Stop Loss Order Haftung

Stop Loss Order Haftung Broker: Immer mehr Trader nutzen die Stop Loss Order als Trend. Diese Stop-Loss-Aufträge sind an und für sich sinnvoll. Der Handel über einen Online-Broker oder Discount-Broker hat mehrere Vorteile.

Wie unsere Anwälte durch den täglichen Mandantenkontakt jedoch wissen, birgt der Handel mit einem Internet-Broker auch besondere Risiken.

Gefahren von Stop-Loss-Aufträgen bei Online-Brokern

Die Probleme von Daytradern und Anlegern, die Online-Brokerage nutzen, nehmen zu, insbesondere nach volatilen Kursbewegungen an den Börsen. Sie stoßen beispielsweise auf Probleme bei der Einrichtung eines Maklerkontos oder die Kurse sind vorübergehend nicht verfügbar.

Außerdem ist ihr Geld oft verloren, weil der Auftrag nicht rechtzeitig bearbeitet wurde.

Stop Loss Orders: Wie man sie einsetzt

Ein Stop-Loss-Auftrag ähnelt einem regulären Wertpapierauftrag. Er wird vom Anleger erteilt. Allerdings weist er den Makler an, das zugrunde liegende Wertpapier zu einem bestimmten Preis unter der aktuellen Notierung zu verkaufen.

Warum wird Stop Loss Order eingesetzt? Der Anleger kann hier bestehende Gewinne schützen und Verluste auf ein Minimum beschränken.

Es gibt keine Gewissheit, dass der Markt tatsächlich unter den Stop-Loss-Kurs fallen wird. Sollte der Kurs diese Schwelle überschreiten, wird der Auftrag sofort in einen Bestens-Auftrag umgewandelt. Der endgültige Verkaufspreis kann also unter dem Stoppkurs liegen oder, was seltener vorkommt, darüber.

Wie weit sollte der Stop-Loss-Punkt vom aktuellen Kurs entfernt sein? Wenn eine Aktie an einem schlechten Tag an ihrem zu nah gesetzten Stoppkurs „abgeholt“ wird und dann munter weiter steigt, ist ein ausgelöster Stopp-Loss-Auftrag eines der frustrierendsten Dinge, die am Aktienmarkt passieren können.

Setzt der Anleger den Stop-Loss jedoch zu niedrig an, könnte er bereit sein, große Kursverluste in Kauf zu nehmen. Noch bevor der Auftrag ausgeführt wird.

Besonderheiten von Stop Loss Order bei Aktien

Der Kauf von Aktien und das Eingehen von Wetten auf die Entwicklung des Aktienmarktes scheint nicht alle Anleger zufrieden zu stellen. Die meisten von ihnen bevorzugen den Kauf von Hebelzertifikaten. Diese stellen eine sicherere Anlageform dar.

Als strukturierte Finanzprodukte werden in diesem Zusammenhang Instrumente bezeichnet, deren Wert in Abhängigkeit von der Wertentwicklung anderer Vermögenswerte schwankt. Damit sind Aktien, Rohstoffe oder Edelmetalle zu verstehen. Die Zertifikate können gehebelt sein, was ein Vorteil ist.

Der Anleger glaubt, den mit einem Knock-out-Zertifikat verbundenen Totalverlust vermeiden zu können. Und zwar, indem er seinen Broker anweist, einen Stop-Loss-Auftrag zum Verkauf des Wertpapiers vor Erreichen der Knock-out-Schwelle zu erteilen.

Wozu ist die Stop Loss Order nützlich?

Stop Loss Orders sind eine Art Limit-Order. Sie werden vor allem an den Aktien- und ETF-Märkten eingesetzt. Damit sollen Anleger vor übermäßigen Verlusten bewahrt werden, auch bei börsengehandelten Fonds.

Es kann schwierig sein, jeden Tag den Überblick über jede Aktie oder jeden börsengehandelten Fonds in Ihrem Portfolio zu behalten. Vor allem dann, wenn Sie bereits eine beträchtliche Anzahl dieser Anlagen besitzen.

Sie werden nicht den ganzen Tag die Möglichkeit haben, Aktien und andere Anlagen zeitgleich mit dem Aktienmarkt während der Börsenzeiten zu kaufen und zu verkaufen.

Mit einem Stop-Loss-Auftrag kann man sich vor möglichen Verlusten schützen, wenn der Kurs zu fallen beginnt.

Stop Loss Order Haftung Broker – Pflichtverletzung

Ein Anwalt wird zunächst feststellen, ob ein Anspruch auf Vertragsbruch gegen den Online Broker besteht.

Wenn ein Internet-Broker seinen Kunden versprochen hat, dass ihre Aufträge in Sekundenschnelle bearbeitet werden, stattdessen aber mehrere Stunden für die Übermittlung an die Börse benötigt (siehe Landgericht Nürnberg-Fürth, Az. 14 O 9971/98), kann der Broker zur Verantwortung gezogen werden.

Discount-Broker haben oft wenig Möglichkeiten, sich zu wehren, wenn ein Auftrag aufgrund von Umständen, auf die sie keinen Einfluss haben, zu spät kommt. Warum Discount-Makler für das Handeln ihrer Erfüllungsgehilfen wie für ihr eigenes Handeln haften, lesen Sie im Urteil des Oberlandesgerichts Nürnberg vom 24. November 2003, Az. 8 U 36/03.

Der Bundesgerichtshof hat entschieden, dass eine Bank oder ein Online-Broker in ihren Allgemeinen Geschäftsbedingungen nicht auf diese Pflichten verzichten kann (BGH, Urteil vom 12. Dezember 2000, Az. XI ZR 138/00).

Die Frage, ob eine Pflicht zur Kursstellung bestand, wird dann bedeutsam, wenn die Verzögerung im Handel dadurch entsteht, dass der Market Maker oder Designated Sponsor vorübergehend aufhört, Kurse oder Quotes zu stellen.

Stop Loss Order Haftung Broker: Online-Broker können schadensersatzpflichtig sein, wenn sie nicht verhindern, dass ein Finanzvermittler durch die Inanspruchnahme ihrer Dienste Anleger vorsätzlich schädigt (vgl. BGH, Urteil vom 9. März 2010, Az. XI ZR 93/09).

Haftet der Broker für unzureichende Aufklärung?

Weil die Direktbank die Stop Loss Order nicht befolgte, erlitt der Kunde erhebliche Verluste, als die Knock-Out-Schwelle schließlich erreicht wurde und die Wertpapiere verfallen sind.

Da der Emittent des Zertifikats keine Kurse gestellt hat, hätte der Broker als Direktbank erst dann eine vorsorgliche Stop Loss Order platzieren können, wenn etwas schief gegangen wäre.

Beim Kauf von Futures oder Zertifikaten mit einer Knockout-Schwelle kann auch ein Stop-Loss-Order-Mechanismus einen Verlust nicht verhindern, so dass das Einverständnis des Kunden mit dieser Tatsache ein wichtiger Faktor bei der Auswahl des Brokers ist.

Zu diesem Ergebnis kommt das Landgericht Heidelberg, das in seinem Urteil vom 11.08.2016 (Az. 2 O 407/15) die Auffassung vertrat, dass eine Direktbank gegen ihre Aufklärungspflicht verstößt, wenn sie den Eindruck erweckt, dass das Verlustrisiko durch den Einsatz von automatisierten Stop- und Loss-Orders angemessen abgesichert ist.

Verluste durch Verzögerung: Ist Broker haftbar?

Ein Anleger kann viel Geld verlieren, wenn ein Online-Broker einen Auftrag entweder nicht ausführt oder zu lange braucht, um ihn auszuführen. Wenn er nicht schnell handelt, ist er gezwungen, mehr für den Kauf der Wertpapiere zu bezahlen oder einen niedrigeren Preis zu akzeptieren, wenn er sie verkauft.

Verzögert der Anleger jedoch das Geschäft zu einem ungünstigen Preis, ist die Berechnung des Schadensersatzes ein Kinderspiel. Der Verlust ergibt sich aus der Diskrepanz zwischen dem idealen Handelszeitpunkt und dem tatsächlichen Zeitpunkt.

Ähnlich einfach zu berechnen sind die Verluste, die dadurch entstehen, dass ein Online-Broker einen Verkaufsauftrag nicht ausführt.

Weniger einfach zu beantworten ist die Frage, wie hoch der Verlust wäre, wenn ein Kaufauftrag vom Online-Broker nie ausgeführt würde. Der Grund dafür ist, dass der tatsächliche Gewinn oder Verlust aus einem Wertpapiergeschäft erst dann bekannt ist, wenn das Wertpapier verkauft wird.

Nach der Rechtsprechung (Oberlandesgericht Nürnberg, Urteil vom 24. November 2003, Az. 8 U 36/03) wird dabei häufig der Kurs am letzten Tag der Verhandlung zugrunde gelegt.

Online Broker halten nicht immer was sie versprechen

Aufgrund der Notwendigkeit, mit dem Niedrigpreismodell einen Gewinn zu erzielen, bieten Neo-Broker oft nur einige wenige Dienstleistungen an. Ein Problem ist, dass es nicht allzu viele Stellen gibt, an denen man Handel treiben kann. Dies bedeutet, dass die Verbraucher nur begrenzt die Möglichkeit haben, Preise zu vergleichen.

Zweitens sind nicht alle Auftragsarten an allen Handelsplätzen über Neo-Broker verfügbar. Einige Aufträge, z. B. solche, die Verluste begrenzen oder aufhalten, oder solche, die beides kombinieren, sind nicht enthalten.

In einigen Fällen werden an bestimmten Börsenplätzen nur Aufträge für Kursanfragen zur Verfügung gestellt. Der Kunde ist gezwungen, eine Kursanfrage an den Market Maker zu senden.

Gefahr von Stop Loss Orders: Anwalt hilft bei Schwierigkeiten

Potenzielle Käufer von Hebelzertifikaten oder Knockout-Zertifikaten sollten daher wissen, dass sie auch mit einer solchen Verkaufsorder nicht vor einem Totalverlust sicher sind.

Stop Loss Order Haftung Broker: Verzögerungen bei der Stop Loss Order, Pflichtverletzungen des Brokers oder Fehlberatung durch den Broker sind Gründe, einen Anwalt aufzusuchen.

Nutzen Sie gerne die kostenfreie Erstberatung durch die Anwaltskanzlei Herfurtner. Bitte setzen Sie sich hierfür umgehend mit uns in Verbindung. Dies ist telefonisch oder über unsere Kontaktseite möglich.

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