Fake-Wohnungen - Betrugsmasche mit gefälschten Inseraten

Fake-Wohnungen: Eine schicke Wohnung in einer begehrten Gegend zu einem günstigen und bezahlbaren Preis zu entdecken, kann ein Glücksfall sein. In vielen Fällen jedoch handelt es sich dabei um einen Betrugsversuch. Seien Sie vorsichtig, denn Betrüger nutzen gefälschte Wohnungsanzeigen, um an Ihre Daten und Ihr Geld zu kommen.

Bezahlbare und frisch renovierte Wohnungen in einer Toplage, dienen lediglich als Lockmittel für verzweifelte Mieter. Gerade in Großstädten, in denen es an Wohnraum mangelt. Die Betrüger möchten mit ihren betrügerischen Immobilien-Anzeigen an Ihr Geld, Ihre E-Mail-Adressen oder Passwörter kommen.

Das Problem mit Fake-Wohnungen ist weit verbreitet. Aber wenn Sie gut aufpassen, können Sie die Betrüger oft rechtzeitig enttarnen und sich selbst vor dieser Betrugsmethode schützen.

Hier erfahren Sie von unseren Rechtsanwälten, wie Sie gefakte Anzeigen von seriösen unterscheiden können.

Betrug mit Fake-Wohnungen

Überall dort, wo für Immobilien geworben wird, können bedauerlicherweise auch gefälschte Wohnungsanzeigen zu finden sein.

Betroffen sind seriöse, bekannte und vielfach genutzte Portale wie:

  • Immobilienscout24
  • Immowelt
  • Immonet
  • WG-gesucht,

aber auch das Kleinanzeigenportal eBay.

Die Methoden der Betrüger

Die Täter verbergen ihre Betrugsabsichten meist unter einem Anschein von Seriosität. Die typischsten Betrugsmethoden mit Wohnungen und Immobilien sind die folgenden.

Vorauszahlungsbetrug mit Vorkaution

In manchen Fällen erhalten Sie ein direktes Mietangebot für eine Immobilie, ohne diese jemals gesehen zu haben. Erst wenn Sie formell einen Mietvertrag unterschrieben haben, wird normalerweise eine Kaution verlangt. Wenn der angebliche Eigentümer eine Kaution im Voraus verlangt, sollten Sie besser die Finger von der Wohnung lassen.

Ein typisches Szenario ist, dass der angebliche Eigentümer die potenziellen Mieter kontaktiert, um ihnen mitzuteilen, dass er verreist ist und nicht an der Wohnungsbesichtigung teilnehmen kann.

Die Schlüssel zur Wohnung will er angeblich postalisch zusenden – jedoch nur, wenn Sie im Voraus die Kaution zahlen. Sobald Sie die Zahlung getätigt haben, ist der vermeintliche Vermieter untergetaucht und Sie stehen ohne Wohnung dar.

Betrug mit Wohnungskaution

Bei dieser Masche vermietet der Betrüger die Wohnung einer anderen Person und gibt sie als seine eigene aus. Er erstellt ein Website-Layout, schaltet eine Anzeige und macht Fotos, während er darauf wartet, dass die Mieter in seine Falle tappen. Diejenigen, die schnell reagieren, erhalten einen Besichtigungstermin.

Jetzt wird die Überweisung der Kaution gefordert. Doch kaum ist das Geld überwiesen, verschwindet der angebliche Vermieter. In deutschen Großstädten wie bspw. München war der Kautionsbetrug eine Zeit lang recht verbreitet.

Besichtigungstermin in Rechnung gestellt?

Mietinteressenten freuen sich auf jede Besichtigung einer Immobilie, vor allem in Gegenden mit starkem Wohnungsmangel. Einige Immobilienbetrüger, die Fake-Wohnungen anbieten, machen sich diese Situation zunutze und verlangen Geld, nur um auf die Besichtigungsliste für eine Scheinimmobilie gesetzt zu werden.

Gebühr für Nachnahme

Es ist keine gute Idee, Geld zu überweisen, bevor Sie die Wohnung besichtigt haben. Selbst wenn der Eigentümer Ihnen zuerst den Schlüssel schickt. Wenn der Schlüssel per Nachnahme versandt wird, müssen Sie zumindest die Nachnahmegebühren übernehmen.

Außerdem gibt es keine Garantie dafür, dass der Schlüssel überhaupt zum Türschloss passt – vorausgesetzt, die inserierte Wohnung existiert überhaupt.

Vermieter verlangt Ausweiskopie?

Manche Betrüger verlangen eine Kopie Ihres Personalausweises, die Sie ihnen als Anhang per E-Mail schicken sollen. Das sollten Sie nicht tun, denn Ausweise können von Betrügern benutzt werden, um Ihre Identität zu stehlen und illegale Einkäufe zu tätigen. Auch Konten können in Ihrem Namen eröffnet und zum Beispiel für Geldwäsche missbräuchlich benutzt werden.

Fake-Wohnungen: Zahlung für Listenplatz?

Hier geben sich die Betrüger als Immobilienmakler aus und verlangen Geld von potenziellen Mietern im Austausch für Listen mit attraktiven Wohnungsangeboten. Das Raffinierte daran ist, dass die Betrüger häufig die Immobilienangebote seriöser Immobilienmakler für die Listen stehlen. Diese Makler sind sich des Missbrauchs nicht bewusst.

E-Mails mit Phishing-Link

Zunehmend versenden Betrüger auch Phishing-E-Mails unter dem Deckmantel von Immobilienportalen, um an die persönlichen Daten der Portalnutzer zu gelangen. In der Regel werden Sie in den E-Mails aufgefordert, auf einen Link oder einen Anhang zu klicken, um sich mit Ihren Anmeldedaten bei dem Immobilienportal anzumelden.

Wenn Sie sich jedoch über den Link anmelden, werden Sie auf eine falsche Anmeldeseite weitergeleitet, auf der die Betrüger Ihre Anmeldedaten stehlen können. Malware kann auch in angehängten Dateien zu finden sein.

10 Indikatoren um Fake-Wohnungen zu erkennen

Auf Immobilienportalen kann es oft schwierig sein, zwischen echten und falschen Wohnungsangeboten zu unterscheiden. Schließlich handelt es sich um ein professionelles Umfeld. Aber es gibt Anzeichen, bei denen Sie vorsichtig sein sollten.

Extrem niedriger Mietpreis

Ungewöhnlich niedrige Kauf- und Mietpreise sind ein Anzeichen für gefälschte Immobilienanzeigen. Der örtliche Mietspiegel der Städte, der Auskunft über die Erschwinglichkeit von Mieten gibt, ist online verfügbar. Mit Hilfe dieser Richtwerte können Sie die Miete abschätzen, vor allem, wenn Sie sich in der Gegend nicht auskennen.

Glamour und Luxus auf engem Raum

Ungewöhnliche Ausstattungen deuten auf Fake-Wohnungen hin. Die Wohnung beispielsweise ist kaum 50 Quadratmeter groß, verfügt aber über zehn verschiedene Bodenbeläge, einen Portier, eine Alarmanlage und eine komplette Klimaanlage. Dies ist ein Indiz dafür, dass die Betrüger einfach Textabschnitte aus verschiedenen Inseraten zusammenkopiert haben.

Bilder – wie aus dem Möbelprospekt

Sie sollten vorsichtig sein, wenn die Fotos der Wohnung den Anschein erwecken, als stammten sie von einem Hotel oder einem Möbelhaus und hätten nichts mit dem Viertel zu tun, in dem sie sich befindet.

Ein weiteres Anzeichen für eine gefälschte Wohnungsanzeige sind verpixelte Fotos oder das Vorhandensein mehrerer Wohnungen mit denselben Fotos. Manchmal stammen die Bilder auch nur aus dem Planungsstadium der Wohnung oder des Bauprojekts.

Prüfen Sie die Inserate und schauen Sie sich diese genauer an. Es kann sein, dass das gleiche Bild auch in anderen Anzeigen des Anbieters auftaucht. In diesem Fall sollten Sie vorsichtig sein, denn auch hochwertige Bilder von Häusern oder Wohnungen können heute problemlos online gekauft werden.

Vermieter spricht nur Englisch oder sitzt im Ausland

Fake-Wohnungen: Sätze in schlechtem Deutsch oder eine Anhäufung von grammatikalischen und typografischen Fehlern können Anzeichen für Betrugsobjekte sein. Da sie häufig vom Ausland aus operieren, setzen Betrüger oft Übersetzungssoftware ein.

Obwohl sich diese in den letzten Jahren stetig verbessert haben, können schlechte Sprache und Rechtschreibung immer noch aufmerksame Leser verunsichern. Anfragen in englischer Sprache sind ein weiteres Indiz dafür, dass die Immobilienanzeige gefälscht ist.

Viele Betrüger arbeiten von anderen Ländern aus. Daher kann eine gefälschte Werbung durch eine miserable deutsche Anzeige angezeigt werden. Auch wenn der Anbieter nur auf Englisch zu erreichen ist oder Geldüberweisungen auf ausländische Konten verlangt werden, ist Vorsicht geboten.

Seien Sie beim Geldversand ins Ausland besonders vorsichtig! Prüfen Sie vor jeder Überweisung die Kontonummer (IBAN) des Empfängers: Mit welchem Ländercode beginnt sie? Zum Beispiel steht „DE“ für ein deutsches Konto und „AT“ für Österreich.

Umgekehrt sollten Sie kein Geld überweisen, wenn ein Ländercode auftaucht, den Sie nicht erwartet haben.

Vergleichen Sie die Lage mit dem Zustand der Immobilie

Wenn die Adresse der Immobilie angegeben ist, können Sie sie mit Google Maps oder Earth überprüfen. Es ist unwahrscheinlich, dass man ein großes Haus mit gigantischem Gartengrundstück, Parkplatz und Garage mitten in einer Fußgängerzone findet.

Begrenzte Möglichkeiten der Kontaktaufnahme

Wer gewerblich eine Wohnung oder ein Haus auf den gängigen Immobilien-Websites inseriert, muss in der Regel auch Kontaktinformationen angeben. Bei privaten Angeboten oder Websites wie wg-gesucht.de oder einem Kleinanzeigenportal ist das nicht der Fall.

Erkundigen Sie sich, wie lange jemand bereits Mitglied der Website ist, und lesen Sie, falls vorhanden, Bewertungen. Wenn das Profil erst seit kurzer Zeit aktiv ist und es nur wenige oder gar keine Bewertungen gibt, sollten Sie die Finger davon lassen.

Es kann sich um eine gefälschte Wohnungsanzeige handeln, wenn die Person, die die Immobilie verkauft, im Ausland wohnt und keine Vertretung vor Ort hat.

Im Übrigen: Bevor Sie persönliche Informationen oder sensible Daten über sich selbst eingeben, sollten Sie auch „offizielle“ Firmen und Anbieter schnell überprüfen. Manche Betrüger sind geschickt genug, um ein Profil zu erstellen, das authentisch erscheint.

Verdächtige Nachrichten und Mails

Öffnen Sie niemals Dateianhänge in E-Mails mit der Endung „.exe“, egal ob sie von angeblichen Anbietern von Wohnungen oder Häusern oder dem Immobilienportal selbst stammen.

Es könnte sich um Trojaner oder Schadsoftware handeln, die das Werk von Immobilienbetrügern sind. Achten Sie auch auf die E-Mail-Adresse des Absenders. Betrüger in der Immobilienbranche kontaktieren häufig über E-Mail-Konten mit offensichtlichen Domains.

Fake-Wohnungen: falsche Anzeigen melden

Wenn mehrere der oben genannten Kriterien zutreffen, haben Sie bereits festgestellt, die Anzeige falsch ist. Wer mit einer Vorauszahlung jeglicher Art konfrontiert wird, sollte skeptisch werden. Mieterinnen und Mieter sollten in dieser Situation sofort jegliche Kommunikation mit dem dubiosen Anbieter abbrechen.

Außerdem sollte man keine persönlichen Daten, Angaben zu eigenen Identität oder Geld senden bzw. preisgeben. Wenn die Anzeige auf einer Immobilienplattform veröffentlicht wurde, sollte auch dieses Portal über die Anzeige informiert werden.

Beachten Sie das: Was für andere Online-Betrügereien gilt, gilt auch für Fake-Wohnungen. Überprüfen Sie die Angaben und seien Sie vorsichtig, wenn die Informationen lückenhaft erscheinen. Schicken Sie nur dann Geld, wenn Sie sicher sind, dass es ankommt und dass Sie es im Fall des Falles zurückbekommen können.

Juristische Hilfe für Geschädigte von Fake-Wohnungen

Betroffene sollten sich von einem Anwalt für Betrugsfälle beraten lassen. Ein Anwalt kann für Sie Anzeige wegen Betrugs bei der Polizei erstatten, die Kommunikation mit Ihrer Hausbank übernehmen sowie zivil- und strafrechtliche Schritte einleiten, um gegen die Betrüger vorzugehen und gegebenenfalls Ihre Gelder zurückzuholen.

Unsere Rechtsanwälte stehen Ihnen bundesweit und im deutschsprachigen Ausland zur Verfügung.

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