Kreditkartenbetrug - was tun?

Kreditkartenbetrug – Ratgeber und Tipps vom Rechtsanwalt. Als bargeldloses Zahlungsmittel ist die Kreditkarte weit verbreitet. Immer mehr Menschen machen davon Gebrauch, auch dank des wachsenden Online-Handels. Leider steigt mit der zunehmenden Verbreitung von Kreditkarten auch die Zahl der Kreditkartenbetrüger.

Kreditkarteninformationen sind sehr wertvoll. Daher sollten Sie Ihre Karte und die damit verbundenen Daten stets schützen. Niemand kann garantieren, dass Ihre Kreditkarte niemals missbraucht wird. Sie können den Kriminellen das Leben schwer machen, wenn Sie einige Grundregeln beachten.

Die Informationen, die Sie in diesem Beitrag finden, werden Ihnen helfen, wenn Sie Opfer eines Kreditkartenbetrugs geworden sind oder Sie sich vor einem solchen Betrug schützen möchten.

Inhaltsverzeichnis

  1. Welche Maßnahmen sollte ich bei Betrug auf meiner Kreditkarte ergreifen?
  2. Geld weg: Wer haftet im Betrugsfall?
  3. Kreditkartenbetrug: Das sollten Sie jetzt tun!
  4. Der richtige Umgang mit einem Kreditbetrug – 9 Tipps
  5. Kreditkartenbetrug: Was ist das?
  6. Wie funktioniert Betrug mit Kreditkarten?
  7. Verschiedene Betrugsmethoden in Verbindung mit Kreditkarten
  8. Wie kommen Täter an Kreditkarteninformationen?
  9. Schutz vor Kreditkartenbetrug – 3 Tipps
  10. Betrug: Wie ist die Rechtslage in Deutschland?
  11. Kreditbetrug – falsche Kredite

Welche Maßnahmen sollte ich bei Betrug auf meiner Kreditkarte ergreifen?

Welche Maßnahmen sollte ich ergreifen, wenn ich den Verdacht habe, Opfer von Kreditkartenbetrug geworden zu sein? Diese Frage stellt sich für viele, wenn unerwartete Transaktionen auf ihrer Kreditkartenabrechnung auftauchen. Wenn Sie trotz Ihrer Bemühungen Opfer eines Kreditkartenbetrugs werden, bewahren Sie einen kühlen Kopf und befolgen Sie die nachfolgenden Schritte.

Lassen Sie Ihre Karte sperren

Sobald Sie einen Betrugsverdacht haben, sollten Sie Ihre Kreditkarte sperren lassen. Dazu können Sie die gebührenfreie Notruf-Hotline 116 116 anrufen. Wenn Sie eine Kreditkarte besitzen, wird die Notrufnummer Sie umgehend an die richtige Stelle weiterleiten.

Um zu verhindern, dass Ihre Kreditkarte verwendet wird, muss Ihre Bank jedoch an diesem Programm teilnehmen. Ist dies nicht der Fall, können Sie sich direkt an Ihr Bankinstitut wenden.

Ihre vollständigen Kreditkarteninformationen sind für die Sperrung erforderlich, unabhängig davon, wo Sie anrufen.

Lassen Sie sich von Ihrer Bank schriftlich bestätigen, dass Sie den Verlust Ihrer Kreditkarte gemeldet haben. Zur Aushändigung einer solchen Bestätigung sind die Finanzinstitute verpflichtet. Hiermit sichern Sie sich ab und kommen Ihrer Pflicht nach – insbesondere in Bezug auf mögliche Haftungsfragen äußerst relevant.

Neben der Sperrung von Kreditkarten können Sie auch die Sperrung von Mobiltelefonkarten, Bankkarten und die elektronische Identifizierungsfunktion von Personalausweisen über die Sperr-Notrufnummer 116 116 veranlassen und damit einen Missbrauch Ihrer sensiblen Daten verhindern.

Melden Sie unverzüglich den Kreditkartenbetrug

Bei Verdacht auf Kreditkartenbetrug sollten Sie neben Ihrem Finanzinstitut auch die Polizei benachrichtigen. Überprüfen Sie auch die Richtigkeit dieser Informationen.

Es macht nichts, wenn die Karte nicht gestohlen wurde, Sie aber dennoch vermuten, dass jemand die Karte missbraucht hat.

Buchen Sie Ihr Geld zurück

Sie haben das Recht, Ihr Geld zurückzubekommen, wenn Sie Ungenauigkeiten auf der Abrechnung feststellen. Es gibt eine gesetzliche Frist von acht Wochen, aber meistens haben Sie mehr Zeit.

Das liegt daran, dass die Kreditkartenunternehmen in ihren Richtlinien häufig langwierige Rückbuchungsverfahren festgelegt haben. Dennoch sollten Sie es mit diesen Möglichkeiten nicht übertreiben, denn die Vorschriften zwingen Sie zu einer raschen Reaktion sobald Sie einen Betrug feststellen.

Auf den Websites der Anbieter stehen die notwendigen Formulare zum Download bereit. Transaktionen, die mehrfach von Ihrem Konto abgebucht wurden oder die Sie nicht getätigt haben, können Anlass für eine Beschwerde bei Ihrem Kreditinstitut sein.

Geld weg: Wer haftet im Betrugsfall?

Nach einem Kreditkartendiebstahl kann es unterschiedliche Möglichkeiten der Haftung geben. Wenn die Karte eines Karteninhabers gestohlen oder missbräuchlich verwendet wird, beschränkt der Gesetzgeber die Haftung des Karteninhabers auf 50 Euro. Diese Bestimmung ist in Artikel 675v des Bürgerlichen Gesetzbuchs enthalten.

In den allgemeinen Geschäftsbedingungen der verschiedenen Anbieter wird erwähnt, wann ein Karteninhaber für den Verlust oder Diebstahl seiner eigenen Karte verantwortlich ist.

Wer grob fahrlässig oder vorsätzlich eine Straftat begeht, muss damit rechnen, dass er für seinen Schaden selbst verantwortlich gemacht wird.

Er haftet also für die gesamte Summe.

Geht die Karte jedoch verloren oder wird sie gestohlen und wird sie nicht so schnell wie möglich bei Ihrem Finanzinstitut gemeldet, handelt es sich um grobe Fahrlässigkeit.

Eine weitere grobe Nachlässigkeit ist es, die PIN und die Kreditkarte am gleichen Ort wie die Brieftasche aufzubewahren.

Kreditkartenbetrug: Das sollten Sie jetzt tun!

Seien Sie sich jedoch darüber im Klaren, dass Sie bei Unachtsamkeit oder gar Unehrlichkeit für alle Schäden, die durch Ihr Handeln entstehen, verantwortlich sind.

Schützen Sie sich vor Datendiebstahl und Ausbeutung, indem Sie ein paar einfache Richtlinien befolgen.

  1. Ist Ihre Kreditkarte verschwunden? Ist es möglich, dass sie gestohlen wurde? Oder sind Sie überrascht, wenn Sie auf Ihrem Kontoauszug Transaktionen sehen, die Sie nicht selbst getätigt haben? Dann lassen Sie Ihre Kreditkarte sofort sperren!
  2. Sie können entweder die gebührenfreie Nummer 116 116 anrufen oder Ihre Bank kontaktieren, um Ihre Karte zu sperren.
  3. Wenn Ihre Kreditkarte gestohlen wurde, wenden Sie sich sofort an die Polizei.
  4. Handeln Sie schnell und warten Sie nicht allzu lange damit, unberechtigte Abbuchungen zurückzufordern.
  5. Nehmen Sie sich im Betrugsfall einen Anwalt, der Ihre Interessen und Forderungen gegen die Bank vertritt.

Der richtige Umgang mit einem Kreditbetrug – 9 Tipps

In diesem Abschnitt erläutern Ihnen die Anwälte der Kanzlei Herfurtner 9 wertvolle Tipps, die Ihnen dabei helfen, bei einem Kreditbetrug richtig zu handeln.

  1. Die falschen Identitäten, die zur Kontaktaufnahme verwendet wurden, sollten gesperrt werden, ebenso wie die E-Mail-Adressen und Telefonnummern, die zur Kontaktaufnahme verwendet wurden. Schicken Sie eine Nachricht über das Problem an die soziale Netzwerkseite.
  2. Informieren Sie die Bank sofort, wenn Sie sich für Videoident angemeldet haben und dann den Zugriff auf Ihr Konto verloren haben.
  3. Wenn Sie die Hilfe eines Anwalts benötigen, wenden Sie sich an diesen.
  4. Zudem sollten Sie die Polizei umgehend benachrichtigen. Jede Polizeidienststelle kann diese Aufgabe übernehmen.
  5. Wenn die Täter merken, dass sie nicht mehr bezahlt werden, drohen sie den Opfern. Das ist nichts, wovor man sich fürchten muss. Es besteht also keine Verpflichtung Ihrerseits, eine Zahlung zu leisten.
  6. Wenn Sie den Tätern die Kopie Ihres Personalausweises oder Reisepasses ausgehändigt haben, sollten Sie so schnell wie möglich einen Ersatzausweis oder Reisepass vorlegen.
  7. Zusätzlich sollte Anzeige wegen Identitätsdiebstahls und (versuchten) Betrugs erstattet werden. Die SCHUFA ist eine Anlaufstelle für deutsche Bürger, die glauben, dass ihre Identität gestohlen wurde.
  8. Wenn Sie Ihre Bank- oder Kreditkartendaten herausgegeben haben, sollten Sie Ihre Kontobewegungen in nächster Zeit im Auge behalten. Sollte Ihr Konto gehackt worden sein, sollten Sie sich auch an das soziale Netzwerk wenden, um es zu informieren. Wenn Sie das noch nicht getan haben, erstellen Sie ein neues. Verwenden Sie beim Erstellen eines Passworts eine Kombination aus Groß- und Kleinbuchstaben sowie Sonderzeichen.
  9. Sie sollten auch schnell reagieren, wenn Sie Rechnungen erhalten haben, aber keine Ware, oder wenn Sie die Ware gar nicht erst bestellt haben. Ihre Identität kann für einen Einkaufsbummel missbraucht werden.

Kreditkartenbetrug: Was ist das?

Kreditkartenbetrug liegt vor, wenn jemand die Kreditkartendaten eines Anderen stiehlt oder verändert und sie für unberechtigte Einkäufe verwendet. Mehrere Millionen Euro gehen jährlich durch Kreditkartendiebstahl verloren, und diese Zahl steigt weiter an.

Wie funktioniert Betrug mit Kreditkarten?

Betrüger können Kreditkarten auf verschiedene Weise für ihre illegalen Zwecke ausnutzen. Um Einkäufe zu tätigen, muss man die Kreditkarte nicht einmal in der Hand haben. Für eine Transaktion sind nur die Basisinformationen der Karte erforderlich.

Diebstahl von Bankkarten

Betrüger können mit einer gestohlenen Kreditkarte schnell Einkäufe tätigen. Da bei vielen Kreditkarten lediglich eine Unterschrift zur Sicherheit erforderlich ist, führen Betrüger häufig sofort Transaktionen mit gestohlenen Kreditkarten durch.

Diebstahl elektronischer Daten

Bei Transaktionen, die mit einer Kreditkarte über das Internet getätigt werden, muss der Kunde dem Einzelhändler zunächst seine Kreditkartendaten mitteilen. Für schnelle Online-Transaktionen oder Überweisungen durch Kriminelle werden nur die Kartennummer, der Name des Karteninhabers und die Prüfziffer benötigt.

Datenklau durch Ransomware und Hackerangriffe

Die Kreditkartendaten der Kunden werden häufig von kriminellen Organisationen und Hackern gestohlen.

Dies bedeutet, dass eine Kreditkarte für Verbraucher nie völlig sicher ist. Daher sollten Sie ständig auf der Hut vor Kreditkartendiebstahl sein. Je eher Sie erkennen, dass Ihre Kreditkarte missbraucht wurde, desto besser.

Aktuelle Betrugsmaschen auf Ebay Kleinanzeigen

Auf Ebay Kleinanzeigen sind in den letzten Jahren verschiedene Betrugsmaschen rund um den Kreditkartenbetrug aufgetaucht. Hier sind einige der häufigsten Methoden, die Betrüger verwenden, um Käufer oder Verkäufer auszunutzen:

  1. Vorauszahlung per Kreditkarte: Der Betrüger gibt vor, ein Produkt kaufen zu wollen und bittet den Verkäufer, die Zahlung per Kreditkarte zu akzeptieren. Der Betrüger teilt dem Verkäufer mit, dass er die Kreditkartendaten nicht direkt übermitteln möchte und stattdessen einen Link zu einer vermeintlich sicheren Webseite schickt, auf der der Verkäufer die Zahlungsabwicklung vornehmen kann. Tatsächlich handelt es sich dabei um eine gefälschte Webseite, die die Kreditkartendaten abfängt und für betrügerische Zwecke verwendet.
  2. Falsche Kreditkartenzahlung: Der Betrüger gibt vor, ein Produkt kaufen zu wollen und schickt dem Verkäufer eine gefälschte Bestätigung der Kreditkartenzahlung. Der Verkäufer verschickt daraufhin die Ware, ohne dass tatsächlich eine Zahlung erfolgt ist.
  3. Überzahlungsbetrug: Der Betrüger gibt vor, ein Produkt kaufen zu wollen und bietet an, den Kaufpreis per Kreditkarte zu bezahlen. Er behauptet jedoch, aus Versehen einen höheren Betrag überwiesen zu haben und bittet den Verkäufer, den überschüssigen Betrag zurückzuzahlen. Tatsächlich wurde aber keine Zahlung geleistet, und der Verkäufer verliert das Geld, das er zurückzahlt.
  4. Identitätsdiebstahl: Der Betrüger gibt sich als ein anderer Ebay Kleinanzeigen-Nutzer aus und nutzt dessen Kreditkartendaten, um Einkäufe zu tätigen. Das Opfer des Identitätsdiebstahls bemerkt den Betrug oft erst, wenn es die Kreditkartenabrechnung erhält.

Zugang zu Kreditkarteninformationen

Bei Online-Transaktionen sind Kreditkarteninformationen ein häufiges Ziel für Datendiebe. Infizierte Anhänge in E-Mails werden von Kriminellen regelmäßig genutzt, um Computer mit Malware zu infizieren. Eine weitere beliebte Methode ist die Umleitung auf gefälschte Websites, auf denen die Benutzer aufgefordert werden, ihre persönlichen Daten einzugeben.

Wenn ein Verbraucher seine Kreditkarte verliert, ist er ebenfalls der Gefahr des Betrugs ausgesetzt. Diebe können Online-Transaktionen durchführen, sobald sie die Kreditkartennummer und die Prüfziffer auf der Rückseite der Karte haben.

In vielen Geschäften ist es inzwischen möglich, mit einer Unterschrift zu bezahlen. Das macht einen Kreditkartendiebstahl wahrscheinlicher, als wenn man eine PIN eingeben müsste.

Hacking-Versuche bei Banken und E-Commerce-Websites sind regelmäßig erfolgreich. Ihre Kreditkartendaten müssen demnach besonders geschützt werden.

Vor Kreditkartenbetrug schützen – 3 Tipps

Es ist unmöglich, das Risiko eines Missbrauchs Ihrer Daten völlig auszuschließen. Unsere Ratschläge helfen Ihnen allerdings, die Gefahr zu minimieren, der Sie ausgesetzt sind.

Sorgsamer Umgang mit Ihren Daten

Die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Kreditkartendaten missbraucht werden, ist größer, wenn Sie sie an viele Unternehmen weitergeben. Diese Unternehmen sind selbst zwar nicht in illegale Aktivitäten verwickelt, vielmehr steigt die Wahrscheinlichkeit eines Cyberangriffs auf Ihre persönlichen Daten, wenn Sie sie bei vielen Organisationen speichern.

Daher sind auch die technischen Sicherheitsmaßnahmen der Online Shops unterschiedlich. Bevor Sie also Ihre persönlichen Daten an einen Online-Händler weitergeben, sollten Sie sich etwas Zeit nehmen, um Ihre Optionen zu prüfen. Das Gleiche gilt für Smartphone-Anwendungen, die ebenfalls Zugriff auf Ihre Kreditkartendaten haben.

Bewahren Sie Ihre PIN und Ihre Kreditkarte nie am selben Ort auf. Im Falle eines Missbrauchs werden Sie für den entstandenen Schaden haftbar gemacht und der groben Fahrlässigkeit bezichtigt.

Fokus auf Kreditkartenabrechnung

Prüfen Sie jede einzelne Kreditkartenabrechnung gründlich.

Betrüger können zum Beispiel eine so genannte „Testgebühr“ verlangen, um zu sehen, ob der Kunde eine echte Person ist. Meistens werden nur ein paar Cent von Ihrem Bankkonto abgezogen.

Die Kriminellen werden daraufhin versuchen, nach und nach so viel Geld wie möglich von Ihrem Konto zu stehlen, wenn Ihre Bank dies nicht entdeckt und es nicht meldet.

Setzen Sie sich sofort mit Ihrer Bank in Verbindung und lassen Sie Ihre Karte sperren, wenn Sie verdächtige Aktivitäten mit Ihrer Kreditkarte feststellen. Es ist ratsam, Ihre Rechnungen auch nach der Sperrung der Karte im Auge zu behalten.

Vorsicht beim Online Shopping

Das Internet ist zu einem Hauptziel für Kreditkartenbetrüger geworden. Wenn Sie aufgefordert werden, persönliche Daten einzugeben, sollten Sie die URL in Ihrem Online-Browser genau überprüfen.

Ein fehlendes „https://“ in der URL-Zeile oder das Fehlen des Anbieters der ursprünglichen Website in der Adresszeile sind verräterische Zeichen dafür, dass Sie auf eine gefälschte Website umgeleitet wurden.

Wenn Sie Zweifel an der Rechtmäßigkeit der Website haben, sollten Sie eine Transaktion oder die Dateneingabe auf jeden Fall vermeiden.

Die großen Kreditkartenaussteller Visa und Mastercard haben als eine der ersten das 3D Secure-Verfahren eingeführt, um Ihre Online-Einkäufe zu schützen. Eine TAN und eine Kreditkartennummer sind zwei der Möglichkeiten, Ihre Identität mit „Verified by Visa“ bzw. „Mastercard Secure Code“ zu verifizieren.

Seit Ende 2020 ist ein solches zweistufiges Sicherheitssystem erforderlich.

Betrug – wie ist die Gesetzeslage in Deutschland?

Das deutsche Strafgesetzbuch (StGB) widmet dem Kreditkartenbetrug eine Reihe von Paragrafen.

§ 266b StGB: Hier wird der Betrug vom Karteninhaber selbst begangen. Obwohl er weiß, dass er sich das Geld nicht leisten kann, setzt er seine Kreditkarte trotzdem ein.

Es handelt sich um Computerbetrug nach § 263a StGB, wenn das Datenverarbeitungsverfahren an der Kasse oder im Internet sowie an Geldautomaten manipuliert wird.

Der Einsatz von gefälschten oder gestohlenen Kreditkarten wird nach § 152a StGB mit Geld- oder Freiheitsstrafe geahndet.

Kriminelle, die einen Kreditkartenbetrug begehen, müssen je nach Art der Tat mit hohen Strafen rechnen, darunter auch Gefängnisstrafen und hohe Geldstrafen.

Kreditbetrug: Schema – Definition – Beispiele

Seien Sie auf der Hut vor privaten Kreditvermittlern. Der Begriff „Kreditbetrug“ wird umgangssprachlich für jede Art von Täuschung bei der Gewährung eines Kredits verwendet. Diese Vorwürfe fallen jedoch unter § 263 des Strafgesetzbuchs, der den echten Betrug definiert.

Kriminelle suchen im Internet und in den sozialen Medien immer wieder nach neuen Möglichkeiten, die finanziellen Schwierigkeiten der Menschen auszunutzen. Speziell erstellte Websites, Anzeigen oder Kommentare, die vorgeben, günstige Kredite aus anderen EU-Ländern oder von Privatpersonen anzubieten, werden als Teil der Masche genutzt.

Wie erkennen Sie Kreditbetrug?

Menschen, die sich bereits in einer finanziellen Krise befinden und bei ihrer Hausbank keinen Kredit bekommen, werden durch solche Angebote angelockt und sehen darin eine Möglichkeit, einen Kredit zu bekommen.

Laut den beim EVZ eingereichten Verbraucherbeschwerden werden diejenigen, die den Kontakt aufnehmen, mit „schönen Worten“ und geschickten Gesprächen getäuscht.

Kreditbetrug: fiktive Kreditverträge

Es folgt ein reger Gedankenaustausch. Es werden Kreditangebote und sogar ein Vertrag verschickt. Zumindest in dieser Phase sollte man vorsichtig sein. Aufgrund des seltsamen Layouts und der teilweise fehlerhaften deutschen Sprache wirken die Verträge amateurhaft und unprofessionell.

Mitunter werden Logos bekannter Finanzinstitute und Behörden aus anderen Ländern kopiert und in unangemessener Weise verwendet.

Kreditbetrug: dubiose Vorauszahlungen

Bevor die ersten Kreditraten getilgt werden, kommt es oftmals vor, dass Betroffene von Kreditbetrug zu Zahlungen im Voraus aufgefordert werden.

Dies kann zur Deckung von Bearbeitungskosten, Steuern, Geldwäschebescheinigungen, behördlichen Genehmigungen oder Notarkosten dienen. Sobald die Opfer nicht mehr zahlen oder zu viele Fragen stellen, ist es unwahrscheinlich, dass die Betrüger auf ihre Anrufe oder E-Mails reagieren.

Kreditbetrug: Meiden Sie private Kreditvermittler

„Sofortkredit ohne Schufa“ oder „ohne Bonitätsprüfung“ sind Behauptungen, mit denen private Kreditvermittler neue Verbraucher anlocken wollen. Das Problem ist, dass sich auch Kreditvermittler mit Ihrem Kreditantrag an eine Bank wenden müssen.

Höhere Zinsen durch negativen Schufa-Eintrag

Die Bank entscheidet dann aufgrund einer Schufa-Auskunft. Sind die Schufa-Daten negativ, gibt es keinen Kredit. Wird ein Kredit trotz eines negativen Schufa-Eintrags gewährt, wird die Bank die Zinsen erhöhen, um das höhere Ausfallrisiko auszugleichen.

Der Kreditvermittler verlangt dafür natürlich eine Gebühr: Nur wenn ein Kredit aufgrund seiner Bemühungen gewährt und ausgezahlt wird, hat er Anspruch auf eine Vergütung. Erst im Laufe des Vermittlungsverfahrens haben die Kreditvermittler das Recht, eine Entschädigung für so genannte „Auslagen“ zu verlangen. Der Preis für einen Hausbesuch ist in dieser Berechnung nicht enthalten.

Gefälschte Profile in den sozialen Medien

Social-Media-Seiten wie Facebook, Instagram und Pinterest sind eine Brutstätte für solche Betrügereien. Einige wenige Menschen wurden laut dem Europäischen Verbraucherzentrum (EVZ) Deutschland über WhatsApp oder Websites von fiktiven Banken oder Kreditvermittlern angesprochen.

Das Standardverfahren besteht darin, dass die Kriminellen fiktive Facebook-Seiten oder -Profile einrichten, um ihre wahre Identität zu verschleiern. Dann verschicken sie massenhaft Freundschaftseinladungen.

Diese Personen senden denjenigen, die sie annehmen, private Nachrichten, in denen sie behaupten, dass sie einen Kredit erhalten haben. Alternativ werden in den Kommentaren Kreditangebote von fiktiven Institutionen mit Sitz in anderen EU-Ländern angeboten.

Die Verlockung großer Geldsummen, günstiger Zinsen und günstiger Kreditkonditionen ist immer groß. Das Fehlen von Schufa-Gebühren ist ein gängiges Verkaufsargument für diese Art von Darlehen.

Vorsicht vor Kreditbetrug im Internet

Kreditbetrug kann für Privatpersonen auf vielfältige Weise erfolgen. Wenn der Tatbestand des 265b StGB nicht erfüllt ist, wird er dennoch nach 263 StGB bestraft. Ein gebräuchlicherer Ausdruck für Betrug bei Kreditgeschäften ist „Kreditbetrug“.

Zu den Fällen des Kreditbetrugs gehören folgende:

  • Datenfälschung zur Begehung von Kreditbetrug: Kriminelle nutzen gefälschte Ausweispapiere, um bei Banken Kredite zu beantragen, die sie nie zurückzahlen.
  • Diebstahl von persönlichen Informationen über das Internet, z. B. durch Phishing-E-Mails: Die Datenkommunikation zwischen einer Bank und ihren Kunden ist im Allgemeinen sicher. Trotzdem ist ein Datendiebstahl möglich.

In diesem Fall ist das fiktive Kreditinstitut in Wirklichkeit der Betrüger selbst. Indem der Empfänger auf einen Link in der E-Mail klickt, gibt er den Betrügern Zugang zu seinen persönlichen Daten, die sie dann nutzen können, um sich einen Kredit zu verschaffen.

Anzeichen für betrügerische Aktivitäten

Im Zusammenhang mit einem Kreditangebot gibt es mehrere Anzeichen, die auf mögliche betrügerische Aktivitäten hindeuten. Hier ist eine kurze Übersicht über die einzelnen Anzeichen:

  • Anzeigen und falsche Konten sind in der Regel mit undeutlichem und fehlerhaftem Deutsch gespickt.
  • Personen, die kürzlich neue Facebook-Bekanntschaften geschlossen haben, behaupten, dass sie erfolgreich einen Kredit erhalten haben.
  • Die Kontaktaufnahme über soziale Medien, E-Mail oder Whatsapp ist eine dritte Möglichkeit.
  • Auf dem Markt werden Versprechen von einzigartigem Wert gemacht (niedriger Zinssatz, keine Bonitätsprüfung, Kredit von Privatpersonen).
  • Sie erhalten Zugang zu einem angegebenen persönlichen Benutzerkonto, in dem Sie den angeblichen Bewilligungsprozess Ihres Kredits verfolgen können. Dies sagt jedoch nichts über den Ernst der Lage aus! Jeder kann heute in wenigen Stunden eine Internetseite erstellen. Es gibt keine „offizielle“ Stelle, die prüft, ob es sich um eine Bank handelt.
  • Es müssen ständig Steuern, Verwaltungskosten, Aktivierungscodes, Anti-Geldwäsche-Zertifizierungen und Versicherungsprämien gezahlt werden.
  • Wenn es sich um eine seriöse Transaktion handelt, erhalten Sie eine Kopie des Personalausweises der Person, mit der Sie es zu tun haben.
  • Um eine Einigung zu erzielen, wird Ihnen ein angeblicher Anwalt oder Notar in den Weg gestellt.

Wie schützen Sie sich vor Kreditbetrug?

Berücksichtigen Sie folgende Aspekte, um sich effektiv vor Kreditbetrug zu schützen.

  • Schauen Sie sich den vermeintlichen Dienstleister genauer an, um einen Finanzbetrug in Zusammenhang mit einem Kredit zu vermeiden. Unseriöse Anbieter verlangen Vorauszahlungen, machen unangemessene Ausgaben wie Arbeits- und Reisekosten geltend und sind nur über eine hochpreisige Beratungshotline zu erreichen, die die einzige Kontaktmöglichkeit darstellt.
  • Üblich ist, dass sie Zahlungen nur gegen Aushändigung von Vertragspapieren akzeptieren. Kreditangebote von Facebook, WhatsApp und Instagram sollten ignoriert werden. Denn seriöse Banken würden niemals soziale Medien nutzen, um Sonderangebote zu machen.
  • E-Mail-Adressen, die von jedem erstellt werden können, wie z. B. Google, gmx usw., werden von Finanzinstituten nicht verwendet. Geben Sie Ihre finanziellen Verhältnisse nicht an jemanden weiter, den Sie nicht kennen.
  • Personen, die Sie nicht kennen, sollten nicht in Verträge mit Ihnen verwickelt werden. Veröffentlichen Sie nichts Persönliches in sozialen Medien.
  • Bargeldtransferdienste wie Western Union, MoneyGram oder Gutscheine/Zahlungskarten wie PaySafe sollten niemals zur Bezahlung verwendet werden.
  • Überprüfen Sie den Sitz des Kreditgebers und seine Berechtigung zur Kreditvermittlung, indem Sie auf das Impressum schauen und sich an die nationale Aufsichtsbehörde wenden. Die europäischen Aufsichtsbehörden werden von der BaFin zusammengefasst.

Kreditbetrug ist ein Straftatbestand

Der Gesetzgeber hat 1986 den Kreditbetrug in die Liste der Straftaten im Zusammenhang mit Betrug aufgenommen. Man hoffte, dass die Kriminalisierung einiger Aktivitäten im Vorfeld des Betrugs dazu beitragen würde, das Vermögen des Kreditgebers und die Integrität der Kreditwirtschaft zu schützen.

Für Kreditbetrug ist § 265b entscheidend

Anstatt Kreditbetrug unter § 263 des Strafgesetzbuches zu kriminalisieren, wird Kreditbetrug in § 265b kriminalisiert. Es gibt mehrere spezifische Arten von Kreditanträgen, die unter dieses Gesetz fallen. Bei der Beantragung eines Kredits muss der Kreditgeber über die finanzielle Situation des Kreditnehmers getäuscht worden sein.

Die Täuschung lässt sich in drei Arten einteilen:

  • Der Kreditbetrüger macht in seinem Kreditantrag falsche Angaben.
  • Er oder sie stellt ungenaue oder unvollständige Unterlagen zur Verfügung.
  • Der Betrüger verschweigt eine Verschlechterung seiner finanziellen Situation.

Wie in § 265b des Strafgesetzbuchs festgelegt, können Kreditgeber und Kreditnehmer nur existierende oder fiktive Firmen und Unternehmen sein. Der von einer Privatperson begangene Kreditbetrug fällt nicht unter diese Bestimmung.

Täuschungshandlungen gelten als Betrug

Dies bedeutet jedoch nicht, dass einzelne Kreditnehmer ungestraft die Bank anlügen oder wichtige Tatsachen verschweigen dürfen, um einen Kredit zu erhalten. In § 263 des deutschen Strafgesetzbuchs werden bestimmte Täuschungshandlungen als Betrug oder versuchter Betrug definiert.

Als Beispiel können die folgenden Täuschungshandlungen genannt werden:

  • Fälschung von Finanzunterlagen
  • Leugnen des Vorhandenseins von Sicherheiten oder Verweigerung der Anerkennung von Sicherheiten.
  • Beibehaltung eines Geheimnisses, das die eigene Kreditwürdigkeit gefährden könnte.

Kreditbetrug wird mit bis zu drei Jahren Gefängnis oder einer Geldstrafe geahndet. Diese Art von Straftat wird nach § 263 Strafgesetzbuch mit bis zu fünf Jahren Gefängnis und/oder einer Geldstrafe bestraft.

Kreditbetrug vs. Betrug nach § 263 StGB

Es gibt einige wesentliche Unterschiede zwischen einem Kreditbetrug und einem echten Betrug nach  § 263 StGB.

  • Wenn jemand die Kreditkarte eines Unternehmens stiehlt, wird davon ausgegangen, dass die Kreditkarte für ein Unternehmen oder eine Gesellschaft bestimmt war. Private Kredite fallen nicht unter diesen Straftatbestand, obwohl sie wegen Betrugs nach § 263 StGB strafrechtlich verfolgt werden können.
  • § 265b StGB Kreditbetrug setzt nicht den Verlust von Geld voraus. Dies ist ein weiterer Unterschied zwischen den beiden Straftatbeständen.
  • Zusätzlich stellt § 263 Abs. 2 StGB den versuchten Betrug unter Strafe. Der versuchte Kreditbetrug bleibt jedoch straffrei. Bei Ordnungswidrigkeiten wird der Versuch nur dann bestraft, wenn er in den Rechtsvorschriften ausdrücklich geregelt ist, was bei § 265b StGB nicht der Fall ist.
  • Ein Darlehen kann jedoch von jedermann in betrügerischer Absicht erlangt werden. § 263 StGB hingegen verlangt mehr als nur eine Täuschung, um eine Straftat zu begründen. Als Folge der Täuschung muss der Kreditgeber eine finanzielle Entscheidung treffen, die dem Kreditnehmer einen Schaden zufügt.

Die Verjährungsfrist gilt für beide Arten von Betrug. Die Verjährungsfrist für beide Straftaten beträgt gemäß § 78 Absatz 3 Nummer 4 des Strafgesetzbuchs fünf Jahre.

Strafmaß für Kreditbetrug und Urkundenfälschung

Kreditbetrug im Sinne von § 265b des Strafgesetzbuchs ist in der Regel nicht darauf zurückzuführen, dass eine andere Person dazu verleitet wird, ihr Geld zu geben. Wenn beispielsweise eine getäuschte Person die Polizei über ein vermeintlich betrügerisches Kreditgeschäft informiert, werden Polizei und Staatsanwaltschaft prüfen, ob die betrügerische Handlung zusätzliche Voraussetzungen nach § 265b StGB erfüllt.

Es ist möglich, dass die Handlungen eines Täters als mehrere Straftaten eingestuft werden können. Es ist möglich, gleichzeitig wegen Kreditbetrugs und Urkundenfälschung angeklagt zu werden, z. B. wenn Sie zusammen mit Ihrem Kreditantrag gefälschte Dokumente einreichen.

Es gibt keine Möglichkeit, im Voraus zu sagen, welche Strafe ein Straftäter in einem bestimmten Fall erhalten wird. Wie weit der Richter mit dem gesetzlichen Strafmaß geht, liegt ganz in seinem Ermessen. Er wird beispielsweise die Ziele und Absichten des Täters, die Art und Weise, wie er die Straftat begangen hat, seine früheren Verurteilungen und sein Verhalten nach der Tat, einschließlich seiner Bemühungen, den Schaden wiedergutzumachen, berücksichtigen.

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