Drohung gegen Anwalt – In diesem Blog-Beitrag werden wir uns ausführlich mit dem Thema Drohung gegen Anwalt befassen und klären, ob dies strafbar ist. Wir werden uns mit den rechtlichen Grundlagen, der Strafbarkeit, den möglichen Konsequenzen für Täter und Opfer sowie der praktischen Umsetzung im Alltag beschäftigen. Wir klären, was es für den Betroffenen bedeutet und wie man sich als Anwalt gegen solche Drohungen wehren kann.

Inhaltsverzeichnis

  1. Rechtliche Grundlagen und Strafbarkeit
  2. Beispiele für Drohungen gegen Anwälte
  3. Strafrechtliche Konsequenzen für den Täter
  4. Wie Anwälte sich wehren können
  5. FAQs: Häufig gestellte Fragen
  6. Was bedeutet eine Drohung für den betroffenen Anwalt?
  7. Abschließende Gedanken: Warum dieser Artikel wichtig ist

Rechtliche Grundlagen und Strafbarkeit

Bevor wir ins Detail gehen, sollte zunächst geklärt werden, welche rechtlichen Grundlagen für das Thema Drohung gegen Anwalt relevant sind. Eine Drohung ist eine verbale oder nonverbale Äußerung, die zum Ziel hat, beim Empfänger Angst oder Furcht hervorzurufen, indem ein Ereignis oder eine Handlung in Aussicht gestellt wird, das bzw. die für den Empfänger unangenehm oder nachteilig ist bzw. sind. Die Strafbarkeit von Drohungen findet sich insbesondere in den folgenden Tatbeständen des Strafgesetzbuches (StGB):

  • § 240 StGB (Nötigung)
  • § 241 StGB (Bedrohung)
  • § 303 StGB (Sachbeschädigung)
  • §§ 81, 83a StGB (Straftaten gegen Verfassungsorgane)

Nötigung (§ 240 StGB)

Die Nötigung setzt voraus, dass jemand eine andere Person rechtswidrig und mit Gewalt oder durch Drohung mit einem empfindlichen Übel zu einer Handlung, Duldung oder Unterlassung veranlasst. Eine Drohung gegen einen Anwalt kann beispielsweise als Nötigung anzusehen sein, wenn der Täter den Anwalt dazu zwingen will, einen bestimmten (Rechts-) Standpunkt aufzugeben, seine Tätigkeit einzustellen oder einen Mandanten fallen zu lassen.

Bedrohung (§ 241 StGB)

Die Bedrohung stellt einen eigenständigen Straftatbestand dar und erfordert, dass der Täter das Opfer mit der Begehung eines Verbrechens (z. B. Körperverletzung, Tötung) bedroht. Die Drohung muss dabei konkret auf das Opfer bezogen sein und die Aussicht auf ein künftiges Ereignis enthalten, das ernst und greifbar erscheint. Eine Drohung gegen einen Anwalt kann somit strafbar sein, wenn sie in einer solchen Form erfolgt.

Beispiele für Drohungen gegen Anwälte

Um besser zu verstehen, wie Drohungen gegen Anwälte aussehen können und wie sie rechtlich zu bewerten sind, sollen im Folgenden einige anonymisierte Beispiele aus der Praxis dargestellt werden:

Beispiel 1: Ein Anwalt vertritt im Rahmen eines Strafprozesses einen Mandanten, der wegen Diebstahls angeklagt ist. Der Angeklagte droht dem Anwalt während einer Verhandlungspause damit, ihm „eins auf die Fresse zu hauen“, falls er nicht dafür sorgt, dass das Verfahren eingestellt wird. In diesem Fall kann die Drohung eine strafbare Nötigung oder Bedrohung darstellen.

Beispiel 2: Ein Anwalt ist in einer Scheidungssache tätig. Die Gegenseite droht dem Anwalt schriftlich oder unmittelbar im Gespräch damit, sein Auto zu zerstören, falls er weiterhin für seinen Mandanten auftritt. Hier kann es sich ebenfalls um eine strafbare Bedrohung oder Nötigung handeln.

Strafrechtliche Konsequenzen für den Täter

Die strafrechtlichen Konsequenzen einer Drohung gegen einen Anwalt hängen von der konkreten Ausgestaltung der Tat und dem Vorliegen der genannten Tatbestandsmerkmale ab. Mögliche Strafen können Geldstrafen oder Freiheitsstrafen sein. Beispielsweise sieht das Strafgesetzbuch für Nötigung eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor. Für die Bedrohung kann die Strafe eine Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr oder eine Geldstrafe betragen.

Wie Anwälte sich wehren können

Wenn Anwälte von Drohungen betroffen sind, stehen ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, um sich zur Wehr zu setzen. Dazu zählen insbesondere:

  • Anzeige bei der Polizei: Anwälte sollten bei einer Drohung unverzüglich Anzeige bei der Polizei erstatten, damit die Strafverfolgungsbehörden Ermittlungen aufnehmen und gegebenenfalls strafrechtliche Maßnahmen ergreifen können.
  • Zivilrechtliche Ansprüche geltend machen: Anwälte können zudem zivilrechtliche Ansprüche wie Schadensersatz oder Schmerzensgeld gegenüber dem Täter geltend machen.
  • Präventive Maßnahmen ergreifen: Um sich vor Drohungen und möglichen Angriffen zu schützen, sollten Anwälte präventive Maßnahmen ergreifen. Dazu kann beispielsweise die Installation einer Alarmanlage und Videoüberwachung in der Kanzlei, das Führen von Notruftelefonen sowie das Erstellen eines Sicherheitskonzepts gehören.

FAQs: Häufig gestellte Fragen

  1. Ist eine Drohung per E-Mail strafbar? Ja, auch eine Drohung per E-Mail kann strafbar sein, sofern die Voraussetzungen der genannten Tatbestände wie Nötigung oder Bedrohung erfüllt sind.
  2. Wie lange dauert es, bis ein Strafverfahren wegen Drohung eingeleitet wird? Die Dauer der Ermittlungen und des Verfahrens kann unterschiedlich sein, abhängig von der Komplexität des Falles und den Kapazitäten der Strafverfolgungsbehörden.
  3. Was kann ich tun, wenn ich als Anwalt immer wieder von derselben Person bedroht werde? In solchen Fällen sollten Anwälte unverzüglich alle Vorfälle dokumentieren und mehrfach Anzeige bei der Polizei erstatten. Darüber hinaus empfiehlt es sich, präventive Sicherheitsmaßnahmen zu treffen und gegebenenfalls eine einstweilige Verfügung gegen den Täter zu erwirken.

Was bedeutet eine Drohung für den betroffenen Anwalt?

Drohungen können erhebliche Auswirkungen auf den betroffenen Anwalt haben. Neben möglichen angstmachenden Faktoren, die das subjektive Sicherheitsgefühl beeinträchtigen, kann die Drohung unter Umständen auch den Ruf und die berufliche Tätigkeit des Anwalts beeinflussen. Daher ist es wichtig, dass Anwälte Drohungen ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen und sich zur Wehr zu setzen.

Abschließende Gedanken: Warum dieser Artikel wichtig ist

In diesem Blog-Beitrag haben wir uns ausführlich mit dem Thema Drohung gegen Anwalt auseinandergesetzt und aufgezeigt, dass Drohungen in vielen Fällen strafbar sein können. Zudem haben wir praktische Tipps gegeben, wie Anwälte mit solchen Situationen umgehen und sich wehren können.

Diese Informationen können für betroffene Anwälte wichtig sein, um zu verstehen, welche rechtlichen Möglichkeiten ihnen zur Verfügung stehen und wie sie sich am besten schützen können. Auch für Täter ist es bedeutsam zu wissen, dass ihre Handlungen strafrechtliche Konsequenzen haben können und sie sich damit selbst in eine rechtlich schwierige Position bringen.

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