaßnahmen überprüfen und anpassen, um zukünftige Datenschutzverletzungen zu verhindern und das Risiko von Datenverlusten zu minimieren.

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Cloud-Computing Verträge sind ein entscheidender Bestandteil der digitalen Transformation von Unternehmen und Organisationen. Durch ein tiefes Verständnis der rechtlichen Aspekte und die Umsetzung von Best Practices können Unternehmen sicherstellen, dass sie ihre rechtlichen Verpflichtungen erfüllen, Haftungsrisiken minimieren und ihre Daten effektiv schützen.

Eine gründliche Vertragsgestaltung, die Einhaltung von Datenschutzgesetzen und die Zusammenarbeit mit erfahrenen Rechtsanwälten sind entscheidend für den Erfolg in der Cloud-Ära.

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