Erbregelung

Rund 66% der Deutschen verzichten auf die Abfassung eines Testaments oder Erbvertrags. Dies führt dazu, dass die gesetzliche Erbfolge in etwa zwei Dritteln aller Todesfälle greift, um den Erblasser zu ermitteln. Die Komplexität des Prozesses sowie die Bedeutung einer individuell abgestimmten Nachlassplanung bleiben vielen unklar.

Die gesetzliche Erbfolgeregelung definiert nicht nur, wer das Vermögen einer verstorbenen Person erhält. Sie führt auch zu diversen rechtlichen Nuancen, die beachtet werden müssen. Haupterben sind laut Gesetz Kinder und Ehegatten, wenn kein Testament oder Erbvertrag vorliegt.

Obwohl die Erstellung eines Testaments als aufwendig gilt, ist sie ausschlaggebend für eine Wunschgemäße Vermögensverteilung. Unsere Anwaltskanzlei Herfurtner bietet bundesweit Rechtsberatung. Wir entwickeln maßgeschneiderte Lösungen für Ihre Nachlassplanung unter Berücksichtigung rechtlicher Aspekte.

Zentrale Erkenntnisse

  • Im Falle eines Todes ohne Testament tritt die gesetzliche Erbfolge ein.
  • Pflichtteilsansprüche können von nahen Verwandten geltend gemacht werden.
  • Freibeträge für die Erbschaftssteuer variieren je nach Verwandtschaftsgrad.
  • Ein Erbschein ist erforderlich, um bestimmte Vermögenswerte zu übertragen.
  • Die rechtzeitige Planung der digitalen Nachlassregelung ist entscheidend.
  • Besondere Regelungen gelten für Schulden, um das persönliche Vermögen zu schützen.

Die folgenden Abschnitte widmen sich detailliert den Grundlagen des Erbrechts, darunter die gesetzliche Erbfolge und Pflichtteilsansprüche. Wir erläutern, wie eine umsichtige Nachlassplanung Ihnen und Ihren Liebsten zugutekommen kann.

Grundbegriffe des Erbrechts

Im Feld des Erbrechts existieren multiple essentielle Termini, deren Verständnis für adäquate Rechtsberatung unausweichlich ist. Die Kanzlei Herfurtner, spezialisiert auf bundesweite juristische Beratung, vermittelt profundes Wissen bezüglich der elementaren Konzepte des Erbrechts.

Erblasser und Erbfall

Als Erblasser wird eine natürliche Entität bezeichnet, deren Ableben einen Erbfall nach sich zieht. Diese Konstellation initiiert die Übereignung des Erblasservermögens an den oder die Erben. Gemäß § 1922 Abs. 1 BGB impliziert das deutsche Erbrecht eine Gesamtrechtsnachfolge, durch die das Vermögen des Verstorbenen en bloc transferiert wird.

Erbe und Erbfähigkeit

Die Benefiziare dieser Übertragung, die Erben, differenzieren sich in Alleinerben sowie Miterben. Erbfähigkeit präsupponiert das Überleben des Erblassers durch eine physische oder juristische Persönlichkeit. Unter speziellen Bedingungen, festgelegt durch das Verschollenheitsgesetz, können Individuen, von denen jede Spur fehlt, posthum für verstorben erklärt werden.

Erbschaft bzw. Nachlass

Erbschaft oder Nachlass repräsentieren das komplette Vermögen einer verstorbenen Person, inklusive aller positiven sowie negativen Werte. Hierzu zählt alles Eigentum sowie sämtliche Verbindlichkeiten, welche auf die Erben übergehen. Darüber hinaus sind Erben gemäß § 1940 BGB zur Begleichung von Schulden dekretiert. Im Kontext des Verkaufs von Erbteilen ist eine notarielle Authentifizierung essenziell, wobei für die Verbindlichkeiten aus dem Nachlass sowohl Verkäufer als auch Käufer haften.

Unser erfahrenes Team bietet Unterstützung, sämtliche Facetten des Erbrechts zu durchdringen und fungiert als Ihr erstrangiger Ansprechpartner.

Gesetzliche Erbfolge

Ohne testamentarische Verfügungen oder bei ungültigen Testamenten greift die gesetzliche Erbfolge. Diese basiert auf den im Bürgerlichen Gesetzbuch verankerten Regeln zur Vermögensverteilung nach dem Ableben einer Person.

Erben erster Ordnung

Die Erben erster Ordnung, sprich direkte Nachfahren des Verstorbenen, teilen den Nachlass zu gleichen Teilen unter sich auf. Hierzu zählen Kinder, Enkel und Urenkel. Ein erster Ordnung Erbe, der predeceased, passt seinen Anteil an ending Nachkommen weiter. Diese gesetzliche Stipulation gewährleistet, dass primär direkte Abkömmlinge des Erblassers priorisiert werden.

Gesetzliche Erbfolge

Erben zweiter und dritter Ordnung

Zur zweiten Ordnung gehören die Eltern des Verstorbenen und deren Abkömmlinge, einschließlich Geschwister sowie Nichten und Neffen. Diese treten die Erbfolge an, sofern keine Erben der ersten Ordnung vorliegen.
Dritte Ordnung Erben umfassen Großeltern des Erblassers und weiterführende Nachkommen, darunter Onkels, Tanten, Cousins und Cousinen. Deren Erbanspruch aktiviert sich ausschließlich bei Fehlen vorausgehender Erbenordnungen.

Ehegattenerbrecht

Das Ehegattenerbrecht definiert den Anspruch des hinterbliebenen Ehepartners am Nachlass. Neben den Verwandten des Erblassers beteiligt, variiert dessen Anteil je nach Güterstand und Anzahl vorhandener Erben. In der Mehrheit der Fälle erhält dieser die Hälfte des Erbes sowie einen Voraus, der Haushaltsgegenstände und unter Umständen genutzte Luxusgüter enthält.

In unserer Anwaltskanzlei Herfurtner bieten wir weitreichende Rechtsberatung auf Bundesebene. Unser Ziel ist es, Sie umfassend über Ihre Rechte und Pflichten im Kontext des Erbrechts aufzuklären.

Testament und Erbvertrag

Das Testament und der Erbvertrag sind essenziell für die individuelle Nachlassplanung. Sie regeln, wer das Vermögen erhält. Die Entscheidung zwischen diesen Instrumenten basiert auf persönlichen und situativen Faktoren.

Testamentsgestaltung

Die Testamentsgestaltung bietet Flexibilität für die Nachlassregelung. Sie ist ab dem 16. Lebensjahr möglich, erfordert lediglich handschriftliche Abfassung und Unterschrift. Bei komplexen Vermögensverhältnissen empfehlen Experten nachdrücklich notarielle Intervention, um Unklarheiten präventiv auszuschließen.

Ein gemeinschaftliches Testament ist ausschließlich für Ehepartner oder eingetragene Lebenspartner zulässig, ermöglicht die Bündelung letztwilliger Verfügungen in einem Dokument. Beachtenswert: Die Gültigkeit eines gemeinschaftlichen Testaments erlischt bei Scheidung unter bestimmten Bedingungen.

Weiterführende Details zu Testamentsmodalitäten und entsprechenden rechtlichen Prämissen finden sich auf Notar.de.

Besonderheiten eines Erbvertrags

Der Erbvertrag festigt die Verbindlichkeit erbrechtlicher Vereinbarungen notariell und setzt die physische Präsenz beider Parteien voraus. Er öffnet Unverheirateten den Weg zu gemeinsamen Nachlassregelungen.

Zur Änderung eines Erbvertrags ist die Zustimmung aller Vertragsparteien unabdingbar, was die Langzeitstabilität sicherstellt. Eine Option auf spätere einseitige Modifikationen existiert, sorgt für notwendige Flexibilität.

Der Erbvertrag ermöglicht individuelle Verfügungen hinsichtlich Erbschaft, Vermächtnissen und Testamentsvollstreckungen, maßgeschneidert nach Vertragsgestaltung. Die Bestellung eines Testamentsvollstreckers wird insbesondere bei umfangreichem Vermögen oder rechtlich ungeübten Erben empfohlen.

Detaillierte Informationen hinsichtlich der Pros und Kontras eines Erbvertrags und der gesetzlichen Rahmenbedingungen finden sich auf der Justizseite Nordrhein-Westfalens.

Die Kanzlei Herfurtner bietet umfassende Rechtsberatung durch erfahrene Anwälte an. Sie spezialisiert sich auf die Erstellung von Testamenten und Erbverträgen, individuell angepasst an die Wünsche und Bedürfnisse ihrer Mandanten.

Pflichtteilsansprüche

Im Kern des deutschen Erbrechts verankert, gewährleisten die Pflichtteilsansprüche, dass nahe Angehörige eines Erblassers trotz testamentarischer Nichtberücksichtigung oder Enterbung nicht mittellos bleiben. Folglich leisten diese Ansprüche einen wesentlichen Beitrag zur Realisierung von Gerechtigkeit sowie zur sozialen Sicherheit der Berechtigten.

Pflichtteilsanspruch

Wer hat einen Pflichtteilsanspruch

Insbesondere nahestehenden Familienmitgliedern eines Verstorbenen obliegt hinsichtlich des Nachlasses ein gesetzlicher Anspruch. Explizit eingedenk diverser familiärer Konstellationen, umfasst dieser Anspruch:

  • Kinder, manifestiert durch leibliche, nichteheliche, und adoptierte Nachkommen gemäß § 2303 BGB.
  • Ehegatten, sofern die eheliche Verbindung zum Zeitpunkt des Erbfalls fortbestand.
  • Eltern, in Ermangelung von Nachkommen.
  • Enkel und Urenkel, unter Voraussetzung des Ausschlusses von der Erbschaft und Nichtvorhandensein der eigenen Eltern.

Geschwister sowie Großeltern des Erblassers sind von Pflichtteilansprüchen explizit ausgenommen. Diese rechtliche Festlegung gewährleistet eine gerechte Verteilung des Nachlasses innerhalb des engsten familiären Kreises.

Berechnung des Pflichtteils

Die Ermittlung des Pflichtanteils erfolgt durch streng geregelte Verfahren, fundiert auf der Basis der gesetzlichen Erbquote gemäß § 2310 BGB. Nachfolgend sind die bedeutsamsten Aspekte dieser Berechnung aufgeführt:

  1. Das Pflichtteilsrecht bemisst sich regulariter an der Hälfte des durch die §§ 1924 bis 1936 BGB bestimmten gesetzlichen Erbrechts.
  2. Für eine adäquate Bewertung, werden bei der Kalkulation der Verkehrswert von Immobilien und Unternehmen case-sensitiv angesetzt.
  3. Aufwendungen, beispielsweise durch Bestattungskosten, mindern den Wert des Erbes.
  4. Die Durchsetzung von Pflichtteilansprüchen erfordert ihre Geltendmachung binnen einer Frist von drei Jahren.

Der Bundesgerichtshof (BGH) hob hervor, dass der Pflichtteil fundiert in einem liquiditätsorientierten Forderungsanspruch besteht, der nicht durch Sachwerte erfüllt werden kann. Dies bedeutet, dass bei mehreren Erben eine gemeinschaftliche Haftung für die Auszahlung eintritt. Daraus ergibt sich, dass jeder Miterbe für die Begleichung der gesamten Forderungssumme haftbar ist.

Die Anwaltskanzlei Herfurtner empfiehlt vor allem die Inanspruchnahme umfassender Beratung bezüglich dieses sensiblen Themas im Vorfeld. In Erwägung einer exakten Pflichtteilsberechnung sowie der proaktiven Anspruchstellung, lassen sich zukünftige Streitigkeiten und Rechtsunsicherheiten effektiv umgehen. Unsere qualifizierten Fachanwälte bieten bundesweit professionelle Unterstützung und vertiefte Expertise in sämtlichen Fragen des Erbrechts.

Steuerliche Aspekte im Erbrecht

Die Nachlassplanung verkompliziert sich durch die steuerlichen Implikationen des Erbrechts. Eine signifikante Steuerbelastung, manifiziert durch die Erbschaftsteuer, kann für die Erbenden ins Gewicht fallen. Die Determinanten der Steuerlast umfassen den Gesamtwert des Nachlasses sowie die kinetische Distanz der Erbenden zum Verstorbenen.

Erbschaftsteuer

Die rechtlichen Normen, spezifiziert in § 45 Abs. 1 AO, übertragen Verpflichtungen aus dem steuerlichen Schuldverhältnis posthum auf die Erben. Mit dem Ableben des Erblassers kristallisiert sich somit die Erbschaftsteuerschuld heraus. Die Gesamtheit des hinterlassenen Vermögens wechselt juridisch in den Besitz der Erbengemeinschaft über. Gemäß § 45 Abs. 2 AO fallen daher eingegangene fiskalische Schulden des Verstorbenen in den Verantwortungsbereich der Erben. Eine strategische Finanzplanung zur Minimierung der fiskalischen Last wird deswegen empfohlen.

Eine Vertiefung finden Interessierte in einschlägigen Gerichtsentscheidungen, exemplarisch das Urteil des FG Düsseldorf vom 20.02.2008 4 K 4781/06 Erb oder der Beschluss des BFH vom 27.09.2017 II R 15/15, die spezifische steuerrechtliche Dimensionen im Erbschaftskontext beleuchten.

Die Erbschaftsteuertarife nach § 19 ErbStG gestalten sich wie folgt:

  • Bis 75.000 Euro: Steuerklasse I: 7%, Steuerklasse II: 15%, Steuerklasse III: 30%
  • Bis 300.000 Euro: Steuerklasse I: 11%, Steuerklasse II: 20%, Steuerklasse III: 30%
  • Bis 600.000 Euro: Steuerklasse I: 15%, Steuerklasse II: 25%, Steuerklasse III: 30%
  • Bis 6 Mio Euro: Steuerklasse I: 19%, Steuerklasse II: 30%, Steuerklasse III: 30%
  • Bis 13 Mio Euro: Steuerklasse I: 23%, Steuerklasse II: 35%, Steuerklasse III: 50%
  • Bis 26 Mio Euro: Steuerklasse I: 27%, Steuerklasse II: 40%, Steuerklasse III: 50%
  • Über 26 Mio Euro: Steuerklasse I: 30%, Steuerklasse II: 43%, Steuerklasse III: 50%

Persönliche Freibeträge

Die Reduktion der Steuerbelastung kann durch Nutzung individueller Freibeträge optimiert werden, die sich am Beziehungsgeflecht zum Erblasser orientieren:

  • Ehegatte: 500.000 Euro
  • Kinder, Stiefkinder, Kinder verstorbener Kinder: 400.000 Euro
  • Enkelkinder: 200.000 Euro
  • Eltern: 100.000 Euro
  • Geschwister, Neffen/Nichten: 20.000 Euro
  • Schwiegerkinder: 20.000 Euro
  • Lebensgefährten: 20.000 Euro
  • Sonstige: 20.000 Euro

Zusätzlich existieren Versorgungsfreibeträge, zum Beispiel für Ehepartner und eingetragene Lebenspartnerschaften, die einen Umfang von 256.000 Euro aufweisen.

Eine professionelle Steuerplanung ermöglicht eine Optimierung der Erbschaftsteuerlast. Unsere Kanzlei Herfurtner bietet Ihnen hierfür bundesweit hochqualifizierte Beratungsleistungen.

Erbregelung

Die Notwendigkeit einer präzisen Erbregelung ist unumstritten essenziell. Nur durch akribische, auf den Einzelfall abgestimmte Planung, lassen sich Konflikte verhindern und die pauschale gesetzliche Erbfolge umgehen. In den vergangenen Dekaden hat sich das Volumen der in Deutschland vererbten Vermögenswerte beachtlich auf 50,2 Milliarden Euro im Jahr 2020 erhöht, was die Wichtigkeit proprietärer Erbregelungen unterstreicht, so die Erhebungen des Statistischen Bundesamtes.

Warum eine eigene Erbregelung wichtig ist

Die Option, das eigene Erbe gemäß individueller Präferenzen zu strukturieren, gewährt eine eigene Erbregelung. Anders als die starren gesetzlichen Vorgaben, ermöglicht eigenständige Gestaltung eine präzise Berücksichtigung persönlicher und familiärer Konstellationen. Sie ist insbesondere von Vorteil, um Familienkonflikte zu vermeiden und Vermögenswerte nach genauen Vorstellungen zu verteilen. Dies verdeutlicht den fundamentalen Nutzen einer maßgeschneiderten Regelung.

Unterschiede zwischen gesetzlicher und privater Erbregelung

Die Divergenzen zwischen einer gesetzlichen und einer privaten Erbregelung sind erheblich. Insbesondere das Ehegattenerbrecht modifiziert die Rechte der Verwandten bedeutend, indem es dem überlebenden Gatten einen festgelegten Erbanteil zusichert. Dieser beläuft sich üblicherweise auf ein Viertel oder in Abwesenheit eines Ehevertrages die Hälfte des Nachlasses bei bestehender Zugewinngemeinschaft.

Eine private Erbregelung hingegen präsentiert sich wesentlich flexibler: Ehepartnern und eingetragenen Lebenspartnern steht es frei, bis zu 500.000 Euro steuerbefreit zu erben, während für Kinder und Enkelkinder ein Freibetrag bis zu 400.000 Euro gilt. Die Vorteile einer eigenständig konzipierten Regelung evidentieren entsprechende finanzielle wie steuerliche Vorteile.

Markante Differenzen charakterisieren die zwei Ansätze mit signifikanten Auswirkungen auf die Erbengemeinschaft und die Verteilung des Erbes. Experten, insbesondere versierte Rechtsanwälte, tendieren dazu, eine individuelle Konsultation und Vorbereitung zu empfehlen. Ziel ist es, persönliche Intentionen und familiäre Umstände optimal zu berücksichtigen und mögliche Konflikte zu vermeiden.

Erbengemeinschaft und Verteilung des Nachlasses

In Deutschland entsteht eine Erbengemeinschaft oft durch gesetzliche Erbfolge, falls kein Testament existiert. Mehrere gleich nahe Verwandte oder der Ehegatte samt Kindern werden zu Miterben. Dies geschieht, um den Nachlass des Erblassers aufzuteilen.

Der Nachlass wird als gemeinschaftliches Vermögen aller Erben angesehen. Eine Erbengemeinschaft besitzt keine Rechtspersönlichkeit und ist temporär. Die Verbindlichkeiten des Verstorbenen sind von den Erben kollektiv zu tragen.

Rechte und Pflichten der Erbengemeinschaft

Jedes Mitglied der Erbengemeinschaft trägt sowohl Rechte als auch Pflichten. Die Definition der Erbquoten für jede Partei ist essentiell. Die Beantragung eines Erbscheins wird empfohlen, um die Erbenstellung formal zu beweisen. Mehrheitsentscheidungen regulieren die Verwaltung des Erbes, während essenzielle Beschlüsse, wie etwa Nachlassverkäufe, einstimmig erfolgen müssen.

Ein Erbe kann durch Abschichtung, einvernehmlich die Gemeinschaft verlassen. Dennoch verharren zahlreiche Erbengemeinschaften oft jahrelang in ihrer Zusammensetzung, obgleich eine Auflösung gefordert werden kann.

Erbauseinandersetzung

Die Erbauseinandersetzung gilt als eines der herausforderndsten Gebiete des Erbrechts. Es existieren vier Modalitäten, eine Erbengemeinschaft zu verlassen: Auseinandersetzungsvertrag, gesetzliche Regulationen, Abschichtung und Verkauf von Erbteilen. Auseinandersetzungsverträge und gesetzliche Regelungen zielen auf eine Auflösung, während Abschichtung und Erbteilverkauf die Gemeinschaft fortbestehen lassen können.

Für eine rechtsgültige Erbauseinandersetzung ist die Begleichung aller Nachlassverbindlichkeiten obligatorisch, und der Nachlass muss wertkonserviert verteilt werden. Oftmals ist der Verkauf von Nachlassgütern notwendig, um Streitigkeiten zu schlichten oder die Auseinandersetzung zwangsweise durchzusetzen, beispielsweise mittels Teilungsversteigerungen. Gesetzlich steht es jedem Erben zu, jederzeit eine Auseinandersetzung der Gemeinschaft einzufordern.

Enterbung: Möglichkeiten und rechtliche Grenzen

Die Enterbung stellt innerhalb des Bürgerlichen Gesetzbuches (BGB) eine facettenreiche Materie dar. Nach § 1938 BGB steht es einer Person frei, gesetzliche Nachfolger, darunter Verwandte, eheliche oder eingetragene Lebenspartner, vom Erbanspruch auszunehmen. Die rechtlichen Schranken einer solchen Entscheidung dürfen nicht außer Acht gelassen werden.

Gründe für eine Enterbung

Die gesetzlichen Normen formulieren präzise die Grundlagen einer Enterbung. Dies umfasst den in § 2333 BGB adressierten Pflichtteilentzug, der enge Ausnahmekriterien vorsieht. Darunter fallen gravierende kriminelle Handlungen gegen den Erblasser oder nahestehende Personen, inklusive Versuch zum Mord. Ferner ist eine notariell bestätigte Verzichtserklärung auf den Pflichtteil zulässig. Schenkungen, die zu Lebzeiten vollzogen werden, können gemäß § 2325 BGB den Pflichtteil vermindern.

Rechtliche Konsequenzen

Individuen, denen das Erbe entzogen wurde, stehen schuldrechtliche Mittel zur Verfügung, die Pflichtteilslast in monetärer Form einzufordern. Dies mündet füngelegentlich in Gerichtsverfahren, bedingt durch die vereinzelte Zahlungsunfähigkeit oder -unwilligkeit der Erbenden. Der Pflichtteilsanspruch beläuft sich per definitionem auf die Hälfte des gesetzlich festgeschriebenen Erbanteils. Eine Forderung ist binnen eines Trienniums zu erheben; eine Missachtung dieser Frist führt zur Verfallserklärung des Anspruchs. Des Weiteren ist eine Contestation der Enterbung legitim, sei es durch die Infragestellung der Testamentsvalidität oder durch den Irrglauben des Erblassers bezüglich des Testamentsinhalts.

Bei schwerwiegenden Delikten gegenüber Familienmitgliedern ist eine Pflichtteilsentziehung statthaft. Die frühzeitige Konsultation mit einem Rechtsbeistand, speziell mit den versierten Anwälten der Kanzlei Herfurtner, kann bei der Dealisierung der Pflichtteilszahlung eine tragende Rolle spielen, gerichtliche Konflikte sind dadurch präventierbar. Eine vorausschauende rechtliche Beratung wird daher dringend empfohlen.

FAQ

Was ist eine Erbregelung und warum ist sie wichtig?

Eine Erbregelung definiert verbindlich, wie der Nachlass einer Person post mortem verteilt wird, entweder durch gesetzliche oder individuelle Vorkehrungen. Sie gewährleistet die Umsetzung des letzten Willens des Erblassers. Besonders relevant wird dies, wenn die gesetzliche Erbfolge den individuellen Wünschen nicht entspricht. Dies ist oft der Fall bei komplexen Vermögenskonstellationen.

Was versteht man unter der gesetzlichen Erbfolge?

Unter gesetzlicher Erbfolge versteht man die gesetzlich festgelegte Verteilung eines Nachlasses auf die Nachkommen und deren Abkömmlinge, wobei diese bevorzugt werden. Neben diesen spielen Ehegatten eine wesentliche Rolle, deren Anteil je nach bestehender Erbordnung variiert.

Wer ist ein Erblasser?

Der Erblasser, eine natürliche Person, löst durch seinen Tod den Erbfall aus. Er hinterlässt ein Vermächtnis, das gemäß seinem letzten Willen, festgehalten in einem Testament oder einem Erbvertrag, verteilt wird.Q: Was ist der Unterschied zwischen Testament und Erbvertrag?Das Testament, eine einseitige Willenserklärung, wird vom Erblasser angefertigt, um die Erbfolge zu ordnen. Eine eigenhändige Unterschrift ist dabei essenziell. Der Erbvertrag, indes, ist ein beidseitiges Rechtsgeschäft, das unveränderliche Vereinbarungen bezüglich des Erbes festhält.

Q: Wer hat einen Pflichtteilsanspruch?

Pflichtteilsansprüche sind verankert für nahe Verwandte, insbesondere den hinterbliebenen Gatten und die Nachkommen. Sie beruhen auf der gesetzlich determinierten Quote, die in Geldwert gegenüber den Erben eingefordert wird.

Q: Wie berechnet sich der Pflichtteil?

Der Pflichtteil basiert auf der Hälfte des gesetzlichen Erbanspruchs. Seine Ermittlung erfolgt durch die Bewertung des Gesamtnachlasses, resultierend in einem finanziellen Anspruch der Berechtigten gegenüber den Erben.

Q: Welche steuerlichen Aspekte sind im Erbrecht zu beachten?

Die Erbschaftsteuer stellt eine relevante fiskalische Belastung dar. Sie bemisst sich nach dem Gesamtwert des Vermögens sowie dem Grad der Verwandtschaft zum Erblasser. Zudem beeinflussen persönliche Freibeträge die Höhe der Steuerlast signifikant.

Q: Was ist eine Erbengemeinschaft?

Entsteht, wenn mehrere Erben gemeinschaftlich den Nachlass verwalten. Diese Konstellation birgt sowohl Rechte als auch Pflichten und macht eine einheitliche Entscheidungsfindung bezüglich der Nachlassverteilung zwingend erforderlich.

Q: Was versteht man unter Erbauseinandersetzung?

Die Erbauseinandersetzung referenziert den Prozess der gerechten Aufteilung des Erbes. Hierbei kann es zur Einigung kommen oder die Vermögenswerte müssen verkauft bzw. aufgeteilt werden.

Q: Welche Gründe können zu einer Enterbung führen?

Eine Enterbung kann diverse Ursachen haben, etwa gravierende persönliche Konflikte oder einen eklatanten Verstoß gegen die Wertvorstellungen des Erblassers. Dennoch muss eine Enterbung stets auf substantiierten und rechtlich haltbaren Beweggründen basieren.

Q: Welche rechtlichen Konsequenzen hat eine Enterbung?

Durch eine Enterbung wird der Betroffene von der gesetzlichen Erbschaft ausgeschlossen. Gleichwohl bleibt unter Umständen ein Anspruch auf den Pflichtteil erhalten, besonders bei nahen Verwandten.

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