Datenaustausch

Wie kann ein Unternehmen gewährleisten, dass sensible Informationen optimal geschützt, aber auch effizient geteilt werden? In dieser Ära ist die Beachtung der Datensicherheit und -integrität von größter Bedeutung.

Unternehmen stehen unter dem Druck, strenge rechtliche Richtlinien zu befolgen. Die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) erfordert besondere Aufmerksamkeit im Hinblick auf den Datenaustausch.

Die digitale Vernetzung nimmt unaufhörlich zu und der Einsatz von Filesharing– und Cloud-Diensten erweitert sich. Dies bringt komplexe organisatorische und technische Herausforderungen mit sich. Es ist entscheidend, die effektivsten Methoden zur Datensicherung zu identifizieren, um den hohen Anforderungen der DSGVO gerecht zu werden.

Der Schutz personenbezogener Daten steht an vorderster Stelle. Verstöße gegen diese Sicherheitsanforderungen können zu beträchtlichen finanziellen Strafen führen. Ein Beispiel ist die Verhängung einer Strafe von über 35 Millionen Euro gegen H&M in Deutschland. Daher ist es unerlässlich, die rechtlichen Vorschriften und Technologien für den sicheren Datenaustausch genau zu kennen.

Bis zu 88% der Sicherheitsverletzungen werden aus finanziellen Gründen begangen, und 11% basieren auf Spionage. Der Einsatz sicherer Austauschmethoden wie Verschlüsselungstechnik ist daher unumgänglich. Zudem haben 88% der deutschen Unternehmen Probleme, das Datenschutzniveau in Drittländern zu bewerten. Die intensive Auseinandersetzung mit internationalen Transferregelungen wird somit zur Pflicht.

Nicht nur das Einhalten rechtlicher Vorgaben ist unsere Aufgabe, sondern auch die Sicherstellung eines sicheren Datentransfers. Wir werden die DSGVO detailliert betrachten. Außerdem erläutern wir die besten Praktiken für einen sicheren, rechtskonformen Datenaustausch.

Bedeutung der DSGVO für den Datenaustausch

Die DSGVO, kurz für Datenschutz-Grundverordnung, erfüllt eine zentrale Funktion im Bereich des modernen Datenaustausches. Durch sie werden deutliche Richtlinien bezüglich der Datenverarbeitung und -übertragung etabliert. Ziel ist es, den Datenschutz zu verstärken. Dabei wird der Umgang mit personenbezogenen Daten streng reguliert.

DSGVO

Was ist die DSGVO?

Als ein wesentliches Datenschutzgesetz der Europäischen Union, legt die DSGVO detaillierte Kriterien für die Handhabung von personenbezogenen Daten dar. Sie strebt danach, den Schutz der Daten für alle Bürger zu garantieren. Erkenntnisse darüber, welche Informationen unter personenbezogene Daten fallen und wie deren Verarbeitung rechtskonform umgesetzt werden kann, sind für Unternehmen essentiell.

Anforderungen der DSGVO an Unternehmen

Großunternehmen sowie kleinere Betriebe müssen die strikten Vorgaben der DSGVO befolgen. Besonders relevant ist die Pflicht zur Datenlöschung, sobald der ursprüngliche Verarbeitungszweck nicht mehr besteht. Zudem erfordert das Gesetz die Archivierung von Daten unter bestimmten Bedingungen. Es müssen adäquate technische und organisatorische Maßnahmen implementiert werden. Diese dienen der Sicherstellung, dass die Richtlinien der DSGVO eingehalten werden.

Die DSGVO vereinfacht die Übertragung von Daten innerhalb eines Konzerns für „interne Verwaltungszwecke“ merklich. Eine deutliche Regelung stellt die Einwilligung dar, die nach § 4 a Abs. 1 BDSG das explizite Einverständnis aller Beteiligten fordert. Dies trägt zu mehr Sicherheit und Transparenz bei.

Konsequenzen bei Verstößen gegen die DSGVO

Missachtet ein Unternehmen die Bestimmungen der DSGVO, können gravierende Folgen drohen. Dazu gehören nicht nur hohe Geldstrafen. Auch das Image der Firma kann nachhaltig beschädigt werden. Die Gesetzgebung fordert, dass die Wirksamkeit von Einwilligungen nach Artikel 7 streng reguliert wird. Ebenso werden Anpassungen im Bereich der Auftragsdatenverarbeitung, geregelt in Artikel 28, vorgenommen.

Ein wichtiger Schritt zur Compliance ist die Bestellung eines Datenschutzbeauftragten innerhalb des Konzerns, wie in Artikel 37 Abs. 2 der DSGVO festgelegt. Durch diese Maßnahme kann ein Unternehmen sicherstellen, dass es den gesetzlichen Anforderungen gerecht wird. Gleichzeitig schützt es die Datenschutzrechte der Betroffenen.

Sichere Methoden und Technologien für den Datenaustausch

In unserer vernetzten Gesellschaft ist der Einsatz sicherer Austauschmethoden und Technologien unabdingbar. Dies umfasst etablierte Verschlüsselungsstandards ebenso wie spezialisierte Dienste zum Teilen und Speichern von Dateien.

Filesharing- und Cloud-Dienste

Die Verwendung von Filesharing– und Cloud-Plattformen wie Google Drive, Dropbox und OneDrive erleichtert die Datenspeicherung und -übertragung erheblich. Sie erlauben den Zugriff von beliebigen Standorten aus, solange eine Internetverbindung besteht. Dennoch verbergen solche Dienste Risiken für die Datensicherheit, speziell wenn adäquate Schutzmaßnahmen fehlen.

Verschlüsselungsstandards

Um die Sicherheit und Integrität der Daten während ihrer Übermittlung zu garantieren, sind Verschlüsselungsstandards unverzichtbar. Durch Protokolle wie HTTPS, FTPS, SFTP, und SCP bleiben sensible Daten geschützt. Die Anwendung von Datenverschlüsselung mithilfe von Algorithmen wie AES und RSA ist dabei entscheidend. Es ist essentiell, E-Mail-Anhänge zu verschlüsseln, um deren unbefugte Abfangung und Nutzung zu vermeiden.

Risiken bei unsicheren Übertragungsmethoden

Gefahren lauern bei der Wahl unsicherer Übertragungswege. Trotz hoher Übertragungsgeschwindigkeiten, bieten USB-Sticks ein Risiko durch möglichen Verlust oder Schaden. Ebenso können E-Mail-Anhänge ohne adäquate Sicherheitsvorkehrungen leicht abgefangen oder gehackt werden. Die Bedeutung einer umsichtigen Wahl der Übertragungsmethoden steht somit außer Frage, um Datensicherheit zu sichern.

Für Branchen wie das Gesundheitswesen, Wissenschaft, Wirtschaft oder Bildung sind Cloud-Dienste und robuste Verschlüsselungsverfahren unentbehrlich. Sie ermöglichen es, Datenschutz zu gewähren und gleichzeitig einen sicheren Datenverkehr zu gewährleisten.

Datenaustausch innerhalb der EU und international

Der Datenaustausch zwischen der EU und internationalen Partnern birgt besondere Herausforderungen. Initiativen wie Safe-Harbour und Privacy Shield sollten rechtliche Rahmen schaffen. Doch stießen sie auf erhebliche Kritik und rechtliche Widersprüche.

Safe-Harbour- und Privacy Shield-Abkommen

Die Abkommen Safe-Harbour und Privacy Shield zielten darauf ab, den Internationaler Datentransfer zwischen der EU und den USA zu regulieren. Nach ihrer Nichtigkeitserklärung durch den Europäischen Gerichtshof gestaltete sich der Datentransfer in die USA als juristische Herausforderung. Trotzdem markierten sie bedeutende Versuche, einen sicheren globalen Datenverkehr zu ermöglichen.

Internationaler Datentransfer

Aktueller EU-US-Datenschutzrahmen

Der EU-US-Datenschutzrahmen, angenommen am 10. Juli 2023, stellt eine signifikante Entwicklung dar. Das Data Privacy Framework (DPF) will Datenschutzstandards vergleichbar mit denen der EU in den USA etablieren. Ein wesentlicher Bestandteil ist die Compliance durch Zertifizierung amerikanischer Unternehmen.

Compliance-Anforderungen für internationale Transfers

Unternehmen müssen den gegenwärtigen EU-US-Datenschutzrahmen beachten. Die Anwendung neuer Standarddatenschutzklauseln ist seit dem 27. September 2021 Pflicht. Ferner ist die Genehmigung eventueller Binding Corporate Rules (BCR) notwendig.

Sicherheitsmaßnahmen für Datenübertragungen in unsichere Drittstaaten sind essentiell. Hierzu zählt auch die Nutzung von Standardvertragsklauseln und das Berücksichtigen spezieller Garantien für Übermittlungen an Behörden. Schließlich ist die strikte Einhaltung der DSGVO-Richtlinien und der Angemessenheitsbeschlüsse der EU für einen rechtskonformen Internationaler Datentransfer unabdingbar.

Best Practices für den sicheren Datenaustausch

Die Notwendigkeit einer ausgereiften Datenschutzstrategie für Unternehmen steht außer Frage. Angesichts zunehmender Datenschutzverletzungen durch Cyberangriffe ist es essenziell, verschlüsselte Datenübertragungsdienste einzusetzen. Diese Maßnahme soll die Sicherheit sensibler Daten während des Transfers gewährleisten. Um die Risiken im Zusammenhang mit Schatten-IT und unsicheren Übertragungsmethoden zu minimieren, ist der Gebrauch von benutzerfreundlichen, verschlüsselten Diensten zu empfehlen.

  1. Verwendung von VPC Service Controls: 46% der untersuchten Perimeterdefinitionen schließen die Nutzung dieser Kontrollen ein. Sie zielen darauf ab, den Datenaustausch zwischen Organisationen sicherer zu gestalten.
  2. Regeln für eingehenden und ausgehenden Traffic: In 22% der Fälle wird die Wichtigkeit betont, solche Regeln festzulegen und in die Datenschutzstrategie zu integrieren.
  3. Definition von Berechtigungen: Für 53% der Dienste, wie Google Storage oder BigQuery, sind spezifische Berechtigungen notwendig.
  4. Zugriff auf externe Ressourcen: 72% der Verkehrsvorschriften fokussieren auf die Ermöglichung des Zugriffs auf externe Ressourcen, außerhalb der festgelegten Grenzen.

Ein integraler Teil der Datenschutzstrategie von Unternehmen muss die Einhaltung bestehender Datenschutzvorschriften sein. Dies verhindert Datenlecks und schützt somit strategische Vorteile. Es ist entscheidend, die Sicherheitsvorkehrungen unserer Systeme und Prozesse fortwährend zu aktualisieren und zu überwachen.

In praktischen Anwendungsfällen betreffen 34% der Konfigurationsbeispiele für sicheren Datenaustausch den Zugang zu externen Google Cloud-Ressourcen. In 31% der Fälle wird speziell die Erstellung von Zugriffsregeln erwähnt. Diese Regeln ermöglichen den Zugang zu BigQuery-Datensätzen oder -Tabellen von außerhalb der VPC-Netzwerke.

„Die Einhaltung dieser Best Practices ist ein entscheidender Schritt, um den sicheren Datenaustausch innerhalb und außerhalb unserer Organisation zu gewährleisten.“

Fazit

In unserer heutigen, stark digitalisierten Gesellschaft sind sichere Datenaustauschmethoden unerlässlich. Die strikte Befolgung von Datenschutzgesetzen, vornehmlich der DSGVO, stellt für Firmen eine unabweisbare Pflicht dar. Diese Vorschriften tragen nicht nur zum Schutz persönlicher Daten bei. Sie fördern ebenso das Vertrauen bei Konsumenten und geschäftlichen Partnern durch die Einhaltung der DSGVO.

EDI (Electronic Data Interchange) bewährt sich als zentrales Element, um den Austausch von Daten effizient und ohne Fehler zu handhaben. Durch den automatisierten Transfer betrieblicher Daten, wie Bestellungen oder Fakturen zwischen Parteien, minimieren sich Fehlerquellen. Zugleich erhöhen sich die Ablaufgeschwindigkeiten. Folglich erlebt die gesamte Lieferkette durch die Implementierung von EDI eine bemerkenswerte Steigerung ihrer Effizienz.

Die Wahl eines passenden EDI-Anbieters, der die spezifischen Bedürfnisse unseres Unternehmens versteht, zeigt sich als kritisch. Sie erfordert skalierbare und flexible Lösungen. Eine grundlegende Analyse unserer Geschäftsprozesse, das Einbeziehen aller wichtigen Partner und die Unterstützung durch ein erfahrenes, fachübergreifendes Team ist entscheidend. Mit diesen strategischen Maßnahmen gewährleisten wir, dass unser Betrieb den modernen Anforderungen des Datenaustauschs effektiv begegnen kann. Zugleich halten wir die Datenschutzvorgaben ein.

FAQ

Was ist die DSGVO?

Die DSGVO steht für Datenschutz-Grundverordnung, ein fundamentales Datenschutzgesetz innerhalb Europas. Sie definiert, wie Firmen persönliche Informationen handhaben müssen. Ihr Hauptziel ist der Schutz personenbezogener Daten und die Verstärkung der Rechte für Bürger der Europäischen Union.

Welche Anforderungen stellt die DSGVO an Unternehmen?

Unternehmen sind verpflichtet, technische und organisatorische Maßnahmen zu ergreifen. Diese sollen den Datenschutz und eine sichere Datenverarbeitung gewährleisten. Zu den Anforderungen zählen die umfassende Löschung persönlicher Daten bei Zweckentfall und die Einhaltung festgelegter Löschfristen. Zudem müssen Firmen die Verarbeitungstätigkeiten akkurat dokumentieren.

Was sind die Konsequenzen bei Verstößen gegen die DSGVO?

Verstöße gegen die DSGVO können zu erheblichen Bußgeldern führen. Diese Bußgelder können bis zu 20 Millionen Euro oder 4% des weltweiten Jahresumsatzes des betroffenen Unternehmens ausmachen. Ein bekanntes Beispiel ist das 35-Millionen-Euro Bußgeld gegen H&M.

Welche sicheren Methoden und Technologien gibt es für den Datenaustausch?

Sicherer Datenaustausch kann durch Filesharing– und Cloud-Dienste erreicht werden, die verschlüsselte Übertragungen bieten. Gängige Verschlüsselungsstandards dafür sind HTTPS, FTPS, SFTP und SCP. Diese Technologien garantieren die Integrität und Vertraulichkeit der Daten während der Übertragung.

Was sind die Risiken bei unsicheren Übertragungsmethoden?

Die Nutzung unsicherer Übertragungsmethoden, wie E-Mail-Anhänge und USB-Sticks, kann erhebliche Risiken bergen. Die Gefahren umfassen das Abfangen oder die Manipulation von Daten. Solche Vorfälle können zu Datenverlusten, Datenschutzverletzungen und dem Verlust des Vertrauens der Kunden führen.

Wie sieht der aktuelle EU-US-Datenschutzrahmen aus?

Das Data Privacy Framework (DPF), der seit dem 10.07.2023 geltende EU-US-Datenschutzrahmen, garantiert, dass US-Firmen europäische Datenschutzstandards einhalten. Unternehmen wird empfohlen, ausschließlich DPF-zertifizierte US-Tools zu nutzen, um Compliance zu gewährleisten.

Welche Best Practices gibt es für den sicheren Datenaustausch?

Best Practices für sicheren Datenaustausch umfassen die Anwendung verschlüsselter Übertragungsdienste und regelmäßige Sicherheitsaudits. Unternehmen sollten auch Mitarbeiter schulen und stets die Einhaltung der DSGVO sowie anderer Datenschutzvorschriften sicherstellen. Diese Maßnahmen minimieren das Risiko von Datenlecks und fördern den Datenschutz.

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