Asia Scam - Anwalt hilft Betroffenen

Asia Scam auf dem Vormarsch: Der asiatische Markt hat in den letzten Jahren erhebliche Aufmerksamkeit auf sich gezogen, insbesondere da viele Anleger auf der Suche nach neuen Wachstums- und Renditechancen sind.

Leider hat diese Aufmerksamkeit auch eine Zunahme von Anlagebetrug und betrügerischen Handlungen in der Region mit sich gebracht. In diesem Blog-Beitrag werden wir uns auf die Aufdeckung und Verhinderung von Asia Scam konzentrieren und dabei rechtliche Ausführungen, Beispiele, Gesetze und aktuelle Gerichtsurteile erörtern.

Inhaltsverzeichnis

  1. Definition von Asia Scam Anlagebetrug
  2. Arten von Anlagebetrug in Asien
  3. Gesetze und Vorschriften gegen Anlagebetrug
  4. Wie können Sie Asia Scam verhindern?
  5. Wie können Sie gegen Asia Scam vorgehen?
  6. Einige Beispiele für Anlagebetrug in Asien
  7. Aktuelle Gerichtsurteile zu Asia Scam
  8. Vorsicht vor Asia Scam

Definition vom Asia Scam Anlagebetrug

Der Begriff Asia Scam bezeichnet eine Form des Anlagebetrugs, bei der Anleger von vermeintlichen Finanzdienstleistern aus Asien kontaktiert werden, um ihnen Aktien oder andere Wertpapiere von chinesischen oder asiatischen Unternehmen anzubieten.

Die Anbieter geben sich dabei als seriöse und lizenzierte Broker aus und versprechen hohe Renditen und geringe Risiken. In Wirklichkeit handelt es sich aber um betrügerische Geschäfte, bei denen die Anleger ihr Geld verlieren oder in rechtliche Schwierigkeiten geraten.

Der Asia Scam ist eine Variante des sogenannten Boiler Room Scams, bei dem die Betrüger aus einem Callcenter heraus agieren und ihre Opfer mit psychologischem Druck und falschen Informationen überreden, zu investieren. Die angebotenen Aktien sind entweder wertlos, nicht existent oder nicht handelbar.

Die Anleger erhalten keine Kaufbestätigung oder Depotunterlagen und können ihr Geld nicht zurückfordern. Oft werden sie auch zu weiteren Zahlungen gedrängt oder mit angeblichen Steuerforderungen oder Strafzahlungen konfrontiert.

Der Asia Scam ist nach § 264a StGB (Kapitalanlagebetrug) strafbar, wenn die Täter öffentlich unwahre oder unvollständige Angaben über Umstände machen, die für die Beurteilung der Wertpapiere erheblich sind, oder solche Umstände verschweigen. Die Strafe kann eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe sein. Außerdem können die Anleger zivilrechtlich Schadensersatzansprüche gegen die Betrüger geltend machen.

Um sich vor dem Asia Scam zu schützen, sollten Anleger folgende Tipps beachten:

  • Keine Geschäfte mit unbekannten oder unerwünschten Anrufern eingehen
  • Keine persönlichen oder finanziellen Daten preisgeben
  • Keine Zahlungen an unbekannte Konten leisten
  • Keine Unterlagen unterschreiben, ohne sie sorgfältig zu prüfen
  • Die Seriosität und Lizenzierung der Anbieter überprüfen
  • Die angebotenen Aktien und Unternehmen recherchieren
  • Im Zweifel professionelle Beratung einholen
  • Verdächtige Anrufe oder Angebote bei der Polizei oder der Finanzaufsicht melden

Einige aktuelle Beispiele für den Asia Scam sind die folgenden Phantasiefirmen, die unter falschen Adressen in Asien operieren:

  • Brook Dawson Wallace
  • Williamson Royston Carr Asset Management
  • Warrington Shaw
  • Ward Henderson Management
  • Townsend Cole Group
  • Everitt Lawson Group
  • Radford Taylor Partners
  • Ellis Marshall Global
  • Lewis Bentley Group

Arten von Anlagebetrug in Asien

Es gibt verschiedene Formen von Anlagebetrug, die in Asien verbreitet sind. Einige der häufigsten Arten von Anlagebetrug sind:

Ponzi- und Pyramidensysteme: Bei diesen betrügerischen Geschäftsmodellen verwenden die Betrüger die Gelder neuer Investoren, um die Renditen für frühere Investoren zu bezahlen, anstatt das Geld in reale Investitionen zu investieren.

Pump-and-Dump-Schemata: Betrüger kaufen massenhaft billige Aktien und verbreiten dann falsche oder irreführende Informationen, um den Aktienkurs in die Höhe zu treiben. Sobald der Kurs steigt, verkaufen die Betrüger ihre Aktien zu einem höheren Preis und hinterlassen die ahnungslosen Investoren mit wertlosen Aktien.

Insiderhandel: Dabei nutzen Betrüger nicht öffentliche Informationen, um illegal Gewinne an den Finanzmärkten zu erzielen.

Gesetze und Vorschriften gegen Anlagebetrug

In Asien gibt es zahlreiche Gesetze und Vorschriften, die entwickelt wurden, um Anlagebetrug zu bekämpfen und Anleger zu schützen. Einige der wichtigsten rechtlichen Rahmenbedingungen in verschiedenen asiatischen Ländern sind:

1. China: Die China Securities Regulatory Commission (CSRC) ist die Hauptaufsichtsbehörde, die für die Regulierung des Wertpapiermarktes und die Verhinderung von Anlagebetrug zuständig ist. Die CSRC setzt mehrere Gesetze durch, einschließlich des Wertpapiergesetzes, des Fondsrechts und des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb.

2. Indien: Die Securities and Exchange Board of India (SEBI) ist die Hauptregulierungsbehörde, die für die Aufsicht über den Wertpapier- und Kapitalmarkt verantwortlich ist. SEBI setzt mehrere Gesetze durch, wie das Securities and Exchange Board of India Act, das Securities Contracts (Regulation) Act und das Depositories Act.

3.  Japan: Die Financial Services Agency (FSA) ist die Hauptaufsichtsbehörde, die für die Überwachung der Finanzmärkte und die Verhinderung von Anlagebetrug zuständig ist. Die FSA übt mehrere Gesetze aus, wie das Financial Instruments and Exchange Act, das Banking Act und das Insurance Business Act.

4. Singapur: Die Monetary Authority of Singapore (MAS) ist die wichtigste Behörde bei Asia Scam, denn sie ist für die Regulierung des Finanzdienstleistungssektors und die Verhinderung von Anlagebetrug zuständig. Die MAS setzt mehrere Gesetze durch, wie das Securities and Futures Act, das Financial Advisers Act und das Moneylenders Act.

Wie können Sie Asia Scam verhindern?

Um sich und sein Vermögen vor dem Asia Scam zu schützen, gibt es eine Reihe von rechtlichen Möglichkeiten und Maßnahmen. In diesem Beitrag werden Präventionsmaßnahmen vorgestellt, um Asia Scam effektiv zu verhindern.

Um sich vor Asia Scam zu schützen, sollten sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen einige grundlegende Präventionsmaßnahmen ergreifen. Dazu zählen:

  1. Sensibilisierung: Informieren Sie sich regelmäßig über aktuelle Betrugsmaschen und halten Sie sich auf dem Laufenden, um mögliche Gefahren frühzeitig zu erkennen.
  2. Vorsicht bei Online-Transaktionen: Überprüfen Sie die Seriosität von Online-Anbietern und achten Sie auf verdächtige Anzeichen wie ungewöhnlich niedrige Preise oder fehlende Kontaktinformationen.
  3. Verwendung von sicheren Zahlungsmethoden: Nutzen Sie bei Online-Zahlungen sichere Bezahlmethoden wie PayPal oder Kreditkarten, um im Falle eines Betrugs einen besseren Schutz zu haben.
  4. Schutz der eigenen Daten: Geben Sie Ihre persönlichen Daten nur an vertrauenswürdige Personen und Unternehmen weiter und achten Sie darauf, Ihre Passwörter regelmäßig zu ändern und zu aktualisieren.

Wie können Sie gegen Asia Scam vorgehen?

Wenn Sie Opfer eines solchen Anrufs geworden sind, können Sie folgende rechtliche Schritte unternehmen:

  • Widersprechen Sie der Forderung schriftlich und verlangen Sie einen Nachweis des Vertragsschlusses. Nutzen Sie dazu die Musterbriefe von Verbraucherzentralen oder anderen seriösen Quellen.
  • Lassen Sie sich nicht von Mahnungen oder Drohungen durch ein Inkassobüro einschüchtern. Prüfen Sie die Seriosität des Inkassobüros und zahlen Sie nur, wenn Sie sicher sind, dass die Forderung berechtigt ist.
  • Erstatten Sie gegebenenfalls Anzeige bei der Polizei wegen Betrugs oder Nötigung. Bewahren Sie alle Unterlagen und Beweise auf.
  • Informieren Sie sich über aktuelle Warnungen vor Asia Scam und anderen Abofallen im Internet. Seien Sie vorsichtig bei unbekannten Anrufern und vermeiden Sie es, am Telefon \“Ja\“ zu sagen .

Einige Beispiele für Anlagebetrug in Asien

Anlagebetrug ist in Asien leider weit verbreitet und hat in den letzten Jahren zugenommen. Hier sind einige weitere Beispiele für Asia Scam in verschiedenen asiatischen Ländern, zusammen mit rechtlichen Ausführungen, Gesetzen und aktuellen Gerichtsurteilen:

  • In Südkorea wurde im Jahr 2019 die Optimus Asset Management aufgedeckt, bei der mehr als 1,2 Milliarden US-Dollar von Anlegern ergaunert wurden. Die Firma gab vor, in sichere staatliche Anleihen und andere risikoarme Anlagen zu investieren, während sie tatsächlich in hochriskante Projekte investierte. Im Jahr 2020 wurde der Gründer der Firma, Kim Jae-hyun, verhaftet und wegen Betrugs angeklagt.

Rechtliche Ausführungen und Gesetze: Das südkoreanische Betrugsbekämpfungsgesetz sieht strenge Strafen für Anlagebetrug vor, einschließlich Geldstrafen und Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren.

  • In Malaysia wurde im Jahr 2017 das MBI-Ponzi-System aufgedeckt, bei dem mehr als 350 Millionen US-Dollar von Anlegern erlangt wurden. Die Betrüger lockten Investoren mit Versprechungen von hohen Renditen, während sie tatsächlich ein Pyramidenschema betrieben, bei dem die Renditen von neuen Investoren finanziert wurden.

Rechtliche Ausführungen und Gesetze: Malaysias Gesetz über Kapitalmarkt und Dienstleistungen von 2007 verbietet Anlagebetrug und sieht Geldstrafen von bis zu 10 Millionen Ringgit (ca. 2,4 Millionen US-Dollar) und Freiheitsstrafen von bis zu zehn Jahren vor.

  • Auf den Philippinen wurde im Jahr 2019 das KAPA Community Ministry International Ponzi-System aufgedeckt, bei dem schätzungsweise 68 Millionen US-Dollar von Anlegern ergaunert wurden. Die Betrüger versprachen den Anlegern monatliche Renditen von 30% auf ihre Investitionen, die angeblich in den Bergbau und anderen Geschäftsbereichen getätigt wurden.

Rechtliche Ausführungen und Gesetze: Das philippinische Wertpapiergesetz von 2015 verbietet Anlagebetrug und sieht Geldstrafen von bis zu 5 Millionen Philippinischen Pesos (ca. 100.000 US-Dollar) und Freiheitsstrafen von bis zu 21 Jahren vor.

Diese Beispiele zeigen, dass Anlagebetrug in Asien ein ernstes Problem darstellt, das sowohl Einzelpersonen als auch institutionelle Anleger betrifft. Die verschiedenen asiatischen Länder haben unterschiedliche Gesetze und Vorschriften gegen Anlagebetrug, aber die gemeinsame Herausforderung besteht darin, diese betrügerischen Handlungen aufzudecken und zu verhindern, um Anleger zu schützen und das Vertrauen in die Finanzmärkte zu erhalten.

Aktuelle Gerichtsurteile zu Asia Scam

In Deutschland gibt es mehrere Gerichtsurteile zu dem Asia Scam, die den Opfern Hoffnung machen. So hat das Landgericht Frankfurt am Main im Jahr 2021 einem Geschädigten Schadensersatz in Höhe von rund 300.000 Euro zugesprochen. Das Gericht stellte fest, dass die Bank of China als Zahlungsdienstleister für die Täter haftet, weil sie ihre Sorgfaltspflichten verletzt hat. Die Bank hätte die Kontoinhaber überprüfen und verdächtige Transaktionen melden müssen.

Ein weiteres Urteil erging im Jahr 2020 vom Landgericht Hamburg. Das Gericht verurteilte einen Vermittler des Asia Scams zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und neun Monaten. Der Vermittler hatte mehrere Opfer aus Deutschland angeworben und ihnen vorgegaukelt, dass sie mit chinesischen Aktien hohe Gewinne erzielen könnten. Er hatte dafür Provisionen von den Tätern erhalten.

Diese Urteile zeigen, dass der Asia Scam kein aussichtsloser Fall ist und dass die Opfer nicht allein gelassen werden. Es gibt Möglichkeiten, sich juristisch zu wehren und Schadensersatz zu fordern. Dafür sollten sich die Opfer an spezialisierte Anwälte wenden, die Erfahrung mit dem Asia Scam haben und die internationalen Zusammenhänge kennen.

Vorsicht vor Asia Scam

Anlagebetrug ist in Asien ein ernsthaftes Problem, das sowohl Einzelpersonen als auch Institutionen betrifft. Durch die Kenntnis der verschiedenen Arten von Anlagebetrug, Gesetze und Vorschriften, die in asiatischen Ländern gelten, sowie Maßnahmen zur Aufdeckung und Verhinderung von Betrug, können Anleger besser geschützt werden und sicherere Investitionen tätigen.

Es ist wichtig, wachsam zu bleiben und bei Anlageentscheidungen gründliche Recherchen durchzuführen, um das Risiko von Anlagebetrug zu minimieren. Wenn Sie das Opfer eines Anlagebetrugs geworden sind, sollten Sie sich an einen erfahrenen Anwalt wenden, um Ihre rechtlichen Optionen zu prüfen und die bestmögliche Vorgehensweise zu ermitteln

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